Mitglied inaktiv
Hallo Herr Dr. Posth, ich hatte mich schon mehrmals an Sie gewandt und habe jetzt nochmal eine Frage. Torben war ja von Anfang an ein Schreikind (Koliken, Kiss-Syndrom), doch es war so seit des 6./7. Monats eigentlich besser geworden. Er hatte eine Zeit lang Krankengymnastik bekommen. In der Zwischenzeit wechselte ich den Kinderarzt, und dieser meinte KG wäre nicht nötig, also haben wir damit aufgehört. Torben konnte mit 6 Monaten alleine sitzen und ließ sich auch absolut nicht mehr hinlegen zum Spielen. Er konnte sich zwar auf den Bauch drehen, ist aber nie gerollt (wie z.B. unser Ältester), sondern schrie immer, sobald er auf dem Bauch lag (obwohl er sich auch auf den Rücken drehen konnte). Mit 7 1/2 Monaten lernte er, sich aus der Bauchlage hinzusetzen und mit 8 1/2 Monaten Krabbeln. Innerhalb dieser Zeit bekam er auch noch 3 Zähne und der vierte kommt jetzt. Ich hatte immer gehofft, dass er zufriedener wird, wenn er erst mal krabbeln kann, aber das stimmt nicht. Im Gegenteil, er krabbelt fast nur mit Geschrei und auch nur bis zum Punkt, wo er sich irgendwo hochziehen kann (meistens an meinen Hosenbeinen). Er ist immer so unzufrieden, sein Spielzeug interessiert ihn nur für 5 Minuten und dann gehts mit Geschrei zu Mama auf den Arm. Ist das denn normal??? Ist dieses Kind mit nichts zufrieden? Oder ist er zu früh in der Entwicklung? Seit drei Tagen macht er auch ein Höllentheater, wenn er mittags oder abends ins Bett zum Schlafen soll. Das hat er sonst fast nie gemacht. Das sind alles Entwicklungsphasen, die ich von unserem Großen mit soviel Geschrei absolut nicht kenne. Seit fast neun Monaten tröste ich mich damit, es wird bestimmt besser. Aber im Gegenteil, der lernt das nächste und schreit noch mehr und ist meist nur auf meinem Arm zufrieden. Jetzt muss ich in den nächsten 3 Wochen ausnahmsweise in meinem alten Job eine Urlaubsvertretung machen und arbeiten. Der Kleine müsste in zu meinen Eltern, die direkt unter uns wohnen. Ich weiß überhaupt nicht, ob ich ihnen und ihm das antun kann. Kann ich ihn jetzt wirklich abgeben (für ca. 5-6 Stunden), wo er wieder so eine extreme Mama-Phase hat??? Mit freundlichen Grüßen Sabine
Liebe Sabine, bei Torben kommen, wie in den meisten Fällen verschiedenen Dinge zusammen. Am Anfang gab es Schreiprobleme durch Trimenonkoliken und angebliches KISS-Syndrom. Letzteres wurde krankengymnastisch behandelt, was dem Kleinen sicher nicht sehr behagt hat. Vermutlich hat er dabei noch mehr geschrieen. Die Aufnahme einer vertrauensvollen Beziehung zu seiner primären Bezugsperson war dadurch erheblich gestört (wofür Sie als Mutter nichts konnten). Ich vermute weiter, daß er ziemlich stark gefremdelt hat, wäre jedenfalls bei dieser Entwicklung zu erwarten. Nun macht er die ersten motorischen Schritte, sich von Ihnen abzukoppeln, erlebt dabei aber die Angst, sie zugleich zu verlieren, da sein Vertrauen in die Bindungsfestigkeit nicht so groß ist. Für alle diese Gefühle braucht man übrigens nicht seinen Verstand, das empfindet der Säugling intuitiv. Jegliche räumliche Trennung von Ihnen erlebt er wie einen Verlust, da er altersgemäß auch noch nicht so weit ist, zu verstehen, daß wenn jemand nicht anwesend ist, er nicht dadurch auf immer verschwunden ist. Den Rest der Antwort können sie sich selber geben. Je mehr Vertrauen er jetzt "nachtankt", desto leichter werden die Ablöseprozesse im 2. Lebensjahr. Viele Grüße
Ähnliche Fragen
Hallo, Sohn,8/14 impulsiv, lautstark,nicht ängstlich, freundlich,kann mit kl. Kindern gut umgehen,Klette außerhalb gewohnter Umgebung, war im 1. Kigagespräch auffällig: spielt nicht mit Gleichaltrigen, (zu) wenig Konzentration und Ausdauer, hängt sich an die Erwachsenen. Daraufhin wurden viele "Gegenmaßnahmen" ergriffen Einzel-, Gruppentherapie, L ...
Sehr geehrte Frau Henkes, herzlichen Dank für die Möglichkeit, Ihnen auf diesem Weg eine Frage zu stellen. Mein Sohn wird im Januar 3 Jahre alt. Seit etwas über einem Jahr besucht er die Krippe. Im jährlichen Entwicklungsgespräch wurde uns kürzlich mitgeteilt, dass unser Sohn keine Empathiefähigkeit zeige, sich nicht in andere hineinver ...
Guten Tag Frau Henkes, ich bin Mutter von 2 Kindern. Seit der Geburt meiner ersten Tochter bin ich nicht mehr erwerbstätig. Anfangs wollte ich das Mutterdasein nur testen und dachte, früher oder später kehre ich in meinen Beruf zurück. Mittlerweile bin ich schon 4 1/2 Jahre Hausfrau / Mutter und muss feststellen, dass das genau das richtige für ...
Guten Tag Frau Henkes, Bei uns gibt es eine Spielgruppe für Kinder ab 2 Jahren. Dort werden die Kinder hingebracht, verabschiedet und können bis zu 3 Stunden bleiben. Eine Eingewöhnung gibt es nicht. Man kann erst mal dabei bleiben aber die "Eingewöhnung" wird von den Damen nicht geführt. Diese Damen sind keine Pädagogen oder ähnliches. Ich gla ...
Guten Abend Frau Henkes, unser Sohn ist jetzt 4 Jahre alt und war motorisch von Anfang an laut Kinderarzt und Hebamme seinem Alter voraus. Er lief mit 10 Monaten und mittlerweile ist klettern sein großes Hobby. Wir haben ein Klettergerüst zu Hause und er geht mit seinem Papa öfters in die Kletterhalle. Auf Grund einer Polypen- und Mandel-OP mit ...
Liebe Frau Henkes, Beim rumgooglen bin ich auf einen älteren Artikels ihres Kollegen gestoßen. https://www.rund-ums-baby.de/experten-forum/entwicklung-von-babys-und-kindern/starker-wille__529226 Ich verstehe den Inhalt, bin aber auch so erschrocken darüber. Ist denn das Schicksal solcher Babys schon so vorprogrammiert? ...
Hallo Frau Henkes, Ich mache mir Sorgen um die Entwicklung meines 5 Jährigen Sohnes. Er ist an sich ein sehr aufgeschlossenes und Energie geladenes Kind. Gleichzeitig sensibel und feinfühlig. Auffällig ist, dass er versucht alle zu umschmeicheln mit Liebesbekundungen, so als würde er Angst haben, dass er sonst nicht gemocht werden würde. Seit J ...
Liebe Frau Henkes, mich beschäftigt die Frage, bis zu welchem Alter ein Kind (in diesem Fall meine Tochter) ihren Vater für die gesunde psychische und seelische Entwicklung benötigt. Meine Tochter ist 2 Jahre alt und die Beziehung zwischen mir und meinem Mann war schon vor der Geburt sehr schwierig. Er ist leider sehr narzisstisch veranlagt ...
Hallo Frau Henkes, am 18.03.25 kamen meine Zwillinge per Kaiserschnitt zur Welt (voraussichtlicher Geburtstermin war der 21.04.25). Bei meiner Tochter ist mir aufgefallen, dass wenn Sie ihren Kopf rechts liegen hat und ich spreche sie von der linken Seite an und berühre Sie an Ihrem Arm, Bein oder Gesicht das Sie darauf gar nicht reagiert. K ...
Hallo! Mein Sohn ist 6 Jahre alt und kommt ab September in die Schule. Ich mache mir nun Gedanken, da er zwar schon immer sehr anhänglich war, jetzt aber das ganze verstärkt ist. Er will ständig bei mir sein, ist sehr ängstlich, traut sich kaum etwas zu und derzeit oft sehr traurig wegen vielen Kleinigkeiten. Eine kleine Unstimmigkeit wirft ihn so ...