Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Rüdiger Posth:

Kind spricht nicht im Kindergarten!

Dr. med. Rüdiger Posth

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Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

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Frage: Kind spricht nicht im Kindergarten!

tommarie

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Hallo Herr Dr. Posth, meine Tochter (22 Monate) geht seit 01.08. in den Kindergarten. Sie geht gerne hin und bleibt auch problemlos alleine dort. Allerdings spricht sie kein einziges Wort mit den Kindern oder Erzieherinnen. Sie antwortet auch nicht auf einfache Fragen wie z.B. „Möchtest du noch mehr essen?“ Wenn ich sie abhole wundern sich die Erzieherinnen wie gut und viel Marie sprechen kann. Sobald ich dabei bin spricht sie nämlich. Woran kann das liegen? Wenn wir Besuch bekommen oder irgendwo sind, wo Marie die Leute nicht kennt, ist sie auch die ersten 15min ruhig, danach spricht sie aber. Was kann ich tun, damit sie auch im Kindergarten ohne mich spricht? Ich hoffe, Sie können mir einen Tipp geben und mir das Verhalten meiner Tochter erklären! Vielen Dank!


Dr. med. Rüdiger Posth

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Hallo, das Nichtsprechen bei einem Kleinkind, das sprechen kann, ist die Verweigerung zur sozialen Kontaktaufnahme. Fast immer steckt eine Mischung aus Trotz und Angst dahinter. Das heißt, das Kind ist überfordert und reagiert mit einem "sprachlichen Totstellreflex". Sind die Eltern in der Nähe und erlebt das Kind an der Reaktion der Eltern, dass von diesen Menschen, mit denen es konfrontiert ist, keine Gefahr ausgeht, legt sich die Angst. Aber im Ki-ga sind Sie vermutlich nicht dabei, was bei einem noch nicht einmal 2-jährigen Kind falsch ist. Erst wenn eine gute sanfte Ablösung erfolgt ist, kann das Kind alleine gelassen werden. Die Bezugserzieherin ist dann die beschützende und tröstende Mutterersatzperson. Geht man so vor, dürfte es keine Sprechverweigerung geben. Die Tatsache, dass sich ein Kind im Ki-ga frühzeitig anpasst und scheinbar stressfrei reagiert, ist keine Gewähr dafür, dass nicht doch Angst und Stress vorherrschen. Die Angst wird nur unterdrückt, äußert sich dann aber in Verhaltensauffälligkeiten. Es ist jetzt wichtig für Ihre Tochter, dass sie doch noch eine Bezugserzieherin findet und Sie solange mit im Ki-ga bleiben oder sich "im Hintergrund" aufhalten. Der Ki-ga muss natürlich mitmachen. Viele Grüße


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