Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Rüdiger Posth:

Hat kaum Interesse an seiner Umwelt

Dr. med. Rüdiger Posth

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Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

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Frage: Hat kaum Interesse an seiner Umwelt

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Hallo Herr Dr. Posth, es geht wieder um meinen Sohn (4), der letzten Sommer/Herbst wieder eingenässt hat und auch andere Verhaltensauffälligkeiten zeigte, die aber alle seit Beginn eines Biofeedbacktrainings wesentlich weniger geworden sind. Das Biofeedbacktraining führen wir täglich aber nur sehr kurz durch. Mit unserer KiÄ haben wir abgesprochen, dass wir nun versuchen das Training immer wieder wegzulassen, aber sobald wir nicht "üben" wird das Verhalten meines Sohnes wieder schwieriger hinsichtlich einer Aggressivität und er nässt dann auch wieder ein (jedoch nicht in der Häufigkeit wie im Sommer). Es ist kein Problem für uns die Übungen über einen längeren Zeitraum regelmäßig durchzuführen, die KIÄ wird auch das Rezept für das Gerät erneuern, aber die Ursachen für sein Verhalten können so nicht behoben werden. Wie könnten wir weiter vorgehen? Dazu kommt, dass er seit Anfang diesen Jahres sich komplett von seiner Umwelt zurückgezogen hat. Er sitzt nur noch auf der Couch und starrt Löcher in die Luft, reagiert nicht oder nur selten auf Ansprache, möchte nichts unternehmen und keine anderen Leute treffen und taut lediglich auf, wenn ich ihm vorlese. Im Kindergarten ist er mittlerweile sehr angepasst und beschäftigt sich fast nur noch mit dem Zeichnen von Kritzelbildern oder dem Schreiben von Buchstaben und Zahlen und lesen. Bei gemeinsamen Aktivitäten im Stuhlkreis verweigert er sich, ebenso weigert er sich in den Wald zu gehen, was früher für ihn das Highlight der Woche war. Seine Schwester (2) ist das komplette Gegenteil. Aufgeschlossen, fast immer gut gelaunt und will ständig was unternehmen. Ist das bei meinem Sohn eine vorübergehende Phase oder müssten wir was unternehmen, wenn ja in welche Richtung könnte die Hilfe gehen? Im Herbst war ich bei einer Psychologin einer Erziehungsberatungsstelle, die uns leider auch nicht weiterhelfen konnte. Danke Ulli


Dr. med. Rüdiger Posth

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Liebe Ulli, das Verhalten, das sie von Ihrem Sohn schildern, hört sich etwas bedenklich an. Es gibt auch schon im Kleinkindesalter so etwas wie Depressivität. Zwar verwendet man hier diesen Begriff eigentlich noch nicht, sondern nennt es sozialen Rückzug oder emotionale Störung, aber es bedeutet letztendlich so etwas ähnliches. Man muß es sehr ernst nehmen, einem solchen Kind geht es nicht gut. Was die Ursache ist, kann ich von hier aus und ohne die gesamte Geschichte von Ihrem Sohn nicht ermitteln, aber eine psychologisch-psychotherapeutische Intervention halte ich schon für angebracht. Das Biofeedback ist ja nur eine verhaltenssteuernde Maßnahme, die an den ursächlichen Zusammenhängen nichts ändert. Suchen Sie noch einmal eine kompetente Beratungsstelle für Erziehungsfragen auf, oder bemühen Sie sich um eine(n) Kinderpsychotherapeuti(e)n. Viele Grüße


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