Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Rüdiger Posth:

Ist unsere Bindung nicht in Ordnung durch die Depression?

Dr. med. Rüdiger Posth

Dr. med. Rüdiger Posth
Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

zur Vita

Frage: Ist unsere Bindung nicht in Ordnung durch die Depression?

Tali1818

Beitrag melden

Ich habe eine postnatale Depression + momentan geht es mir leider wieder etwas schlechter. Momentan ist meine Tochter (10 Mon.) leider sehr schwierig, sie schreit tagsüber vor den beiden Schläfen trotz rumtragen, abends vor dem schlafen ist sie total hyperaktiv und tobt im Bett+nachts schreit sie auch plötzlich oft. Ich habe sie vor 4 Wochen komplett abgestillt. Wir haben sie noch nie schreien lassen. Sie schläft allerdings seit 4 Mon. im eigenen Zimmer (ich brauche einfach diesen Abstand nachts+ich bin bei jedem kleinen Geräusch von ihr aufgewacht). Bisher hatte ich eigentlich das Gefühl, dass die Bindung zu mir trotz der Dep. sehr gut ist. Sie fremdelte z.B. sehr extrem. Seit ein paar Tagen habe ich aber das Gefühl, dass sie sich z.B. von meinem Mann genauso gut trösten lässt wie von mir. Ist das ein schlechtes Zeichen? Ich habe Angst, dass sie meinen momentanen Gefühlszustand merkt. Es fällt mir schwer es vor ihr zu verstecken. Ich wünsche mir noch immer mein altes Leben wieder


Dr. med. Rüdiger Posth

Dr. med. Rüdiger Posth

Beitrag melden

Hallo, meinen Sie ihr altes Leben ohne Kind? Dann haben Sie noch nicht verstanden, wie reich Ihr neues Leben mit Kind geworden ist. Die Anstrengungen sind sicherlich belastend und Sie haben Anspruch auf lle Hilfe, aber die Depression geht mit Kind besser weg also ohne Kind. Denn jetzt hat Ihr Leben und alles, was Sie tun, einen ganz besonderen Sinn und dieser Sinn ist die stärkste Waffe gegen die Depression. Sie dürfen nicht trennen zwischen, das ist mein anstrengendes Leben mit Kind und das wäre mein unanstrengendes Leben ohne Kind. Die Depression ist nur noch Ihre Angst vor der Verantwortung und den Strapazen. Dafür brauchen Sie unbedingt fachkundige Hilfe und auch Medikamente, um aus dem "Stimmungsloch" herauszukommen. Aber dann sehen Sie sofort , wie gut Sie es mit Ihrem Kind haben. Dass jetzt der Vater helfen, ist ein wichtige Entlastung für Sie. Aber das gehört zum Beginn der Loslösung und ist ein natürlicher Entwicklungsprozess. Aber auch wenn Säuglinge unruhig schlafen, sie schlafen besser und sicherer bei ihren Eltern im Zimmer. Und Sie müssen nachts nicht mehr von einem Zimmer zum anderen laufen. Viele Grüße


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Tochter(11M),Erz. n Forum,noch gestillt,Familienbett,Vater bringt sich sehr ein(2mon Elternz),denke sichere Bind.,T. neugierig auf Menschen, kaum fremdeln,beruhigt sich bei mir sofort, temperamentv.Als ich ca 4 std nicht da war,Vater war da, k Problem,aber als ich wiederkam wollte sie nur auf Arm-kein Lachen-war das wg Müdigkeit(war kurz vor Schlaf ...

Hallo Dr Posth, ich mache mir Sorgen um die Beziehung zwischen meiner Tochter, 16 Mon und mir. Seit einigen Mon gibt es immer wieder Phasen in denen sie lieber zu anderen will als zu mir bzw sehr selbstbewusst ist. Danach ist meist klammern angesagt. Diese Phasen wechseln. Ich muss gestehen dass ich manchmal zu schnell die Nerven verliere und laut ...

Sehr geehrte Frau Henkes, vielen Dank für Ihren Einsatz auf dieser Website. Ich habe folgende Frage: vorhin bin ich leider mit meiner Tochter (8 Monate) auf dem Arm gestürzt. Es ist ihr körperlich nichts passiert, da ich sie noch auffangen konnte, aber sie hat sich sehr erschrocken und danach laut geweint. Sie ließ sich jedoch schnell wieder ...

Guten Tag Frau Henkes, mein Baby ist 10 Monate alt und eher aufgeschlossen, fremdelt wenig. Mein erstes Kind war sehr auf mich bezogen und deshalb gab es folgende Situationen von mir aus kaum : -Baby im Raum oder draußen kurz allein mit bekannten Personen ( Omas,Opas)  lassen ohne Verabschiedung  - Oma (sehen sie alle 2-3 Wochen) allein m ...

  Hallo nochmal. Ich hatte im Juli schonmal geschrieben. Es geht um das Verhalten meiner Tochter (16 Monate) Letzte Woche waren wir zusammen bei einer Freundin (sie hat sie lange nicht gesehen & sie war noch nie bei ihr zu Hause) und meine Tochter wollte direkt zu ihr auf den Arm und hat fast nur mit ihr gespielt und wollte später nicht zurü ...

Sehr geehrte Frau Henkes,   haben Sie vielen Dank für Ihre Beantwortung der Fragen in diesem Forum.   Nun zu meiner Frage: Meine Tochter ist 9 Monate alt und sehr häufig ein quengeliges Baby. Sie ist sehr auf mich bezogen und hat mal mehr, mal weniger starke Phasen des Fremdelns. Leider gibt es nunmal auch Momente, in denen sie vom ...

Liebe Frau Henkes Vielen Dank für Ihre Arbeit in diesem Forum. Mich beschäftigt schon länger etwas, mal mehr, mal weniger.  Unsere Tochter ist 12 Monate alt und die ersten 10 Monate war ich Vollzeit mit ihr zu Hause. Sie ist ein total fröhliches Kind, schläft gut, isst gut (und nahezu alles) und läuft seitdem sie 10 Monate alt ist. Ein rich ...

Meine Frau und ich habe eine 16 Monate alte Tochter. In der Beziehung kam es oft zu Streit durch Fehlverhalten meinerseits. Ich habe mich so sehr auf mich selbst konzentriert, dass ich meine Frau alleine gelassen habe mit allen Situationen und schaffe es nun auch nicht zu entlasten. Sie ist sehr liebevoll und fürsorglich zu unserer Tochter, ist im ...

Liebe Frau Henkes, ich bin 38 Jahre alt, Mutter dreier Kinder (1, 4 und 7 J. alt) und leide selber unter einer generalisierten Angststörung und aktuell einer mittelschweren Depression. Vor 20 Jahren habe ich bereits eine Verhaltenstherapie gemacht, die auch vorerst gut half. Jedoch war die Zeit seit meiner ersten SS vor 8 Jahren geprägt von Äng ...

Mein Sohn ist ein absolutes Wunschkind und ich wusste von Anfang an um die Wichtigkeit sich feinfühlig und voller Liebe mit ihm zu beschäftigen und prompt auf seine Bedürfnisse einzugehen, um eine sichere Bindung aufbauen zu können. Leider entwickelte ich nach einer sehr schwierigen Geburt, bei der ich fast verstorben wäre, auch noch eine postnat ...