Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Rüdiger Posth:

Den neuen Partner Papa nennen

Dr. med. Rüdiger Posth

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Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

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Frage: Den neuen Partner Papa nennen

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Hallo Hr. Posth, habe einen Sohn (3 Jahre, 4 Monate alt). Seit er eineinhalb Jahre ist, bin ich von seinem leiblichen Vater getrennt. Die beiden sehen sich sporadisch alle paar Monate. Seit mein Kind reichliche 2 Jahre alt ist, habe ich einen neuen Partner. Die beiden haben ein enges Verhältnis, unternehmen viel, Sohnemann hängt wie eine Klette an ihm und liebt ihn abgöttisch. Nachdem ich ein paar Monate mit ihm zusammen war, nannte er ihn auch Papa. Heute ist es so, dass er ihn ab und zu beim Vornamen nennt und auch oft Papa zu ihm sagt. Diese Entwicklung kam von ganz alleine ohne "Zwang" von außen. Ich erkläre ihm aber auch oft, wer sein "Vater" ist, wir schauen dann Fotos an u ich sage ihm, dass er dieselben Augen hat und mein neuer Partner eben später zu uns kam. Habe aber schon oft Kritik von anderen gehört, weil er meinen Partner "Papa" nennt u bin total verunsichert. Wie verhalte ich mich richtig? Kann ihn doch nicht zwingen, NICHT Papa zu ihm zu sagen? LG, kruemel


Dr. med. Rüdiger Posth

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Hallo, Kinder von geschiedenen Eltern müssen es lernen, zwei Väter oder auch schon mal zwei Mütter zu haben, einen biologischen und einen sozialen. Diese Unterscheidung kann zwar kein Kind treffen, aber es kann verstehen, dass es da noch einen anderen Vater gibt, der es wie ein Onkel besuchen kommt, aber woanders lebt. Der richtige Vater für das Kind ist aber der, der anwesend und verfügbar ist und der sich väterlich um sein Kind kümmert. Zu diesem Vater baut das Kind dann auch die stärkere Bindung auf. Trotzdem wird es sich später für seinen Erzeuger-Vater interessieren. Dieses "später" kommt meist aber erst in der Pubertät. Viele Grüße


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