Mitglied inaktiv
Hallo Herr Dr. Posth, ich habe einige Unklarheiten zu der Situation mit meinem Sohn Nemo (genau 7 Monate). Nemo krabbelt seit ca. drei Wochen mit Vehemenz durch die Wohnung. Er ist nicht lang gerobbt, sondern machte sich ein paar Tage nach den ersten Robbversuchen gleich ans Krabbelnüben. Ebenso hat er zwei Tage, nachdem er krabbeln konnte, gleich mit Aufstehen- und Sitzenüben begonnen. Er ist eigentlich den ganzen Tag auf Achse, folgt mir durch die ganze Wohnung, schaut immer, wo ich mich jetzt wieder aufhalte, ansonsten "trainiert" er eben alleine vor sich hin. Wir sind viel draußen und er ist immer sehr wach und aufmerksam. Noch immer kommt mein Sohn nicht mit weniger als 6 Mahlzeiten aus. Der Speiseplan sieht so aus: 6-7 Uhr: 180 ml Milch (1er) 10-11 Uhr Karotten/ Kartoffeln mit oder ohne Fleisch, aber immer mit Hirseflocken (ein knappes Gläschen)(Ohne Getreideflocken ist er nach 2 Stunden so hungrig, daß er brüllt.) 13-14 Uhr : Obst- Getreide-Brei (ca. 1 Glas) 18 Uhr: entweder ca. 200 ml Milchbrei oder Milch/ Milchbrei-Kombination (wenn er sehr müde ist, kann er keinen Brei mehr essen) Zwischen 23 und 24 Uhr trinkt er ca. 160 ml Milch, zwischen 3 und 4 Uhr nocheinmal ca. 100 ml. Er ist 69 cm lang und wiegt ca. 8800 g (nimmt zur Zeit pro Woche etwa 100 g zu). Ich habe schon mehrmals versucht, ihm die Nachtmahlzeiten langsam abzugewöhnen - es endet immer im völligen Stress für ALLE Beteiligten, weil er dann zwar wieder einschläft, jedoch ab diesem Zeitpunkt dann alle 20-30 Minuten aufwacht und brüllt (BRÜLLT!). Das ändert sich auch nicht nach einigen Nächten. Weil ich schon lange wieder arbeite, kann ich mir nicht leisten, mehr als meine Urlaubszeiten für diese Änderungsversuche dreinzugeben. Die KA hat uns schon mehrfach "ausgeschimpft", weil wir Nemo noch immer nicht die Nachtmahlzeiten abgewöhnen konnten. Im Vergleich zu anderen gleichaltrigen Kindern bewegt sich er sich aber wirklich sehr viel (finde ich und finden die anderen Mamas auch) - kann es nun nicht einfach sein, daß er sich eben die Kalorien holt, die er braucht? Auch wenn´s nachts ist? Da sind wir aber auch schon beim "Schlafproblem": Wenn ich ihn ins Bett gebracht habe (immer gleiches GuteNacht-Ritual und immer ganz gleiche Uhrzeit), wacht er danach mindestens alle 50 Minuten auf. Und das die ganze Nacht durch - sofern er in seinem eigenen Bett (bei uns im Zimmer) schläft. Eigentlich habe ich den Eindruck, daß es fast so etwas wie "Kontrollen" sind, ob wir auch wirklich noch da sind. Reagieren wir nicht auf sein Weinen, gerät er in völlige Panik, (schläft auch wirklich nicht wieder von alleine ein - wir haben es aber auch noch nicht "bis zum Exzess" ausprobiert). Legen wir ihn aus lauter Erschöpfung in unser Bett, ist Ruhe. Dann wacht er , egal ob wir dabeiliegen oder nicht, nur zu "seinen" Essenszeiten auf, schläft danach wieder schnell weiter und wir sind alle drei morgens ausgeruht und locker. Außerdem bekommt er gerade die ersten Zähne, allerdings ohne große Schmerzen. Nun (endlich) meine Frage: Einerseits werden wir die ganze Zeit gemahnt und gewarnt wegen der Nachtmahlzeiten und des Schlafens in unserem Bett. Andererseits sind mein Mann und ich mittlerweile mega-erschöpft von all dem stundenlangen Trösten und Ändernsollen. Eigentlich habe ich das Gefühl, daß mein Sohn so rasend schnell so viele Dinge lernt und sich so schnell entwickelt, daß es logisch und nachvollziehbar erscheint, wenn er sich dann so intensiv Rückversicherungen (und Kalorien) holen muß. Eigentlich bin ich mittlerweile an dem Punkt, daß ich nichts mehr GEGEN ihn durchzusetzen versuche, sondern nur noch MIT ihm! Ist das denn vom schulmedizinischen Standpunkt aus so falsch? (Eigentlich ist mein Sohn doch eh schon super drauf - sollen wir da wirklich immer noch mehr wollen?) Über ein Statement von Ihnen freue ich mich sehr - und bedanke mich für ihre Zeit! Stephanie
Liebe Stephanie, Sie verbauen sich und dem Ratgeber mit Ihren Aussagen natürlich jegliche Lösungsmöglichkeit. Mit einer solchen Argumentation werden Sie aber automatisch zum Wegbereiter und Befürworter von Konditionierungsmaßnahmen. Genau die aber schließen Sie im Nebensatz für sich auch gleich aus. So kommen Sie natürlich nicht weiter. Und genau darin liegt die Ursache Ihres Problems. Aber damit sind Sie keineswegs allein. Zahllosen Eltern geht es mehr oder weniger genau so. Sie müssen sich zu etwas bekennen und sagen: "So mache ich jetzt das, weil ich mit meinem Ratgeber davon überzeugt bin, daß das der richtige Weg ist". Dazu gehört erstens das Beenden der Nachtmahlzeit, die jetzt aus physiologischen Gründen nicht mehr nötig ist (viele Säuglinge haben in diesem Alter schon aufgehört, nachts noch eine Mahlzeit zu bekommen, keiner hat dadurch einen Schaden erlitten, auch wenn 7 Monate vielleicht noch etwas früh erscheint). Zweitens muß die Entbehrung in den ersten Nächten mit Unterstützung aus der Familie durch Trösten und Ersatz ausgeglichen werden, z.B. Teefläschen ungesüßt, "Schnuffeltuch", Schnuller", am Anfang vielleicht noch Tragen, Akzeptanz des Elternbetts als momentanes Nachtlager, In-den-Schlaf-singen oder -wiegen, und und und. Selbstverständlich ist das ruhige Einschlafritual, die ausreichende Abendmahlzeit, die Behandlung von Zahnungsproblemen, das ruhige und ungestörte Schlafzimmer, etc. Und denken Sie daran, ein solche Phase dauert möglicherweise ein paar Wochen, aber was sind die gegen ein ganzes Leben mit Ihrem Kind? Viele Grüße
Ähnliche Fragen
Guten Morgen! wäre es denn ein Eingriff in Ihrer selbstimmende Persönlichkeit ihr die Haare kurz schneiden zu lassen? Mir selbst tut es weh, weil sie wunderschöne lange blonde Haare hat. Sie diese auch gerne mag und bereits mädchenhaft damit "spielt". Mit dem Körper waschen gehts einigermaßen. Aber die Haare.. diese sind recht voll und lang (fast m ...
Hallo, Sohn,8/14 impulsiv, lautstark,nicht ängstlich, freundlich,kann mit kl. Kindern gut umgehen,Klette außerhalb gewohnter Umgebung, war im 1. Kigagespräch auffällig: spielt nicht mit Gleichaltrigen, (zu) wenig Konzentration und Ausdauer, hängt sich an die Erwachsenen. Daraufhin wurden viele "Gegenmaßnahmen" ergriffen Einzel-, Gruppentherapie, L ...
Sehr geehrte Frau Henkes, herzlichen Dank für die Möglichkeit, Ihnen auf diesem Weg eine Frage zu stellen. Mein Sohn wird im Januar 3 Jahre alt. Seit etwas über einem Jahr besucht er die Krippe. Im jährlichen Entwicklungsgespräch wurde uns kürzlich mitgeteilt, dass unser Sohn keine Empathiefähigkeit zeige, sich nicht in andere hineinver ...
Guten Tag Frau Henkes, ich bin Mutter von 2 Kindern. Seit der Geburt meiner ersten Tochter bin ich nicht mehr erwerbstätig. Anfangs wollte ich das Mutterdasein nur testen und dachte, früher oder später kehre ich in meinen Beruf zurück. Mittlerweile bin ich schon 4 1/2 Jahre Hausfrau / Mutter und muss feststellen, dass das genau das richtige für ...
Guten Tag Frau Henkes, Bei uns gibt es eine Spielgruppe für Kinder ab 2 Jahren. Dort werden die Kinder hingebracht, verabschiedet und können bis zu 3 Stunden bleiben. Eine Eingewöhnung gibt es nicht. Man kann erst mal dabei bleiben aber die "Eingewöhnung" wird von den Damen nicht geführt. Diese Damen sind keine Pädagogen oder ähnliches. Ich gla ...
Guten Abend Frau Henkes, unser Sohn ist jetzt 4 Jahre alt und war motorisch von Anfang an laut Kinderarzt und Hebamme seinem Alter voraus. Er lief mit 10 Monaten und mittlerweile ist klettern sein großes Hobby. Wir haben ein Klettergerüst zu Hause und er geht mit seinem Papa öfters in die Kletterhalle. Auf Grund einer Polypen- und Mandel-OP mit ...
Liebe Frau Henkes, Beim rumgooglen bin ich auf einen älteren Artikels ihres Kollegen gestoßen. https://www.rund-ums-baby.de/experten-forum/entwicklung-von-babys-und-kindern/starker-wille__529226 Ich verstehe den Inhalt, bin aber auch so erschrocken darüber. Ist denn das Schicksal solcher Babys schon so vorprogrammiert? ...
Hallo Frau Henkes, Ich mache mir Sorgen um die Entwicklung meines 5 Jährigen Sohnes. Er ist an sich ein sehr aufgeschlossenes und Energie geladenes Kind. Gleichzeitig sensibel und feinfühlig. Auffällig ist, dass er versucht alle zu umschmeicheln mit Liebesbekundungen, so als würde er Angst haben, dass er sonst nicht gemocht werden würde. Seit J ...
Liebe Frau Henkes, mich beschäftigt die Frage, bis zu welchem Alter ein Kind (in diesem Fall meine Tochter) ihren Vater für die gesunde psychische und seelische Entwicklung benötigt. Meine Tochter ist 2 Jahre alt und die Beziehung zwischen mir und meinem Mann war schon vor der Geburt sehr schwierig. Er ist leider sehr narzisstisch veranlagt ...
Hallo Frau Henkes, am 18.03.25 kamen meine Zwillinge per Kaiserschnitt zur Welt (voraussichtlicher Geburtstermin war der 21.04.25). Bei meiner Tochter ist mir aufgefallen, dass wenn Sie ihren Kopf rechts liegen hat und ich spreche sie von der linken Seite an und berühre Sie an Ihrem Arm, Bein oder Gesicht das Sie darauf gar nicht reagiert. K ...
Die letzten 10 Beiträge
- Wutausbrüche
- Bindung des eigenen Kindes undurchsichtig
- Schnuller abgewöhnen und Begleitung
- Kleinkind 3 Jahre will entfernt sich kaum 1 Meter
- Kind stiftet andere Kinder zum beißen an
- Einschlafproblem
- Tochter 9 Charakterzüge
- Eingewöhnung Kiga
- Betreuung durch Großeltern - Wutanfälle
- Angst vor anderem Kindergartenkind