Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Kind trinkt wenig und will nicht auf Toilette

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

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Frage: Kind trinkt wenig und will nicht auf Toilette

Rosalie784

Hallo Frau Henkes, es geht um meinen Sohn, 4,5J. Es gibt oft Konflikte zu Hause, er testet aus, ist sehr willensstark, möchte selbst bestimmen, wird schnell wütend, schreit, haut nach uns und Schwester (1 J). Gleichzeitig ist er weit in vielen Dingen, hat großes Interesse an Zahlen, großen Wortschatz und hinterfragt vieles. Wir nehmen ihn ernst und lassen ihn Dinge selbst entscheiden, legen aber auch Wert auf Regeln. Oft ist es aber ein Dilemma was schwerer wiegt. In der Kita ist er sehr umgänglich, es gibt keine Probleme. Er ist seit einem halben Jahr ohne Windel tagsüber und macht Stuhlgang in die Toilette. Pippi auch, aber oft zu spät, sodass die Hose nass ist. Er selbst erklärt dies damit, dass er danach seine Hände nicht waschen möchte. Bitte ich ihn zu gehen, weigert er sich meist weil er nicht müsse, gleichzeitig hält er die Hand an den Penis und hüpft herum. Ich denke, er möchte sein Spiel nicht unterbrechen und hält einfach ein. Auf Druck regiert er mit Wut und blockt ab. Zudem trinkt er auch wenig, allerdings schon immer. Manchmal nur 200ml am Tag. Er sagt, er hat keinen Durst. Wenn ich ihn nicht erinnere, trinkt er also so gut wie kaum etwas und geht vielleicht 2x am Tag auf Toilette.Wie viel Aufmerksamkeit sollte ich dem Thema schenken? Es einfach sein lassen? Feste Zeiten für Toilettengang und feste Trinkmenge einführen? Verstärkerplan? Was meinen Sie?


Ingrid Henkes

Ingrid Henkes

Guten Tag, Sie haben völlig recht. Manchmal erreicht man genau das Gegenteil, wenn man einem Thema zu viel Bedeutung schenkt. Ich empfehle Ihnen einen behutsamen Umgang. Sicherlich geht es bei den angesprochenen Themen auch um das Ausloten von Grenzen, das Kinder in diesem Alter ja immer wieder einfordern. Sie schreiben ja, dass Ihr Sohn sehr willensstark ist. Ein Kind zum Toilettengang zu zwingen, ist nach meiner Einschätzung nicht sinnvoll, weil man ja das Wasserlassen nicht erzwingen kann sondern nur den Gang zur Toilette. Es ist gut möglich, dass Ihr Sohn sein Spiel nicht unterbrechen möchte. Eine Erinnerung scheint mir da ausreichend. Die kann er annehmen oder auch nicht. Aber er kann in seinem Alter auch zunehmend Verantwortung übernehmen. So kann er sich zum Beispiel selbständig um den Kleidungswechsel kümmern. Wenn Ihr Sohn merkt, dass er aus dem Toilettengang keinen "Machtkampf" mit Ihnen machen kann, wird er schon von alleine zur Toilette gehen, weil eine nasse Hose auf Dauer unangenehm ist und andere Kinder darauf auch reagieren werden. Die Frage des Trinkens kann man spielerisch lösen. So können Sie vielleicht gemeinsam schon mal ein gemütliches Trinkpäuschen einführen o. ä.. Verstärkerpläne regelmentieren da meines Erachtens viel zu stark. Wie so oft in der Erziehung ist hier Geduld gefragt. Je gelassener sie mit diesen Themen umgehen, desto eher verliert Ihr Sohn sein Interesse am Opponieren. Alles Gute Ihnen Ingrid Henkes


Rosalie784

Vielen lieben Dank für Ihre schnelle und hilfreiche Antwort. Ich wünsche Ihnen auch alles Gute!


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