Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Kind (4,5) hat große Angst vor Feuer

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: Kind (4,5) hat große Angst vor Feuer

Julla

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Lieber Herr Dr. Nohr, mein Sohn (4,5 Jahre alt) ist grundsätzlich eher zurückhaltend und ängstlich. Vor 2 Monaten gab es bei ihm im Kindergarten einen Feueralarm. Es war ein Fehlalarm, aber die Feuerwehr kam und das Gebäude musste geräumt werden. Dieses Ereignis hat ihn ziemlich aus der Bahn geworfen. Eine Erzieherin hat mir erzählt, dass er richtig panisch wurde und sich kaum beruhigt hat. Nun hat er seitdem wahnsinnige Angst vor Feuer. Bei jedem kleinsten ungewohnten Geräusch zuckt er zusammen und befürchtet, dass das ein Feueralarm sein könnte oder ein Feuermelder angesprungen ist. Kochen und backen findet er ganz schrecklich, weil da ja der Herd/Ofen an ist und irgendwas anfangen könnte zu brennen. Seit der Advent begonnen hat, hat sich die Situation noch verschärft. Zu Hause zünde ich gar keine Kerzen an im Moment, weil er wirklich panisch wird. Im Kindergarten gibt es aber im Advent Kerzen im Gruppenraum, und seitdem will er dort gar nicht mehr hingehen. Ich versuche seine Ängste ernst zu nehmen, aber ihm auch zu erklären, dass die Erwachsenen gut aufpassen, wenn eine Kerze brennt. Ich habe das Gefühl (auch schon vor dem Advent), dass sich seine Ängste verstärken. Ich würde ihm so gerne helfen, weiß aber im Moment nicht was ich tun soll. Ich wäre für Tipps sehr dankbar! Viele Grüße Julla


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Liebe Julla, so eine Erfahrung der Gefahr, gepaart mit dem Ohnmachtsgefühl nichts machen zu können, kann schon eine heftige Wirkung haben. Wiederholte Erklärungen sind zwar wichtig, erreichen aber das "Angstzentrum" relativ wenig. Die Kinder entwickeln manchmal zwanghafte Züge um ihre Angst einigermaßen im Griff zu haben. In der Regel verblasst die Erinnerung mit der Zeit und genügend guten Erfahrungen. Dazu gehört auch, immer wieder auf die Sicherheit der Situation hinzuweisen und seine Ängste gleichzeitig zu respektieren. Dieses vorsichtige und begleitete Aussetzen solcher Situationen versucht dies zu erreichen. Es kann aber sein, dass sich die Angst innerlich so verselbstständigt, das Alltagsleid so ausufert, dass prof. Hilfe sinnvoll sein kann. Diese würde in diesem Fall in einer Verhaltenstherapie bestehen, die bei umschriebenen Ängsten ziemlich gute Aussichten hat. Dr.Ludger Nohr


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