marenb
Lieber Hr. Dr. Posth, mein 13 Monate alter Sohn geht, seit er 6 M. alt ist, dreimal die Woche zur Tagesmutter. Die Bindung ist sehr gut, er akzeptiert sie voll als Mama-Ersatz in der Zeit. Zwar weint er seit einigen Monaten jedes Mal, wenn ich ihn abgebe, er beruhigt sich aber auch wieder schnell und spielt, isst, schläft. Jetzt ist seit kurzem ein gleichaltriges Kind da und er zeigt extreme Eifersucht - brüllt und weint, sobald sich die Tagesmutter dem "Neuen" oder auch einem anderen Kind zuwendet, klammert extrem an ihr. Er ist auch sonst ein sensibles Kind, kuschelt viel, nimmt starken Kontakt zu Menschen auf, lacht viel, aber weint auch schnell. Vom Charakter her vorsichtig und anhänglich. Papa ist da und voll akzeptiert, aber für Sohnemann immer nur 2. Wahl. Die Situation ist für alle belastend, aber ich kann da nichts tun, oder? Ist das eine normale Phase in dem Alter? Und warum reagiert er nicht so, wenn bspw. ich in der Krabbelgruppe mit einem anderen Kind spiele? Gruß marenb
Hallo, zwischen sie als primärer Bezugsperson im 1. Lebensjahr und Ihrem Mann als Loslösungsvorbild und sekundärer Bezugsperson im 2. Lebensjahr hat sich die Tagesmutter als quasi dritte, intensive Bezugsperson geschoben. Um in einer solchen Situation der Bindungsverwirrung zu entgehen, baut der Säugling eine Bindungshierachie auf. Bei Ihrem Sohn scheint es so zu sein, dass er bei der Tagesmutter diese an den ersten Rang setzt und starke Konkurrenz zu einem zweiten Kind entwickelt, weil er die Bindung zur TM für sich selbst erhalten will. Gleichzeitig muss ein solches Kind aus "strategischen" Gründen (zu starke negative Emotionen verhindern) eine eher vermeidende Bindung zu eigentlich Hauptbezugsperson aufnehmen. Das heißt, bei der Mutter reagiert das Kind jetzt gar nicht so stark auf potenzielle Bindungskonkurrenz durch ein anderes Kind. Denn es vermeidet ja jetzt seine unerwünschten Emotionen. Übrigens sind solche Beobachtungen noch alles andere als gebräuchlich. Kaum eine Tagesmutter oder Erzieherinnen macht sich über solche Vorgänge Gedanken, und selbst in der wissenschaftlichen Kinderpsychologie sind solche Erklärungen bislang rar. Es gibt nur wenige Kinderpsychologen, die sich für diese problematischen Bindungsprozesse interessieren. Ändern können sie in der Tat nichte, es sei denn, Sie verzichteten auf diese extrem frühe Fremdbetreuung bei Ihrem Sohn. Viele Grüße
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