Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Plötzlich anhänglich?

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: Plötzlich anhänglich?

Maerzkind2019

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Sehr geehrter Dr Nohr, Mein Sohn Felix ist fast 18 Monate alt und seit zwei Wochen unglaublich anhänglich. Er will fast ausschliesslich getragen werden und ruft direkt nach mir, wenn ich den Raum verlasse. Auch mein Mann und die Oma, die beide eine sehr gute Bindung zu ihm haben werden aktuell abgelehnt, er möchte nur zu mir. Dies erstreckt sich auch auf das Zubettbringen und nächtliche Beruhigen. Er geht seit ca 3 Monaten in die Kita, die Eingewöhnung verlief problemlos und er ist immer gern hingegangen. Seit zwei Wochen weint er beim Hinbringen, will nicht vom arm herunter, so dass ich teilweise bis zu 30 Minuten dort bleibe und warte bis er sich wohl fühlt. Wir hatten wirklich nie Probleme mit anhänglichen Verhalten, er war immer sehr offen. Zudem hat sich auch zuhause nichts verändert, was sein Verhalten erklären könnte. Wir haben ihn nie schreien gelassen, sind so gut es geht auf ihn eingegangen. Aber so langsam zerrt es wirklich an den Nerven, zumal er bereits 11 Kilo wiegt und ich ihn nicht mehr den ganzen Tag tragen kann. Gesundheitlich ist auch alles in Ordnung. Hätten Sie eine Idee, was mit ihm los sein könnte und wir wir ihm durch diese Unsicherheit helfen können? Mit freundlichen Grüßen


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Hallo, das Verhalten kann gut mit der Loslösephase verbunden sein und ist eine sog. paradoxe Reaktion. Die Kinder merken die Möglichkeit und den Impuls den Abstand zur Mutter etwas zu vergrößern, andere Menschen hineinzulassen und gleichzeitig löst das Angst aus, die Mutter zu verlieren. Es ist wie ein Zurückscheuen vor dem neuen und großen Schritt, als würden die Kinder noch mal ganz intensiv den Kontakt suchen müssen. Wenn diese Erfahrung positiv abgelaufen ist (und keine anderen Gründe vorliegen), kann sich das Klammern in überschaubarer Zeit wieder vermindern. Es muß vielleicht nicht immer auf dem Arm sein, andere Näheformen sind da auch hilfreich, aber es ist wichtig diese Gewissheit nochmal zu geben, damit Ihr Sohn den Schritt nach aussen gehen kann. Drängeln würde das Klammern eher verstärken. Alles Gute dabei. Dr.Ludger Nohr


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