Nölt, weint, jammert, kommandiert, trotzt, hört nicht - bin am Ende

Dr. med. Rüdiger Posth Frage an Dr. med. Rüdiger Posth Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

Frage: Nölt, weint, jammert, kommandiert, trotzt, hört nicht - bin am Ende

Lieber Dr.Posth,ich bin völlig verzweifelt und ratlos bezügl. meines Sohnes. (geb.05/08).Seit mehreren Wochen,gefühlten Monaten ist er nahezu ständig am jammern, heulen, nölen, meckern, provozieren und aufmüpfig sein.Er ist nur lieb,wenn etwas in Aussicht ist.Jeder Tag, jede Stunde ist ein Kampf. Er fordert und kommandiert, wenn er etwas möchte ("Ich will Kirschjoghurt, verstanden!") oder weint und jault unablässig, wenn ihm etwas nicht passt.Ich habe ihn sicher materiell sehr verwöhnt und war nie streng, aber bislang waren wir durch Reden und Kompromisse schließen einen kooperativen, freundlichen,kaum trotzenden Jungen gewohnt.Ist das nur eine Phase? Oder kommt jetzt die Fehlerziehung zum Tragen? An belastenden Faktoren wären Kita-Eintritt ab 06/11,der sehr schwierig war und noch immer ist (geht nur 3 Std., weint noch immer), außerdem Geburt der Schwester in 06/11. Könnten das Ursachen sein oder bin ich zu weich? Und vor allem: welches Vorgehen ist jetzt das Beste? LG

von toskanaliebhaberin am 30.01.2012, 08:22



Antwort auf: Nölt, weint, jammert, kommandiert, trotzt, hört nicht - bin am Ende

Hallo, über Ihre Erziehungsmethoden kann ich nicht urteilen. Sicher ist es nicht ratsam, sein Kind materiell zu verwöhnen. Gerade die Ausrichtung auf materielle Entlohnung führt zu immer höheren Forderungen und läuft sich irgendwann tot, weil es nichts mehr zu fordern gibt. Ein schönes Geschenk im richtigen Augenblick kann hingegen Wunder bewirken. Wenn ich aber lese, dass Sie den Ki-ga-eintritt Ihres Sohnes mit der Geburt der kleinen Schwester haben zusammenfallen lassen, dann kann ich Ihnen einen Fehler nicht unterschlagen. Das sollte man niemals tun, denn das ältere Kind entwickelt in seinem noch egozentrischen Denken das Gefühl, es müsse jetzt seinen Platz für das Geschwisterchen räumen. Das führt immer zu einem heftigen Aufstand. Wenn jetzt dieser Ki-ga-beginn auch noch falsch eingestielt worden ist, weil keine sanfte Ablösung stattgefunden hat und keine Bezugserzieherin dem Kind zur Seite gestellt wurde, dann ist sofort klar, warum sich Ihr Sohn jetzt so verhält. Seine Signale hinsichtlich des Ki-gas sind ja auch eindeutig. Sie können jetzt nur so vorgehen, dass Sie Ihren Sohn erst einmal eine Zeitlang Ki-ga-karenz gönnen und ihn zu Hause wieder willlkommen heißen. Er muss noch einmal spüren, dass er zu Hause noch erwünscht ist. Dann gibt es noch ein Sache. Was ist mit dem Vater? Wenn ein Geschwisterchen zur Welt kommt, muss sich der Vater verstärkt um das oder die älteren Kinder kümmern. Das heißt, die Loslösung muss stimmen. Vielleicht gibt es da auch noch etwas zu verbessern. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 01.02.2012



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