Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Rüdiger Posth:

kleiner Bruder

Dr. med. Rüdiger Posth

Dr. med. Rüdiger Posth
Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

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Frage: kleiner Bruder

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Hallo Herr Dr. Posth, noch ein zweites Problem. Eigentlich sind das zwei verschiedenen Situationen: 1. Mitspielen Wenn Miriam, 4. Jahre, spielt, kommt ihr Bruder Joel, 16 Monate, zu ihr hin und möchte natürlich mitspielen. So nimmt er dann zum Beispiel eine ihrer 4 Barbeipuppen...... 2. Wegnehmen. Der Kleine wirft Miriams gebauten Turm um oder nimmt eins der Stofftiere, mit denen Miriam gerade spielt und läuft davon. Wir versuchen Miriam öfters zu überreden, Joel mitspielen zu lassen. Beim "Wegnehmen" stellen wir uns klar auf Miriams Seite und erklären Joel, daß das nicht geht und ziehen ihn weg. Dennoch schreit Miriam ihren Bruder dann immer an, stößt ihn weg, schlägt ihn selten mal. Der Kleine weint dann sehr. Wir versuchen als Eltern, die Konflikte fair aufzulösen; aber es gelingt nicht immer und wir können nicht ständig direkt dabei sein. Können Sie uns einen Rat geben? Vielen herzlichen Dank.


Hallo, vielleicht hätte ich das zweite Posting vorher lesen sollen, denn hierin finden wir Ursache für die Aussage Ihrer Tochter "Ich bin blöd". Sie spürt natürlich, daß sie beim Durchsetzen ihrer eigenen Bedürfnisse gegen den kleinen Bruder als Rivalen Fehler macht und dafür in den Augen ihrer Eltern abgestraft wird. Denn das mit der Gerechtigkeit im Empfinden von kleinen Kindern funktioniert das noch nicht in gleichem Maße wie bei uns Erwachsenen. Kleine Kinder fühlen das Recht prinzipiell immer auf ihrer Seite und v.a. jeder Rivale ist einer, der eigenes Recht beschneidet und streitig macht. Streben Sie nun erzieherisch Kompromisse an, dann greifen Sie damit der emotionalen Entwicklung voraus, denn Kompromisse auszuhandeln, zu verstehen und als gerecht für beide anzusehen ist das große Ziel in der sozialen Entwicklung, aber nicht ihr Beginn. Was kleine Kinder viel besser verstehen und auch als gerechter ansehen, ist der Tausch oder das "heute mal du und morgen dann du (also der andere)". Das Wegnehmen von Eigentum des Anderen (Geschwister) ist ein typisch rivalisierendes Verhalten mit dem Ziel der Provokation. Es sorgt dafür, daß sich das andere Kind mit einem selbst beschäftigt und sei´s nur im Hinterherlaufen. Als Eltern sollte man da möglichst wenig eingreifen, denn man kann sich nur falsch verhalten. Greifen Sie am besten erst dann ein, wenn es droht, daß wirklich die Fetzen fliegen. Bis dahin müssen die Kinder ihre Territorien selbst aushandeln. Viele Grüße


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