Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

6 Jähriger will nicht mit seinen Sachen spielen, was tun?

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

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Frage: 6 Jähriger will nicht mit seinen Sachen spielen, was tun?

Moonmoth

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Guten Tag,  vielleicht können Sie mir sagen, ob dieses Phänomen entwicklungspsychologisch "normal" ist oder welche Wege man gehen kann, um dem Kind damit zu helfen. Es geht um Folgendes: Mein Sohn ist 6,5 Jahre alt, kommt bald zur Schule. Er interessiert sich für verschiedene Themensets von Spielsachen. Z.B. eine bestimmte Playmobilreihe, eine bestimmte Reihe von Tier- und Monsterfiguren, sowie Autos.  Seit einiger Zeit möchte er mit all diesen Sachen von ihm selbst aber nicht mehr spielen. Oft ist ihm langweilig, obwohl seine Lieblingsspielsachen verfügbar sind. Bei Freunden oder mit den gleichen/ähnlichen Sachen seines Bruder spielt er total gerne. Seine eigenen stehen im Kinderzimmer in der Ecke, weil er Angst hat, dass sie beim Spielen Kratzer bekommen könnten. Ich finde es total schade, denn man merkt, dass er eigentlich damit spielen möchte, wünscht sich auch zum Geburtstag weiteres davon. Aber auch die Sachen, die er zuletzt bekommen hat, wurden quasi bislang nicht bespielt.  Sein Argument ist, wenn er damit spielt, könnte es kaputt gehen oder Kratzer bekommen und dann könne er deshalb nicht mehr damit spielen. Dass das eigentlich unlogisch ist, weil er ja so eben auch nicht damit spielt, schaffe ich nicht, ihm verständlich zu erklären. Ich habe ihm gesagt, wenn wirklich was kaputt geht, kann man es vielleicht reparieren oder ersetzen aber er hat zumindest dann bis dahin eine tolle zeit damit gehabt. Davon möchte er aber nichts wissen und wertet es als Angriff, wenn ich ihm auf diese Weise helfen möchte. Muss er da selber durch und irgendwann für sich zu der Erkenntnis kommen oder haben Sie einen Tipp? Es macht mich schon etwas wahnsinnig, wenn er ständig sagt, wie langweilig ihm ist und dann bei seinem Bruder nachfragt, ob er mit seinen Sachen spielen kann (was dieser natürlich auch nicht immer möchte), weil ihm seine eigenen zu schade sind.  Beste Grüße und vielen Dank


Ingrid Henkes

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Guten Tag, Ihr Sohn scheint mit seinem Verhalten einen Rivalitätskonflikt mit dem Bruder auszutragen. Sie können akzeptieren, dass er nicht mit seinen Sachen spielt. Die können dann vielleicht vorübergehend in den Keller. Sie sollten aber auch verhindern, dass er mit den Sachen des Bruders spielt,  denn die werden - nach seiner Logik - doppelt so schnell abnutzen, wenn zwei Kinder damit spielen. Das wäre ja dann dem Bruder nicht zumutbar. Häufig handelt es sich zudem um einen unbewussten Machtkampf mit den Eltern, wenn Kinder von ihnen erwarten, dass sie ihrer Langeweile abhelfen. Sie können Ihrem Sohn sagen, dass er die Verantwortung für seine Langeweile hat. Mit sechs Jahren kann er sich selber überlegen, was er gegen die Langeweile tun kann und sollte nicht von Ihnen erwarten, dass Sie Abhilfe schaffen. Ich wünsche Ihne alles Gute. Ingrid Henkes


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