Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Plötzliche Angst

Ingrid Henkes

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Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

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Frage: Plötzliche Angst

Priskid90

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Guten Tag,    Ich bin ein wenig am verzweifeln und habe das Gefühl zu versagen. Meine Tochter ist letzte Woche 3 Jahre geworden und mein Sohn letzte Woche 1 Jahr. Meine große ist ein sehr aufgewecktes, offenes und selbstsicheres Kind. Der Papa ist beruflich sehr viel arbeiten und oft nur am Wochenende Zuhause. Die große geht tagsüber 4 Tage die Woche in die Kita. Hat auch Spaß dort und es gibt keine Probleme beim abgeben. Der kleine war von Anfang an etwas schwieriger ( kein Kinderwagen, keine Autofahren etc.). Mit beiden alleine Zuhause ist es manchmal nicht einfach gewesen aber wir haben es eigentlich gut hinbekommen. Jetzt sind wir jedoch an einem Punkt wo meine große einfach zu kurz kommt. Der kleine ist schon sehr mobil läuft schon selbstsicher überall hin und klettert etc. Wenn die große dann Zuhause ist ist es schwer sich mit ihr intensiv zu beschäftigen, basteln ist schwer, malen ist schwer, toben ist schwer etc. Weil der kleine immer alles kaputt machen möchte oder halt dabei sein mag. Die große ist natürlich genervt. Und mittlerweile tut sie ihm auch öfter weh sowohl absichtlich heimlich kneifen wenn sie ihn umarmt oder so oder sie rennt an ihm vorbei und zieht dann mit der Hand an seinem Kopf so daß er fällt. Ich vermute sie möchte so Aufmerksamkeit. Ich versuche so gut es geht allens mit ihr zu machen. Wenn er schläft machen wir immer was besonderes. Fingerfarben, Bügelperlen etc.    Jetzt ist es so das sie immer sagt ich bin ganz alleine, obwohl ich nur 2 Meter weg bin egal ob mit oder ohne den kurzen. Ich bin von der Situation manchmal so genervt auch das sie so viel jetzt immer wieder quengelt und dann dauernd zu Mama auf den Arm will - das ich sie auch ab und an ankeife was total falsch ist... Ich will ihr überhaupt nicht das Gefühl geben das sie nicht erwünscht ist oder ähnliches. Ich habe Angst das meine kleine darunter leidet ein Geschwisterchen bekommen zu haben . Ich hasse diese Gedanken. Ich weiß nicht wie ich beiden gerecht werden soll. Und am wichtigsten wie ich es schaffe ruhig zu bleiben wenn sie ihm immer und immer wieder weh tut.  Ich versuche sehr oft ihr ruhig zu erklären das sie vorsichtiger sein soll das er noch nicht so groß ist wie sie aber sie macht die gleichen Sachen immer und immer wieder. Dazu muss ich sagen das wir krankheitsbedingt jetzt seit 2 Wochen Zuhause sind und es natürlich jetzt auch sehr extrem ist. Sie ist in vielen Momenten auch eine tolle Schwester und sorgt sich um ihren Bruder. Können sie mir Ratschläge geben wie ich ihr mehr Sicherheit geben kann, wie sie versteht ihm nicht weh zu tun. Es bricht mir da Herz wenn sie sagt sie ist alleine oder sie will nicht alleine sein... ( Schlafen alle im Familienbezt und ich beziehe sie immer mit ein bei allem was Bruder angeht, Wickeln anziehen etc.) Meine Oma meinte Mal ich bin zu lieb und sie sei verzogen und das sie deswegen so grob ist ...   Vielen Dank    Grüße Michelle.  


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Guten Tag, was Sie beschreiben, hört sich nicht nach einer verzogenen Dreijährigen an, sondern nach einem Kind, dass sich schwer damit tut, die Rivalität zum jüngeren Bruder zu bewältigen. Das ist ganz normal und kommt sehr häufig vor. Es ist allerdings für Sie auch sehr anstrengend. Ihre Tochter erlebt jetzt, dass der Bruder nicht nur ihr Rivale um die Gunst der Eltern sondern auch sehr störend ist, weil er Vieles kaputt macht oder auch haben will. Das ist bei einem Einjährigen so, wird aber mit der Zeit besser. Versuchen Sie, das positive Verhalten Ihrer Tochter stärker in den Blick zu nehmen und seien Sie etwas großzügiger, wenn sie ihren Bruder ärgert. Der scheint das ja ganz gut zu verkraften. Sie sind ja auch dabei, um etwas wirklich Schlimmes zu verhindern. Erzieherische Einwirkung können Sie ruhig eine Weile auf die Tage verlagern, wo Ihr Mann dabei sein kann. Dann ist es Ihre gemeinsame Aufgabe und Sie müssen das nicht alles alleine machen. Die Äußerung Ihrer Tochter, sie sei alleine können Sie gerne spielerisch aufgreifen. "Ach ja, wo ist denn die Mama geblieben? Ich sehe sie auch nicht. Komm wir suchen sie." o.ä. Solche spielerischen Herangehensweisen können Ihrer Tochter verdeutlichen, dass sie nicht alleine ist und keinesfalls übersehen sollte, dass Sie (für sie) da sind. Machen Sie sich da ruhig stark; Ihre Tochter ist nicht allein und sollte Sie nicht übersehen. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


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