Mamam
Guten Morgen. Zurzeit habe ich öfter die Diskussion mit meinem Mann, ob mit unserem Sohn alles "stimmt". Ich bin der Meinung, mein Sohn (3,8 Jahre) verhält sich wie ein normaler 3jähriger. Er bockt, er schreit, wirft manchmal Sachen und hört nicht immer auf uns, manchmal provoziert er auch deutlich. Teilweise schreit er sich auch richtig in Rage. Die Frustrationstoleranz ist noch gering. Aber er hat ein ganz offenes Wesen, ist sehr fürsorglich. Auch zu seiner 9monatigen Schwester. (wenn er sie mal nicht ärgert) Seit ein paar Tagen läuft auch die Eingewöhnung im Kindergarten. Er geht bisher sehr gerne dorthin. Dort gibt es natürlich mehr und andere Regeln als zuhause. Ich habe versucht, ihn nie schreien zu lassen, er wurde bis Dezember '20 gestillt und schläft noch weiterhin bei uns im Familienbett. Früher immer nur mit ganz engem Körperkontakt, mittlerweile dreht er sich oft so, dass er alleine liegt, will aber noch bei uns schlafen. Für mich auch vollkommen in Ordnung. Ich genieße es selbst noch, dass wir alle zusammen schlafen. Wie kann ich meinen Mann besser überzeugen? Er ist bei vielen Dingen der Meinung, unser Sohn müsse so funktionieren wie er es will und vergisst dabei, dass er auch ein Mensch mit eigenem Willen ist. Manchmal habe ich das Gefühl, er möchte einfach nur ein artig dressiertes Kind haben. Ist halt einfacher. Auch in Bezug darauf, was andere sagen könnten. Ich möchte aber ein Kind, dass für sich selbst einsteht und "stark" ist.
Dr. med. Ludger Nohr
Hallo, das ist eine Frage aus dem Alltag vieler Familien. Für mich hat sich nach vielen Jahren eigener Erfahrung und auch als Berater und Therapeut herausgestellt, dass es auch gut ist, wenn die Kinder erleben, dass die Menschen/Erwachsenen verschieden sind. Da ist eine fürsorgliche Mutter, ein eher fordernder Vater und ein etwas ironischer Grossvater (Ironie ist für die Kinder am schwersten zu verstehen). Und da Ihr Sohn zunehmend in die Lage kommt, Beziehungen mitzugestalten ,wird und kann er auf die jeweilige Aktion reagieren. Längerfristig helfen ihm da Ihre Interventionen auch nicht, er muß das selbst machen. Natürlich gibt es Grenzen und Situationen (ich denke da an jede Art von Kränkung und Abwertung), in denen Ihre Hilfe und Ihr Rückhalt notwendig ist, wo Sie schützend eingreifen müssen. Diese sind eher selten und es ist für die Kinder befriedigender und stärkender, wenn sie die Situation immer wieder selbst beeinflussen können (im Abendgespräch können Sie sich dann ruhig miteinander austauschen über das Erlebte). Auch ist das elterliche Gespräch über Erziehung/Entwicklung natürlich notwendig, wissend, dass das mit Respekt der anderen Position hilfreicher ist. Wenn es einem gelingt, auch die positiven Seiten der anderen Haltung zu erkennen(und auch zu sehen, wie sie sich häufig gegenseitig bedingen), kann man sich auch gut ergänzen mit verschiedenen Positionen. Und das wäre dann ein Gewinn für alle. Sie sehen, es geht im "System Familie" nicht nur um richtig und falsch, sondern auch darum, wie man sich ergänzen kann. Dr.Ludger Nohr
Mamam
Liege ich so falsch mit meiner Sichtweise? Sehe ich meinen Sohn falsch? Ich versuche viel Geduld zu haben. Manchmal klappt es besser, manchmal weniger. Aber ich entschuldige mich dann bei meinem Sohn und spreche mit ihm darüber, warum ich gerade sauer war. Genauso möchte ich auch, dass mein Sohn Gefühle zeigen darf. Das versuche ich dann zu begleiten. Mein Schwiegervater sagt zu meinem Sohn dann immer, er solle nicht so Jammern. Ob er der "Jammert" wäre. Wenn möglich, nehme ich meinen Sohn dann aus der Situation und tröste ihn. Aber manchmal ist es nicht möglich, weil ich mich gerade um die kleine Schwester kümmern muss. Wie reagiere ich angemessen? Ich würde gerne etwas sagen, will aber auch nicht dem Opa vor den Kopf stoßen. Er meint es ja nicht böse. Aber so wurde auch schon mein Mann erzogen. Entschuldigen Sie bitte den langen Text. Vielen Dank für Ihre Antwort! Freundliche Grüße und einen schönen Start in die Woche!
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