Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Rüdiger Posth:

Ist das ein normales Verhalten?

Dr. med. Rüdiger Posth

Dr. med. Rüdiger Posth
Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

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Frage: Ist das ein normales Verhalten?

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Meine Tochter ist 2 Jahre 3 Monate. Sie wird in kurzer Zeit große Schwester werden. Von ihrer Art her war sie schon immer etwas ungeduldig und stürmisch. Momentan nimmt es überhand. Wenn irgendetwas nicht sofort auf Anhieb funktioniert wie sie es möchte, dann schreit sie gleich los und läßt sich auf den Boden fallen. Das geht soweit, daß sie sich auch wirklich richtig weh macht. Sie läßt den Kopf auf den Parkettboden knallen, man kriegt wirklich angst dabei manchmal. Ich versuche die ganze Sache vorher abzuwenden aber sie hört dann gar nicht mehr auf. Ein Beispiel, sie bekommt ihren Socken nicht gleich ausgezogen weil sie am falschen Ende zieht. Sie schreit, ich gehe hin und erkläre ihr ganz ruhig, daß sie das so und so machen muß. Sie schreit weiter und hört mir nicht zu. Ich nehme ihre Hand und führe sie so wie es funktioniert, aber auch da hört sich mir überhaupt nicht zu. Entweder es endet dann darin, daß ich selbst wütend werde und ihr sage, daß ich keine Lust habe ihr was zu erklären und sie hört nicht zu oder ich ziehe ihr dann z.B. den Socken aus damit Ruhe ist. Es ist halt momentan etwas blöd, ich habe oft ein schlechtes Gewissen, da ich nicht mehr soviel mit ihr unternehmen kann. Ich stehe ein paar Tage vor Entbindungstermin und kann nur noch kleine Touren mit ihr machen. Also 3 Stunden auf den Spielplatz geht einfach nicht. Ab und zu hab ich jemand der mit ihr rumtoben geht usw. aber auch nicht jeden Tag. Ich spüre, daß sie auch extrem unausgelastet ist. Wie bringe ich sie denn dazu, daß sie aufhört sich selbst zu verletzen? Es ist besimmt nich gesund, wenn sie sich 5mal am Tag mit dem Kopf auf den Boden fallen läßt. Andererseits will ich acuh nicht immer gleich gerannt kommen, sondern sie dazu anhalten mal selber ein Problem zu lösen (zumindest nicht gleich nach dem 1.Versuch so auszuticken) Danke Ann


Mitglied inaktiv

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Liebe Ann, auch ich hatte mit meinem Sohn solch eine Phase. Ich habe versucht, bevor es zu diesen Selbstverletzungen kam abzuwenden und wenn es sich nicht abbiegen ließ, habe ich nicht sinderlich stark reagiert. Ich finde es nähmlich gefährlich, wenn ein Kind lernt: Ich brauche mich nur zu verletzen und schon kommt Hilfe! Die Botschaft sollte doch eher lauten, wenn ich rufe, kommt Hilfe! Oder? Ich hoffe ich konnte dir ein wenig helfen Elke


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Liebe Ann, Ihre Tochter befindet sich ganz offensichtlich in der sogenannten Trotzphase. Das, was wie Trotz erscheint, ist in Wirklichkeit Aus- druck der einstweilen noch bestehenden Unfähikeiten im Umgang mit dem eigenen Willen. Das Kind möchte nun alles seinem Willen entsprechend tun, "selber machen", scheitert aber noch an seinen beschränkten Fähigkeiten. Das macht es wütend und je nach Veranlagung läßt es seine Wut sogar am eigenen Körper aus. Wirklich geschadet hat sich meines Wissens nach damit ein Kind noch nie. Mit der bevorstehenden Geburt hat das vermutlich gar nicht viel zu tun. Das Trotzen könnte sich aber verschlimmern, wenn das Baby da ist und Aufmerksamkeit abschöpft. Dann ist es wichtig, daß für das ältere Geschwisterkind genügend Zuwendung bleibt. Sie müssen im Vorhinein schon entscheiden, in welchen Situation sie sich gegen das Kind durchsetzen und in welchen sich das Kind gegen Sie durchsetzen darf. Das muß dann einigermaßen konsequent eingehalten werden. Ansonsten hilft nur beruhigen und trösten. Grüße


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