AndreaZ
Sehr geehrte Experten, Ich würde gerne wissen, wie wichtig es Ihrer Meinung nach ist, dass ein Kind lernt ohne elterliche Unterstützung einzuschlafen und ob es hierfür ein gewisses Alter gibt, ab welchem dies wichtiger wird / beherrscht werden sollte. Mit elterlicher Unterstützung meine ich alles von „in den Schlaf Stillen“ über „im Arm wiegen“ bis hin zur bloßen Anwesenheit der Eltern beim Einschlafen. Ich habe unseren Sohn die ersten 4 Monate häufig in den Schlaf gestillt oder er wurde auf dem Arm geschaukelt oder gestreichelt zum Einschlafen. Mittlerweile ist er 7 Monate und schläft gut in seinem eigenen Bettchen ein. Dabei bin ich meistens direkt neben dem Bett und lasse ihn an meinem Finger nuckeln. Manchmal bin ich aber auch nur da und er nuckelt an seinem Daumen. Sollte ich angesichts seines Alters und dieser starken Schlaf-Saug-Assoziation etwas unternehmen, weil er so nicht das Einschlafen ohne Hilfe lernt? Oder ist das Ihrer Meinung nach (noch) nicht nötig und erübrigt sich mit der Zeit von selbst wenn er älter wird und bereit zum alleine Einschlafen ist? Danke und beste Grüße, Andrea
Dr. med. Ludger Nohr
Liebe Andrea, einen Teil der Antwort können Sie in meinem Text zum Schlaf auf dieser Seite finden. Ich persönlich halte die Notwendigkeit des alleine einschlafen könnens in den ersten Lebensjahren für nicht gegeben. Es ist weder ein Entwicklungsziel, noch ein Ausdruck von Fähigkeit. Es gibt Kinder, die brauchen diesen Kontakt lange, er dauert Minuten bis zu einer Stunde und sie entwickeln gut und unauffällig, andere machen früh deutlich, dass es ihnen gut tut, ihren eigenen Raum zu haben. Das findet aber in der Regel deutlich jenseits des ersten LJ statt. Deshalb ist die Antwort auf Ihre Frage der Hinweis, was braucht Ihr Kind, was tut ihm gut, was gibt ihm genügend Grundvertrauen und Sicherheit ? Den Zeitpunkt, wann es für Ihr Kind richtig und passend ist, werden Sie merken, dafür gibt es keinen Regelzeitpunkt. Das ist ein gemeinsames Herausfinden von Mutter/Famile und Kind, ein Einspüren auf die Bedürfnisse von Kind und Bezugsperson. Also im Moment gibt es keinen Grund etwas erreichen zu wollen/müssen, sondern die angenehme Situation, die Einschlafsituation zu einer guten Erfahrung miteinander zu gestalten zu können. Geniessen Sie es. Dr.Ludger Nohr
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