Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Rüdiger Posth:

mutter-bindung

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Frage: mutter-bindung

Mitglied inaktiv

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hallo herr dr.posth, sie haben in einem beitrag erwähnt,dass sie kein verfechter des langzeitstillens sind,da es das kind zu stark an die mutter bindet. man soll ja 6 monate voll stillen, wann soll man aus ihrer sicht alle mahlzeiten ersetzt haben? ich frage betont nicht im stillforum... danke und gruss


Dr. med. Rüdiger Posth

Dr. med. Rüdiger Posth

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Liebe Lisa, liebe Sina, es wird Fälle geben, da ist längeres Stillen durchaus sinnvoll. In den Ländern der dritten Welt wird es häufig durchgezogen, weil nicht genügend Nahrungsmittel für KInder vorhanden sind. Irgendwann zwischen 6 und 12 Monate sieht die Natur den Zeitpunkt des Abstillens, meine ich. Erstens sind die Zähne dann da, zweitens ist die Resorptionsfähigkeit im Darm ausreichend und die Darmschleimhaut einigermaßen stabil gegen pot. Allergene, drittens kann nachts eine längere Nahrungspause eingehalten werden (Zuckerspeicher in der Leber), viertens strebt der Säugling motorisch von der Mutter fort und fünftens baut der Säugling seine Ich-Autonomie auf. Anhaltendes Stillen kann dieser Entwicklung im Wege stehen (muß es nicht). Wenn man die Brust "entzieht" muß man Ersatz vorbereitet haben. Falls Flasche eingeführt, vorübergehend diese. Schnuller, wenn es nicht anders geht. Verbale Beruhigung, streicheln, schaukeln, notfalls kurz herumtragen, etc. Ganz ohne Protest geht es selten ab. Aber solchen Protest, spricht Wut/Ärger gibt es auch am Tage, z.B. beim Gewickeltwerden. Ich denke, damit kommt ein Säugling zurecht. Viele Grüße


Mitglied inaktiv

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Diese Frage wollte ich auch stellen! Und dann fragen, wie man das bewerkstelligen soll denn sie schreiben ja auch, daß man ein Kind nicht schreien lassen soll. Meine Tochter ist 13 Monate alt und will nachts noch dreimal gestillt werden. Ich weiß auch, daß sie das von der Nahrung her nicht mehr braucht, aber es gäbe ein Riesengeschrei wenn ich das einfach nicht mehr zulassen würde. Und Schreienlassen erzeugt doch psychische Schäden schreiben Sie. Wie mache ich es richtig? Auch danke und Grüße!


Mitglied inaktiv

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LIeber Herr Dr. Posth, eins verstehe ich nicht: Sie sagen, die Natur sehe den Zeitpunkt des Abstillens zwischen dem 6. und 12. Monat vor. Aber auch in diesem Alter (und darueber hinaus) ist doch wohl Milch anerkanntermassen ein wesentlicher Bestandteil der kindlichen Ernaehrung. Meine Frage nun: Warum soll ich meinem KInd artfremde Milch geben, wenn ich selbst so wohlschmeckende und -tuende produziere ;-)? Danke fuer Ihre Antwort Karen


Mitglied inaktiv

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Ich als Mutter eines Stillkindes, dass gut 3 3/4 Jahre alt ist und mit Vergnügen in den Kindergarten geht, halte die Behauptung der ZU starken Bindung an die Mutter schlicht weg für puren Quatsch. Mir ist schon desöftern das Gegenteil begegnet: Das Kind, das ZU FRÜH seine Bedürfnisse (nicht Wünsche) aufgeben musste und mit einem Ersatz *abgespeist* wurde (und wird)...dieses Kind tut sich schwerer. Es kann sich nur scheinbar von seiner Mutter lösen. Warum ist es in unserer Gesellschaft akzeptabel, wenn sich die Kinder an ihre Fläschchen, ihren Schnuller oder Lieblingsstofftier klammern. Ja - sogar panisch reagieren, wenn diese Ersatzobjekte nicht (mehr) vorhanden sind. Meine Tochter hatte nie ein Lieblingsstofftier. Warum auch? Trost kann sie sich bei Mama holen. Sie ist sehr selbstbewußt geworden. Jede - ihr sympathisch erscheinende - Person wird in ein *Gespräch* verwickelt. Das ein Kind an der Mutter *klammert* hat nichts, aber auch absolut nichts, mit dem Stillen zu tun. Sondern damit wie man sein Kind unterstützt mit seiner Umwelt zurecht zukommen. Wenn ich es ins Wasser werfe, bevor es schwimmen kann, geht das in den seltensten Fällen gut.


Mitglied inaktiv

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Deinen Beitrag kann ich nur unterschreiben. Ich habe mit meinem "langzeitgestillten" älteren Sohn dieselbe Erfahrung gemacht. Daß die Natur es so vorgesehen hat, daß Menschenkinder zwischen 6 (!) und 12 Monaten abgestillt werden, "glaube" ich nicht. In diesem Zusammenhang finde ich die Forschungsergebnisse von Katherine Dettwyler (Anthropologin und Ernährungswissenschaftlerin) interessant. Die kennst Du ja sicher auch. LG Oda


Mitglied inaktiv

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Die WHO empfiehlt WELTWEIT Vollstillen bis 6 Monate und TEILstillen mit entsprechender Landeskost bis zum 2. Lebensjahr. Es ist auch vollkommen in Ordnung seinem Kind den Abstillzeitpunkt selbst zu überlassen.


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

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