Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Plötzlich sehr schüchtern

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: Plötzlich sehr schüchtern

LenaK

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Guten Morgen! Meine Tochter (2.5 Jahre alt) war nie die 'Draufgängerin' und bevorzugt ihre 10 'aufwärm Minuten' bei Fremden und auch bei Freunden die sie lange nicht mehr gesehen hat, danach ist alles gut. Seit 2 Wochen geht sie in den Kindergarten, nach der Eingewöhnung war alles gut und sie lief problemlos rein und spielte ganz normal. Letzte Woche Donnerstag wurde mir gesagt das sie sehr ruhig war, zuhause war sie ganz normal und auch bis heute morgen habe ich zuhause und bei Freunden keine Änderung bemerkt. Bei fremden allerdings reagiert sie sehr schüchtern, wenn sie jemand anspricht schaut sie auf den Boden, hält sich die Hände an den Kopf und ab und zu zittert sie sogar mit ihre Kopf... wenn die Person sie dann 'in ruhe' lässt ist alles wieder gut... heute morgen beim Kindergarten, das selbe, ihre Kindergärtnerin sprach sie an und sie schaut nur auf den boden und hat sich in mein Bein vergraben... sie ging dann mit gesenktem kopf in den Raum... wie gesagt sie war immer schon etwas schüchtern und schämt sich schnell aber so extrem kannte ich das bis jetzt noch nicht - kann das eine Phase sein? Zuhause und mit Freunden, selbst mit der neuen Babysitterin gibt es keine Probleme. (Ich war als Kind übrigens auch SEHR schüchtern) Ich freue mich auf Ihre Antwort


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Hallo, es gibt mehrere mögliche Hintergründe für diese Verhaltensänderung. Ihre Tochter kann zum Einen eine Erfahrung mit jemandem gemacht haben, die sie irgendwie beschämt. Es kann aber auch sein, und das wird in der weiteren Entwicklung immer wieder auftreten können, dass Ihre Tochter sich neu ihrer Scham bewusst wird (Scham zählt zu den angeborenen Affekten). Man schämt sich für Eigenschaften, Mangel, Fehler, angenommene oder tatsächliche usw.. Es kann sein, dass das Bewusstwerden durch eine Erfahrung ausgelöst wurde (beschämt werden) und dann über die Situation hinausgeht. Wichtig ist, dass man dieses Verhalten weder kritisiert noch sich darüber lustig macht, weil man sonst die Wunde vertieft. Und wenn es sich anbietet, kann man Fragen stellen die erkennbar machen, dass man das als etwas Schwieriges versteht und das Verhalten respektiert. Gerade die Beschämung gehört zu den tiefen Wunden an denen man lange kaut. Da ist ein(e) feinfühlige(r) und wohlwollende(r) Gegenüber sehr wichtig. Dr.Ludger Nohr


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