Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Extrem anhänglich

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

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Frage: Extrem anhänglich

Alyah

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Hallo! Mein Sohn wird in einigen Tagen zwei Jahre alt und ist seit Monaten sehr anhänglich. Nicht nur das, sondern er weint wirklich sehr sehr schlimm sobald ich oder mein Mann nur vom Stuhl aufstehen oder uns etwas von ihm weg bewegen. Wenn jemand ins Bad muss oder ich auch nur mal kurz zur Küche möchte (und wir haben eine offene Küche) dann ist das Geschrei riesig und er ist kaum zu beruhigen. Ich verstehe nicht, wieso er sich so verhält, ich sage ihm immer, wenn ich zum Beispiel ins Zimmer muss und seine Schwester wickeln möchte, damit er weiß wo ich bin und sich nicht plötzlich allein gelassen fühlt, also eigentlich geben wir ihm keinen Grund dazu so zu handeln, wir schleichen uns nicht weg sondern sagen ihm immer Bescheid, weil wir eben wissen dass er sonst ängstlich wird. Woher kommt aber diese Angst? Und wie soll ich damit umgehen? Es ist wirklich sehr extrem, ich habe noch eine kleine Tochter, die drei Monate alt ist und kann nicht den ganzen Tag neben meinem Sohn sitzen. Außerdem fühle ich mich dadurch sehr eingeschränkt. Wenn wir morgens aus dem Bett gehen, sein Bett ist bei uns im Zimmer, bekommt er einen Nervenzusammenbruch wenn ich zuerst am Bettrand stehe und ihm sage er soll mit mir mit kommen. Ich gehe ja gar nicht ohne ihn und er schafft es alleine aus dem Bett, er versteht mich und ich verstehe seine Reaktion dann einfach nicht. Das belastet mich einfach sehr, weil manche Tage wirklich katastrophal sind, sowohl für mich als auch für ihn und er tut mir dann auch Leid.    Ich hoffe ich konnte meine Situation gut beschreiben und hoffe auf gute Tipps oder Hilfe wie ich damit umgehen kann.  Danke schonmal!   


Ingrid Henkes

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Guten Tag, vermutlich hängt die besondere Anhänglichkeit Ihres Sohnes mit der Geburt der Schwester und der damit verbundenen Entthronung zusammen. Ihr Sohn hat unbewusst Angst Sie zu verlieren, weil er fürchtet, dass Sie sich ganz der Schwester zuwenden könnten. Daher benötigt er Ihre permanente Anwesenheit, um sich sicher zu sein, dass Sie noch da sind und damit auch für ihn da sind. Zeigen Sie Ihrem Sohn, dass er Sie nicht verlieren wird. Geben Sie ihm viele Anlässe, Selbstvertrauen zu entwickeln. Das fördert seine Autonomie und macht ihn unabhängiger von Ihrer Anwesenheit. Akzeptieren Sie das aktuelle Verhalten Ihres Sohnes. Er hatte noch nicht genug Zeit, die Rivalität zur Schwester zu bewältigen. Bieten Sie ihm an, dass er Sie immer begleiten kann, wenn er möchte. Manchmal wird er vermutlich einfach Weinen müssen. Er macht ja trotzdem die Erfahrung, dass Sie für ihn da sind und die Schwester ihm Ihre Liebe nicht wegnimmt. Wenn er genügend gute Erfahrungen gesammelt hat, kann er sich sicherer fühlen und die Angst aufgeben. Wenn Sie die Situation insgesamt als zu belastend für alle Beteiligten einschätzen, können Sie mit Ihrem Sohn auch eine Kleinkinderambulanz aufsuchen. Dort erlebt man Ihren Sohn und kann die Situation genauer einschätzen. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


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