LilaLaune007
Liebe Frau Henkes, ich bin mit den Nerven am Ende. Unsere Tochter wird im August 3 Jahre alt. Unser Sohn ist Ende April geboren. Meine Tochter und ich haben eine gute Bindung, eigentlich. In der Schwangerschaft hatten wir schon ein paar Probleme, also sie hat nicht mehr auf mich gehört und meinen Zustand "ausgenutzt". Seit der Geburt ist es heftig. Sie brüllt mehrmals am Tag, also sie brüllt wirklich heftig rum, ist quasi gegen alles. Sie steigert sich komplett rein und lässt sich nicht beruhigen. Es ist egal um was es geht. Sind solche heftigen Reaktionen auf ein neues Kind normal? Sie ist den ganzen Tag am nörgeln und terrorisieren. Ihr Papa macht viel mit ihr im Moment, klar fehle ich ihr, aber das Baby braucht am Anfang halt so viel Aufmerksamkeit. Ich stille auch voll und bin selber noch nicht ganz auf der Höhe. Ich fühle mich so gestresst und nur noch genervt, bin froh wenn sie Montag bis Donnerstag ein paar Stunden bei der Tagesmutter ist, auch wenn es böse klingt. Ich bemerke, dass Ihr lautes und heftiges brüllen mich so triggert, ich könnte hoch gehen wie eine Bombe. Sie redet dann dabei, man versteht aber nicht was sie will. Jeder Tag ist bei uns grade so ein Kampf und einfach keine schöne Zeit. Ich musste sie nach der geburt aufgrund einer Bronchitis/ angehende Lungenentzündung auch ein paar Tage vom Neugeborenen fernhalten. Hat das damit was zu tun? Ich bin wirklich gerade ratlos und habe keinen Zugang mehr.
Guten Tag, die Reaktionen Ihrer Tochter auf die Geburt des Bruders sind recht normal. Schließlich hat der Bruder sie entthront und aus ihrer Position als einzig geliebtes Kind verdrängt. Sie hat nun unbewusst die Sorge, dass er ihr Sie wegnimmt. Daher rivalisiert sie mit ihm und versucht Ihre Aufmerksamkeit mit allen Mitteln zu bekommen. Für Ihre Tochter kann dieses psychische Erleben wie ein Überlebenskampf sein. Sie beschreiben Ihre eigene- sehr verständliche - aktuelle Belastung. Ihre Tochter fühlt sich aus anderen Gründen ähnlich belastet. Sie kann im Bruder nur den Rivalen sehen, bis sie wieder zu genügend Sicherheit gefunden hat und merkt, dass der Bruder ihr die elterliche Liebe und Aufmerksamkeit nicht wegnimmt. Dieser Prozess benötigt Zeit und Ihre Geduld. Machen Sie sich klar, dass auch Ihre Tochter noch sehr jung ist. Sie ist diesen psychischen Prozessen hilflos ausgeliefert und braucht Ihre Unterstützung, um sie zu bewältigen. Das bedeutet nicht, dass Sie ihr ihren Willen lassen müssen, wenn sie schreit. Sie können aber versuchen, den Konflikt gemeinsam mit ihr durchzustehen. Zeigen Sie ihr Ihr Verständnis für ihren Ärger und ihre Angst. Bieten Sie ihr viele Gelegenheiten, sich weiter geliebt und beachtet zu fühlen. Suchen Sie sich möglichst viel Unterstützung bei Freunden und Verwandten, um sich die anstrengende erste Zeit mit zwei kleinen Kindern zu erleichtern. Sie dürfen sich freuen, wenn Sie Ihre wütende Tochter mal für ein paar Stunden abgeben können. Das gehört zur Selbstfürsorge und ist völlig in Ordnung. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
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