Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Fremdeln und Angst

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Frage: Fremdeln und Angst

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Sehr geehrte Frau Henkes,  mein 8 Monate alter Sohn fremdelt im Moment sehr stark und ist seit Geburt sehr ängstlich. Seit seiner Geburt ist er sehr schreckhaft und hat Angst vor einigen Geräuschen (z.B das Rascheln von Tüten). Nun hat er auch Angst vor einigen Spielsachen und wenn ich mir den Nasen-und Mundschutz aufsetze, fängt er an zu weinen. Zudem weint er immer, wenn wir zu Besuch sind und ein anderes Haus/Wohnung betreten. Nach einiger Zeit beruhigt er sich wieder und schaut sich neugierig um und krabbelt durch die Gegend. Allerdings wirkt er dabei etwas angespannter als zu Hause und ist sehr schreckhaft. Sonst ist er ein sehr fröhliches, interessiertes und aktives Baby, dass keinen Stillstand mag. Bei mir und meinem Mann lacht er sehr viel. Nun sind wir verunsichert. Ist es besser auf Besuche zu verzichten, um unseren Sohn den Stress zu ersparen oder sollten wir weiterhin ab und zu zu Besuch fahren und ihm in seiner Angst beistehen, damit er sich auch andere Umgebungen gewöhnt?  Zudem wollen wir in zwei Monaten während der Elternzeit meines Mannes eine Rundreise machen. Könnten die wechselnden Orte für unseren Sohn zu stressig werden?  Außerdem haben wir geplant ihn mit 14 Monaten zu einer Tagesmutter zu bringen. Nun überlege ich, ob ich doch noch länger mit ihm zu Hause bleibe. Könnte ihm das schaden, wenn er so ängstlich und sensibel ist?  Entschuldigen Sie bitte den langen Text.  Vielen Dank für Ihre Antwort    


Ingrid Henkes

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Guten Tag, mit ca. acht Monaten sind Kinder in der Fremdelphase mit der sogenannten Acht-Monats-Angst. Sie können dann besser zwischen fremd und vertraut unterscheiden und suchen die Sicherheit des Vertrauten. Das ist ein ganz normaler und sinnvoller Entwicklungsschritt. Sie können Ihr Kind gut begleiten, indem Sie auf seine Bedürfnisse Rücksicht nehmen und die Ängstlichkeit akzeptieren. Im Alter Ihres Sohnes bietet oft die körperliche Nähe zu den vertrauten Bezugspersonen die größtmögliche Sicherheit und Beruhigung. Die kennt ein Kind von Anfang an. Mit fortschreitender Entwicklung und vielen positiven Erfahrungen gewinnen Kinder Sicherheit in ihrer Welt und können ihre Angst zunehmend aufgeben. Wichtig ist vor allem die grundlegende Erfahrung, dass die Bedürfnisse des Kindes berücksichtigt werden. Sie können ruhig weiter mit Ihrem Sohn Besuche machen, wenn Sie darauf achten, wie es ihm geht und ihm die nötige Sicherheit geben. Manchmal hilft es schon, sich zum Kind auf den Boden zu setzen. Ihr Sohn erlebt ja in solchen Situationen, dass Sie entspannt sind. Auch das wird ihm zunehmend helfen, zu erkennen, dass eine Situation nicht bedrohlich ist. Für Kinder im Alter Ihres Sohnes sind die Eltern der Mittelpunkt ihrer Welt, egal wo sie sich gerade befinden. Von daher spricht also nichts gegen Ihre Rundreise. Wenn Sie feststellen sollten, dass ihm diese nicht guttut, können Sie das Vorhaben immer noch abbrechen. Zur geplanten Betreuung durch eine Tagesmutter lässt sich jetzt noch nichts sagen. Die Entwicklung vollzieht sich in diesem Alter so rasch, dass niemand vorhersagen kann, ob Ihr Sohn sich mit vierzehn Monaten für einige Stunden von Ihnen trennen kann oder wie ängstlich er dann sein wird. Es ist sicher hilfreich, dass er erstmal zu einer Tagesmutter mit kleiner Kindergruppe kommt statt gleich in eine Kita. Wenn Sie einplanen, dass es vielleicht noch nicht auf Anhieb gelingen muss, können Sie entspannter sein und müssen nicht unter Druck reagieren. Das wird auch Ihrem Sohn helfen.  Ich wünsch eIhnen alles Gute. Ingrid Henkes


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