Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Kind 3,5 Jahre verlangt wieder nach dem Schnuller

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: Kind 3,5 Jahre verlangt wieder nach dem Schnuller

jubilee80

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Guten Abend Herr Doktor, Wir haben vier Kinder (5 Jahre, 3,5 Jahre und Zwillinge 10 Monate alt). Meine Frage betrifft den 3,5 Jahre alten L. Er verlangt seit zwei Tagen wieder einen Schnuller, obwohl er ihn seit sieben Monaten nicht mehr benötigt hat . Die Entwöhnung ging ganz problemlos. Jetzt sind wir etwas ratlos wie wir mit der Situation umgehen sollen. Er geht seit September in den Kindergarten, ist dort gut eingewöhnt, hängt wohl ziemlich am älteren Bruder,der in die gleiche Einrichtung geht. Ehe/ Familienleben in Ordnung. Auch sonst keine "Katastrophen". Er nutzt vermehrt Babysprache. Obwohl er gut spricht. Unser Ansatz wäre ihn einerseits zu stärken. Ihm zu zeigen, was er schon kann. Aufgaben übertragen. Und ich habe gesagt, dass das seine "Verantwortung" ist und ich ihm das Ding nicht ständig suche und nachtrage. Jetzt ist das Teil schon verschwunden. U er jammert immer wieder kann aber abgelenkt werden. Für einen Rat wären wir sehr dankbar!


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Hallo, sowohl Schnullerwunsch als auch Babysprache (die Kleinen fangen ja jetzt an zu plappern) sind aus der Situation verständlich und müssen Ihnen keine Sorgen machen. Man sollte ihn dafür nicht kritisieren oder belächeln. Ihr Ansatz, ihn als den schon Größeren zu stärken und zu ermutigen, ist sicher richtig. Zusätzlich kann man aber auch sein Bedürfnis, wieder ganz klein zu sein, annehmen und in Worte fassen (z.B. "es wäre schön mal wieder ganz klein zu sein und so versorgt zu werden. Aber ich bin auch froh, dass du schon so ein Großer bist und schon soviel kannst"). Das zeigt ihm, dass Sie das wahrnehmen und verstehen. Da er ein Sandwich-Kind ist, könnte er größere Sorgen haben, nicht mehr ausreichend wichtig zu sein. Darauf könnte man u.a. mit Einzelaktionen und Einzelaufgaben reagieren, die ihm seine Wichtigkeit für die Familie immer wieder sichtbar machen. Es geht also um Beides: Ermutigen und stärken und seine Bedürfnisse anerkennen. Der Schnuller ist m.E. kein Drama, sollte aber besonderen Situationen (so machen wir das auch mit unseren Beruhigungsbedürfnissen) vorbehalten bleiben. Das wird im Moment ärgerlich sein, aber eigentlich wird er eher stolz darauf sein, wenn er es ohne schafft. Dr.Ludger Nohr


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