ChrissiB
Sg. Dr. Nohr! Ich lese sehr gerne Ihre Beiträge.Nun hätte ich 2 Fragen: 1. Meine 10 Mo. alte Tochter wird primär von mir betreut- der Papa ist öfters 1.5 Stunden mit ihr allein, die Großeltern beiderseits 1x/Woche für 1 Stunde. Bis jetzt habe ich es so gemacht, dass ich, wenn sie mit der Betreuungsperson ins Spiel vertieft war, gegangen bin ohne etwas zu sagen. Wenn sie schlecht gelaunt war, oder wenn sie nach mir rief kaum dass ich bei der Zimmertür hinaus bin, dann bin ich immer zuhause geblieben. Wenn ich zurückkomme, freut sie sich eigentlich immer - manchmal ist aber auch das Spiel gerade viel zu interessant. Sollte ich mich besser von ihr verabschieden um sie auf die Trennung vorzubereiten? Bis jetzt gab es nie Probleme in meiner Abwesenheit. 2.Sie wird noch teilgestillt - Mahlzeiten (tlw. Familientisch, Brei oder Fingerfood) laufen bei uns so ab, dass sie nur am Schoß gefüttert werden will- Hochstuhl lehnt sie wie auch Kiwa und Autositz ab. Selbst essen mag sie nicht- am besten dunktioniert das Füttern, wenn ich mit ihr am Boden bin - während dem Spielen, Krabbeln, Turnen macht sie immer bereitwillig den Mund auf. Sie ist motorisch hochaktiv, permanent am Turnen, steht bereits frei und geht einige Schritte. Ich möchte mit dem Essen keinen Druck erzeugen. Wäre es Ihrer Ansicht nach besser, sie sanft an den Hochstuhl zu gewöhnen? Danke im Voraus, Christina
Dr. med. Ludger Nohr
Liebe Christina, es gehen beide Möglichkeiten aber vielleicht passt eine besser zu Ihnen (manchmal ist es für Mütter schwer das weinende Kind zu verlassen, machmal, dass das Kind ja gar nicht weint), oder in manchen Situationen ist die eine Variante passender. Ein 10mon. weiß anfänglich gar nicht was Abschied ist. Mit der Zeit wird es lernen, dass wenn Sie winken, Sie eine zeitlang weg sein werden und irgendwie reagieren. Es kann aber bei Abschied und Wiederkommen sein wie von Ihnen geschildert, dass es gar nicht so wahrgenommen wird. Auf jeden Fall ist ja eine ausreichend vertraute Person da. Machen Sie es also von der Situation und Ihrem Gefühl abhängig. Zum Essen: Sie können schon versuchen mit der Zeit andere Ess-Formen einzuführen, aber ich würde keinen Machtkampf draus werden lassen. Dafür ist das Essen als lebenslange Notwendigkeit zu wichtig und die Regel jetzt noch nicht so wichtig. Es ist nicht einfach, das Maß zwischen Einführung von Regeln und Akzeptanz des Lustfaktors zu finden. Aber das ist ja gerade die elterliche Kunst/Einfühlung (und Freude) hier das passende Maß zu finden. Viel Erfolg dabei. Dr.Ludger Nohr
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