Annesan
Guten Abend, Ich möchte gerne meinen Sohn verstehen und bitte sie daher um Hilfe. Mein Sohn 4 sucht keineswegs den Kontakt zu seiner Schwester, 1,5 - keinen Körperkontakt, eher totale Ablehnung (als würde er sich ekeln) und auch sprachlich keine Kommunikation. Er redet immer über uns mit ihr „kannst du L. Sagen sie soll das zurücklegen“, „Mama, L. soll aufhören!“ Sollte er nicht selber mit ihr kommunizieren? Wir sagen meistens „dann sag es ihr doch, du musst lernen mit ihr zu reden.“ Jetzt frage ich mich ob das richtig ist? Ansonsten hat er eine wahnsinnige Angst um seine Schwester und schreit sofort wenn es einen Moment gibt, z.B wenn sie alleine rausgeht während ich mich noch schnell anziehe, mit kleinen Lego spielen (was sie schon lange kann) Generell sucht er mehr den Kontakt zu größeren und älteren Kindern/erwachsenen. Ich habe Verständnis dafür, dass die Geschwisterliebe bei uns nicht so ist wie man sie sich vielleicht wünscht und mittlerweile habe ich es akzeptiert aber ich frage mich einfach was in seinem Kopf vorgeht und ob ich ihn bzw. Den beiden helfen kann? Kann seine Frühgeburt (4 Wochen zu früh da Plazentaablöung unter notkaiserschnitt) damit noch irgendwie zusammenhängen? Oder wäre so etwas weit hergeholt? Ich danke ihnen im Voraus. Viele Grüße
Guten Tag, was Sie beschreiben, gehört noch zur normalen Geschwisterrivalität und hat sicher nichts mit der Frühgeburt Ihres Sohnes zu tun. Leider lässt Geschwisterliebe oder -zuneigung sich nicht einfordern. Sie muss von alleine entstehen und das wird sicher auch bei Ihrem Sohn passieren, wenn er seine Rivalität bewältigt hat. Es wird auch leichter für ihn, wenn er mit der Schwester mehr anfangen kann und sie ihm eine Spielgefährtin wird. Der Kommunikationsumweg Ihres Sohnes könnte darauf beruhen, dass er die Erfahrung gemacht hat, dass die kleine Schwester nicht das tut, was er ihr sagt. Gerade bei "zurücklegen" und "aufhören" reagieren Einjährige ja nicht unbedingt auf die Ansprache - egal von wem. Vermutlich erhofft Ihr Sohn sich von Ihnen da mehr Einflussnahme, als er selber hat. Das ist nicht ungewöhnlich in diesem Alter. Ich kann mir vorstellen, dass es für Ihren Sohn hilfreich ist, die Schwester akzeptieren zu lernen, wenn er nicht "lernen muss mit ihr zu reden". Sie können ihn verlocken, mit der Schwester zu sprechen. Manchmal lieben auch Vierjährige noch die Quatschsprache der Kleinen. Sie können auch mit ihm zusammen beobachten, wieviel mehr die Schwester jetzt zunehmend versteht. Wichtig ist sicher auch Ihr Zuspruch, dass er ein toller großer Bruder ist, der gut auf die kleine Schwester aufpasst. Lassen Sie Ihrem Sohn Zeit und unterstützen Sie ihn bei der Entwicklung seiner Zuneigung. Die wird schon kommen auf die individuelle Art Ihrer Kinder. Die wünschenswerte Geschwisterliebe ist doch eher eine romantische Idealvorstellung, die Ihnen Geschwister im wirklichen Leben eher selten bestätigen werden. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
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