Mitglied inaktiv
Hallo Dr. Posth, meine Tochter ist 2 ½ Jahre und zeigt so überhaupt kein Interesse an anderen Kindern. Und das, obwohl ich mit ihr seit sie 4 Monate alt ist, regelmäßig Krabbelgruppen besuche und auch sonst darauf achte, dass sie immer mal wieder mit Kindern zusammen ist. Seit April besucht sie auch zweimal wöchentlich für ca. 3 Stunden einen Mini-Kindergarten. Auch dort klebt sie hauptsächlich an mir (wenn ich Dienst habe, alle paar Wochen), ansonsten an den Betreuerinnen. Wenn Kinder auf sie zukommen, zieht sie sich zurück in die Sicherheit bei den Erwachsenen. Aktiv sucht sie den Kontakt überhaupt nicht. Kommt das von alleine? Ihre Meinung wäre für mich sehr interessant. Vielen Dank im Voraus, Gruß Sabine
Liebe Sabine, an Ihrer Tochter sieht man, daß es überhaupt nicht sinnvoll ist, einen Säugling von wenigen Monaten schon unbedingt in Kontakt mit anderen Kindern zu bringen. Die Fremdelgefühle und die enge Bindung an die primäre Bezugsperson verhindern es, daß eine tragfähige, soziale Kontaktnahme zustande kommt. Im Gegenteil, die resultierende Verunsicherung kann bei fremdelängstlichen Kinder sogar Rückzug und Anhänglichkeit hervorrufen, die dann weit ins 2. Lebensjahr hineinreicht. Ein solches Kind ist dann auch mit über 2 Jahren noch auf eine Ersatzbezugsperson, sprich Erzieherin angewiesen. Sie müssen diese Scheu einstweilen akzeptieren und zusammen mit Ihrer Tochter Schritte entwickeln, auf andere Kinder zuzugehen und mit Ihnen Kontakt zu schließen. Dabei wäre zunächst einmal ein bestimmtes Kind besser, als gleich eine ganze Horde. auf jeden Fall braucht Ihre Tochter vorläufig Ihre Begleitung als Sicherheit oder "sichere Basis". Viele Grüße
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