Grashüpfer91
Sehr geehrte Frau Henkes, es geht um meinen fast 19-monatigen Sohn Laurin. Er ist leider im Umgang mit anderen Kindern etwas ungestüm und grob. Anfangs beschränkte sich das auf ab und an mal an den Haaren ziehen. Dann gab es eine Phase wo er anderen Kindern gerne ins Gesicht griff und auch manchmal auch keifte. Aktuell läuft er den Kindern gerne nach, hält sie fest und kneift dann leider manchmal auch zu fest in die Hände. Ich beobachte ihn sehr viel und denke es ist aus Freude bzw. auch zur Kontaktaufnahme. Seitdem er kneift bleibe ich natürlich in seiner Nähe und versuche dies zu verhindern. Wir gehen in eine Krabbelgruppe in welcher etwas 10 Kinder im Alter von 16 Monaten bis über 2 Jahren sind. Er ist dort leider der einzige der das macht, obwohl es in dem Alter wohl "normal" sein soll. Ich merke natürlich, dass das den anderen Müttern nicht passt, wenn mein Kleiner kneift, obwohl ich natürlich immer aufpasse. Laurinist aber auch der einzige in der Gruppe der schon mit den Kindern interagieren möchte. Er bringt ihnen Spielzeug, teilt ohne dass ich ihn dazu auffordere sein Essen und möchte halt eben alle anfassen und zum spielen auffordern. Alle anderen spielen sozusagen noch "nebeneinander her". Kann es sein dass Laurenz hier in der sozialen Entwicklung schon etwas weiter ist als die anderen Kinder obwohl einige um einiges älter sind? Wie soll ich mich nun am besten verhalten? Da er das ja nicht böswillig macht und mit den Kindern in Kontakt treten möchte will ich nicht ständig neben ihm sitzen und sofort eingreifen wenn er sich auf ein anderes Kind zubewegt. Ich möchte natürlich auch nicht dass er jemanden verletzt. Vielen Dank vorab für Ihre Einschätzung!
Guten Tag, das Verhalten Ihres Sohnes ist völlig normal in diesem Alter. Teilweise wissen Kleinkinder noch nicht, wie sie Kontakt zu anderen Kindern aufnehmen sollen. Sie erproben aber auch bereits das Ausleben aggressiver Impulse. Auch das ist völlig in Ordnung. Angemessenes Sozialverhalten müssen Kleinkinder erst lernen und das dauert seine Zeit. Aggressive Impulse müssen immer wieder in sozial angemessenere Verhaltensweise umgewandelt werden. Ihr Sohn braucht Ihre Unterstützung, um angemesseneres Sozialverhalten zu lernen. Natürlich verhält er sich nicht böswillig so. Daher braucht es viel Geduld, bis er verstanden hat, dass er anderen Kindern nicht wehtun darf. Es ist sicher gut, dass Sie ihn beobachten (ohne immer direkt neben ihm zu sein) und gegebenenfalls rasch eingreifen können. Mit dem Verstand kann Ihr Sohn Vieles noch nicht erfassen. Daher benötigt er das geduldige Üben, um eine generalisierte Erfahrung zu haben, was er darf und was nicht. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
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