Rubbeldasrobrob
Sehr geehrte Frau Henkes, Meine Familie befindet sich gerade in einer schwierigen Situation: Ich liege seit 4 Wochen im Krankenhaus und werde bis zur Geburt des Kindes auch hier bleiben müssen - im besten Fall noch 11 weitere Wochen. Meine große Tochter (bald 3) wird zu Hause von meinem Mann und ihren Großeltern betreut. Zuvor war ich erste Bezugsperson, auch wenn sich mein Mann auch immer viel gekümmert hat und sie gut an uns beide gebunden ist. Mich darf sie aufgrund der Coronaregeln offiziell nicht besuchen, wir können uns jeweils nur kurz vor dem Klinikgebäude auf dem Gehsteig sehen. Bisher hat sie die Situation gut gemeistert und sie wird wirklich gut umsorgt, ich habe trotzdem folgende Fragen und Befürchtungen: - Welche Folgen kann diese extrem lange Trennung für die Beziehung zu meiner Tochter haben und wie kann ich diesen Folgen in der gegenwärtigen Situation entgegenwirken? Welche Folgen kann die Trennung für ihr Urvertrauen haben? Gerade sehen wir uns zweimal pro Woche kurz und telefonieren (auch mit Video) täglich, woran sie aber nicht immer großes Interesse hat. Sie weint beim Abschied nie, freut sich aber mich zu hören und zu sehen. - wie kann ich die erste Zeit mit neuem Baby daheim so gestalten, dass sich meine Tochter nach der langen Trennung nicht auch noch vom Baby zurückgesetzt fühlt? - Haben Sie noch weitere Tipps, wie wir sie gut durch diese Zeit begleiten können? Ich danke Ihnen herzlich für Ihre Antwort!
Guten Tag, das ist wirklich eine schwierige Situation für alle Familienmitglieder. Wichtig ist aber sich klarzumachen, dass es derzeit einfach nicht anders geht. Ihre Tochter scheint durch die gute Betreuung durch Vater und Großeltern wenig unter der Situation zu leiden und das wird vermutlich auch so bleiben. Ich denke, da es ihr gutgeht, wird auch das Urvertrauen nicht erschüttert. Sie wird ja von vertrauten Bezugspersonen liebevoll umsorgt. Sie beobachten bereits, dass Ihre Tochter sich in diesem Alter auf den veränderten Alltag einstellt und Sie ein wenig in den Hintergrund rücken. Das hilft ihr gerade, gut mit der Situation zurechtzukommen, auch wenn es für Sie vermutlich oft bitter ist. Es kann auch eine Weile dauern, bis sie sich nach Ihrer Rückkehr wieder auf den Alltag mit Ihnen einstellt. Für sie wird das ja wieder eine Veränderung. Es könnte in der ersten Zeit mit dem neuen Baby zu Hause hilfreich sein, die Unterstützung der Großeltern weiter zu suchen. Wenn diese noch eine Weile für Ihre Tochter (mit) dasein könnten, müsste Ihre Tochter sich nicht plötzlich auf Ihr Wiederauftauchen mit einem Baby einstellen, sondern könnte das etwas langsamer angehen lassen. Wenn Sie alle behutsam und rücksichtsvoll miteinander umgehen, kann Ihre Tochter diese Umstellung sicher mit der Zeit bewältigen. Dabei kommt es vor allem darauf an (das wäre auch jetzt schon günstig), dass die anderen Beteiligten Sie immer wieder einbeziehen und Ihnen - und sei es nur im Gespräch mit Ihrer Tochter - Ihren Platz erhalten. Der Vater und die Großeltern können viel von Ihnen sprechen, darüber wie gerne Sie jetzt dabei wären, wie gerne Sie dieses Bilderbuch auch mögen usf. Das erhält das innere Bild von Ihnen für Ihre Tochter lebendig, auch wenn Videotelefonate sie noch nicht so interessieren. So könnten die Großeltern nach Ihrer Rückkehr auch immer wieder betonen, "Zeig das doch mal der Mama." oder "Da wollen wir erst die Mama fragen, ob das geht." u.ä., um die allmähliche Verschiebung zu Ihnen hin deutlich zu machen. Ich denke, die beste Art der Begleitung kann in Ihrer aller Situation darin bestehen, immer das Aktuelle möglichst gut für alle zu gestalten. Lassen Sie Grundsatzfragen weg (eine innere Haltung haben Sie ja) und konzentrieren Sie sich auf das Machbare. Das funktioniert meist sowieso am besten und hilft Ihnen, den Alltag und Ihre Beziehungen zu Ihren Kindern möglichst gelassen zu gestalten. Ich wünsche Ihnen alles Gute und ein möglichst entspanntes Durchhalten in dieser Wartezeit. Ingrid Henkes
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