MamaMitSorgen
Sehr geehrter dr. Nohr, Ich würde Ihnen gerne eine Frage zum Thema Bindung stellen und ihre Einschätzung zu dem Thema hören. Mein Sohn (18 Monate ) ist von Anfang an sehr unkompliziert und meistens gut gelaunt. Mein Mann hat die ersten 4wochen und im 12 Lebensmonat elternzeit genommen und auch abends nach der Arbeit nimmt er sich viel Zeit für unseren Sohn, ansonsten bin ich die Hauptbezugsperson. Von Anfang an haben wir auch regelmäßig die Großeltern beider Seiten besucht. Er hatte nur eine kurze fremdelphase mit etwas 8-9 Monaten. Auch wenn die Großeltern ihn mal aufpassen gibt es so gut wie nie Theater, es sei denn er ist krank - dann muss die Mama da sein. Bei fremden Personen ist er allerdings zurückhaltender und lächelt diese nur aus der Entfernung an. Seit dem er 12 Monate ist, geht er für 4 Stunden vormittags in die Kita, da ich wieder arbeiten muss. Ich habe von Anfang an versucht eine positive Grundeinstellung zur Kita zu vermitteln. Ich habe mir für die Eingewöhnung dort sehr viel Zeit genommen und ich muss sagen, es war absolut entspannt und reibungslos. Ich hatte definitiv mehr Probleme mit dem Abschied als mein Sohn und musste mich einige haben Male sehr beherrschen. Morgens wenn ich ihn bringe holt er sein lieblingsspielzeug , welches ich mir noch ansehen muss und dann werde ich gedrückt und er drückt mir einen Kuss auf und dann flitzt er auch schon los zu den anderen kindern. Wenn ich ihn abhole rennt er mir direkt quietschend in die Arme und kommt gern wieder mit nach Hause. Die erzieherin meinte dass das so problemlos läuft, habe den Grund dass er aufgrund des Alters nicht an mir gebunden sei ? Ist dem wirklich so? Diese Aussage bricht mir eigentlich das Herz und ich dachte immer dass eigentlich eine sichere Bindung und Vertrauen zu den Bezugspersonen zu einem reibungslosen Abschied führt, denn zu fremden Personen oder in unbekannten Situationen sucht er ja unsere Nähe und vergewissert sich immer mit einem Blick zu mir ob alles ok ist. Ich versuche von Anfang an Situationen für ihn zu erklären und eine positive grundeinstellung zb. Zu einer Übernachtung bei den Großeltern zu vermitteln. Wie sehen Sie das? Vielen Dank!
Dr. med. Ludger Nohr
Vielleicht meinten die Erzieherinnen, dass die Loslösungsphase die Situation erleichtert. Was sie beschreiben hört sich wie eine gute Bindung an und ihr Sohn kann sie gehen lassen und seine Freude zeigen, wenn sie kommen. Lassen sie sich von niemandem sagen wie ihre Bindung ist, sondern vertrauen sie da immer auf ihr eigenes Gefühl. Allein die Verhaltensbeschreibung reicht nicht aus um sichere Aussagen zu machen. Aber der Eindruck ihres Schreibens spricht eher für eine gute Beziehung, obwohl die Trennung recht früh passierte. Dr.Ludger Nohr
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