Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Ein Tag ohne Mama

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: Ein Tag ohne Mama

Meeresschildkröte

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Sehr geehrter Herr Nohr! Aufgrund eines Termins in 10 Tagen kann ich meine 7 Monate alte Tochter einen Tag lang (von morgens bis zum späteren Nachmittag) nicht selbst betreuen - dafür stehen in dieser Zeit ihre Großmutter (die sie fast täglich sieht) und ihr Papa zur Verfügung. Trotzdem habe ich deswegen Bauchschmerzen, da es so ist, dass ich bisher nie länger als 2 1/2 Stunden von meiner Tochter getrennt war (und nicht oft). Ich habe seit ihrer Geburt auch fast zu 100 % die Betreuung unseres Babys übernommen. Wickeln, umziehen, füttern (Fläschchen, Brei), Schlaf begleiten... mache eigentlich nur ich... In den letzten Wochen wurde sie auch immer Mama-bezogener. Sie weint manchmal, wenn ich weg gehe (lässt sich aber auch wieder beruhigen); streckt ihre Hände nach mir aus, wenn sie bei jemand anderem auf dem Arm ist, krabbelt mir nach, wenn ich mich ein paar Meter entferne usw. Mein Partner meint, es werde schon gehen, wenn ich nicht da bin... Ich habe auch großes Vertrauen in ihn und Oma. Aber ich weiß nicht, wie unsere Tochter reagieren wird, wenn ich plötzlich einen ganzen Tag lang nicht da bin... Es fehlte einfach immer an der Zeit, dieses Szenario durchzuspielen. Glauben Sie, dass die Bindung zwischen mir und meiner Tochter Schaden nehmen könnte? Und haben Sie Tipps, wie man das alles noch in kurzer Zeit im Kleinen "einüben" könnte?


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Hallo, ich gehe mal davon aus, dass es ein wichtiger Termin ist und ohne Ihre Tochter stattfinden muß. Dann gibt es nur bestmögliche Lösungen, und die sehen bei der genannten Situation die Betreuung durch bekannte und vertraute Personen vor. Es ist davon auszugehen, dass Ihre To Ihre Abwesenheit registriert. Da aber vertraute Personen da sind, die für ausreichend Betreuung und Ablenkung sorgen, wird sie das nicht dauerhaft wahrnehmen. Selbst wenn sie traurig wird, wird sie das im vertrauten Kontakt erleben. Dann wird sie sich freuen wenn Sie wieder da sind und es wird wahrscheinlich keine großen Auswirkungen haben. Die Länge der Zeit ist für Kinder siesen Alters kein Begriff. Üben kann und sollte man das nicht. Aber etwas mehr gemeinsame Zeit mit Mann und/oder oma könnte nützen. Dr.Ludger Nohr


Meeresschildkröte

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Ich muss dazu sagen, dass ihre Großmutter im Moment noch berufstätig ist, weswegen wir es eben nie so richtig einüben konnte, dass meine Tochter längere Zeit ohne mich bei ihr ist. Ihr Papa ist ebenfalls beruflich sehr eingespannt und hat noch dazu so unterschiedliche Arbeitszeiten, dass es ihm kaum möglich ist, sich regelmäßig in die Betreuung unseres Babys einzubringen, z.B. was das in den Schlaf begleiten betrifft - tagsüber ist er meist unterwegs, wenn sie ihre 2 Tagschläfchen macht und auch abends ist er nicht regelmäßig zur Schlafenszeit zu Hause... Der Tag, an dem ich weg bin, ist wirklich die absolute Ausnahme, dass beide da Zeit haben.


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