Sinem92
Guten Morgen Frau Henkes, unser Sohn ist 34 Monate alt und wir sind Mitte September aus Deutschland aus beruflichen Gründen meines Mannes nach London umgezogen. Mein Sohn wächst Doppelsprachig (deutsch / Türkisch) auf, kann aber kein Englisch. Wir wollten, dass er englisch in der Kita von Muttersprachlern lernt. Er kann aber "yes, no & stop" sagen. Das war uns wichtig. Er hat letzte Woche Dienstag mit der Eingewöhnung in der Kita begonnen: Dienstag 1 Stunde mit Eltern Mittwoch: 1,5 Stunden ohne Eltern Freitag: 2 Stunden ohne Eltern. Am 2. & 3. Eingewöhnungstag hat er zwar zu Beginn etwas geweint aber er solle nach einer kurzen Zeit von seiner Bezugserzieherin beruhigen lassen haben. Als er mich wieder sah hat er auch kurz geweint sich schnell aber von mir beruhigen lassen und mir auf meine Frage womit er gespielt hat geantwortet und er meinte "lass wieder hierher kommen". Diese Woche Montag war er für 5 Stunden ohne Eltern in der Kita. Ich glaube am Montag war es zu lang für ihn. Am nächsten Tag wollte er nicht mehr in die Kita gehen. Er ist auch momentan erkältet und in der Nacht vom Montag zu Dienstag hatte er sich übergeben. Seine Kita-Zeit am Dienstag ist erst ab Nachmittags. Am Dienstag meinte er, dass er nicht in die Kita gehen möchte und müde ist. Tatsächlich ist er dann sofort eingeschlafen. Normalerweise macht er kein Mittagsschlaf. Mittwochs ist kein Kita-Tag (die Zeiten sind uns von der Einrichtung (Konzept: mentessorie) vorgegeben). Heute ist also sein 2. langer Kita-Tag ohne Eltern. Nach dem er heute erfahren hat dass wir in die Kita gehen, hat er gleich leise angefangen zu weinen, weil er nicht gehen wollte. Ich hab ihm dann gesagt, dass wir fragen ob ich mit in den Raum darf. Damit war er dann einverstanden und hat sich umgezogen. Auf der Fahrt in die Kita war er sehr ruhig, fast fixiert. Er wollte nicht mal vorne sitzen und mit seinem Lenkrad lenken. Als wir angekommen sind sagte er zu seinem Vater "Mama soll mich bringen. Bleib du im Auto" auf dem Weg vom Parkplatz in die Kita hat er leise geweint und ich hab ihn versucht abzulenken. Als wir vor der Tür waren hat er lauter geweint und ich sagte ihm "wir fragen, ob ich mit in die Klasse rein darf. Wenn nicht dann warte ich vor der Tür und hole dich nach dem Frühstück ab". Als wir drin waren habe ich, wie versprochen die Erzieherin gefragt, ob ich mit ins Klassenzimmer rein darf, sie meinte das dies nicht möglich wäre. Und ich ihm am besten nach der "snack-Zeit" abholen soll, weil die Kinder um 8:30 Uhr frühstücken. Wie sollten ihm besser noch etwas länger Zeit geben. Aber ich durfte im Gästezimmer warten, eine EErziwherin hat mir nach dem Frühstück berichtet wie es ihm nach der Trennung ging bzw. Wie er sich verhalten habe: er mache gut mit. Ich hatte meinem Sohn gesagt, was die Erzieherin gesagt hat und sagte ihm dass ich vor dem Raum in der Ecke warte. Er ging dann ungewollt rein ins Zimmer. Dann hatte er mich kurz wieder gesehen und lief raus und wollte nicht mehr rein sondern nach Hause. Ich habe gefühlt und gesehen, dass er sich wirklich nicht loslassen möchte und ich habe in dem Moment bereut dass er mich kurz gesehen hat, als ich mit der Erzieherin gesprochen hab. Dann standen wir vor dem Raum, er weinte und sagte dass wir nach Hause gehen sollen. Gefühlt nach 10 Minuten hat die Erzieherin mit meinem Einverständnis ihn umarmt und ihn ins Zimmer getragen. Mein Sohn hat leider sehr laut geweint und sich gewährt. 😟 aber die Erzieher meinten dass es besser für ihn sei ihn reinzubringen als noch länger vor der Tür zu warten, weil das loslassen ihm damit schwerer fallen würde. Das Gefühl hatte ich auch. Am liebsten wäre ich mit ihm reingegangen aber dies wäre keine Option. Davor hatte ich meinem Kind noch wiederholt dass ich nicht mit rein darf, dass ich vor der Tür warte und wenn er nicht möchte dass sie ihn auf den Arm ins Zimmer trägt solle er selber reingehen - ich weiß nicht, ich glaube aber dass das letzte falsch war. Ich habe Ihnen wieder die Situation versucht sehr detailliert zu wiedergeben, damit sie es besser bewerten können. Bitte entschuldigen Sie erneut meinen langen Text. Vielen lieben Dank dafür dass Sie sich auch für lange Nachrichten die Zeit nehmen. Meine Fragen nun an Sie: 1. wie schätzen Sie die Bindung zwischen mir und meinem Kind ein; meinen Sie, dass wir eine gute Bindung haben? ( Ich kenne zwar die Bindungstheorie von Browlyby aber diese gelte nur bei Kinder zwischen 12-18 Monaten. Deswegen wollte ich Sie als Expertin fragen. ) 2. wie kann ich meinem Kind bei der Eingewöhnung besser helfen? (unsere Vorbereitung für die Kita war wie folgt: wir lesen sehr oft ein Buch über kita.haben und ein Zeichentrickfilm über Kita angeschaut. als wir noch in Deutschland waren, war in der Nähe von uns ein Kita und wir haben die Kinder druassen spielen geshwen oder wie die Eltern sie abgeholt haben. Und ich habe ihm immer wieder gesagt "schau mal wie schön die Kinder spielen und Spaß haben. Du wirst auch in die Kita gehen und spielen Spaß haben neue Freunde kennenlernen und Mama wird dich abholen kommen". Ich bedanke mich sehr für Ihre Zeit und für Ihre Antwort wünsche Ihnen einen schönen Tag. freundliche Grüße Eine liebevolle und verzweifelte Mama Sinem92
Guten Tag, die Bindung zwischen Ihnen und Ihrem Sohn ist sicher in Ordnung. Mit drei Jahren ist sie durch die Kitaeingewöhnung nicht grundsätzlich gefährdet. Ihre Sohn hat aber in den letzten Wochen einige Veränderungen bewältigen müssen. Er benötigt sicher noch Zeit, um sich an die neuen Lebensumstände zu gewöhnen. Außerdem merkt er in seinem Alter schon deutlich die Sprachbarriere. Das kann sich auch bei der Kitaeingewöhnung nachteilig auswirken. Ihr Sohn erlebt, dass er dort gar nicht verstanden wird und sich mit seinen Anliegen an niemanden wenden kann. Dadurch ist er wieder mehr auf die Nähe zu Ihnen angewiesen und kann sich schlechter von Ihnen trennen. Gibt es vielleicht einen Sprachkurs für Eltern und Kinder, in denen Ihr Sohn zunächst mal Sprachkenntnisse in Ihrem Beisein erwerben könnte? Auch erscheint mir die Eingewöhnungszeit sehr kurz. Das ist sicher kein Montessoriprinzip. Vielleicht können Sie Ihre Situation nochmal mit den Erzieher/innen besprechen und eine längere Eingewöhnungszeit erwirken. Ihrem Sohn hilft es sicher nicht, wenn Sie ihm einreden, er werde in der Kita Spaß haben. Den hat er ja offensichtlich nicht. Sollten Sie die Eingewöhnung fortsetzen, wäre es sicher nützlich, Ihrem Sohn nicht zu sagen, was Sie alles dort nicht dürfen. Er muss die Kita ja als eher feindlich erleben, wenn man sogar Ihnen dort so viel verbieten kann. Zeigen Sie Ihrem Sohn, dass Sie ihm den Kitabesuch zutrauen und dass er es mit der Zeit schaffen wird. Dieses elterliche Zutrauen kann Kinder sehr stärken. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
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