AndreaW..
Sehr geehrte Frau Henkes, Ich habe z.Z ziemlichen Schlafmangel, bin öfters einfach ausgelaugt aber lasse mir natürlich gegenüber meiner Tochter nichts anmerken. Sie ist 6 Monate alt, hat heute Nacht sehr schlecht geschlafen und wollte dann um 5 Uhr aufstehen. Ich habe sie zu mir ins Bett gelegt, sie hat dann ca. eine Stunde gequengelt obwohl ich bei ihr war und mit Schnuller und wippen versucht habe sie nochmal zum Schlafen zu bringen. Na ja, hat alles nichts gebracht. Wir sind dann Aufgestanden, ich ziemlich genervt habe sie angezogen und ihr eine Flasche gemacht. Sie hatte Hunger, hat ausgetrunken und eine Stunde später geschlafen. Jetzt mache ich mir totale Vorwürfe und denke mir ob ich nicht bzw. zu spät auf ihre Bedürfnisse reagiert habe und ob mein genervtes Verhalten unsere Bindung negativ beeinflusst, natürlich habe ich sie nicht angeschrien o.ä ich war einfach genervt und habe vor mich hin geredet. Sie war schon immer ein Schreibaby aber nach den drei Monaten hat sich das gut eingependelt, die momentane Situation macht mich einfach fertig und ich muss sagen mein Geduldsfaden ist ganz dünn. Ich würde ihr natürlich NIE etwas tun, mir fehlt einfach nur der Schlaf und nicht nur 24/7 Babygeschrei. In den letzten Tagen habe ich ihr manchmal etwas energischer die Hand weggenommen als sie sich beim Einschlafen wieder den Schnuller rausziehen wollte, das tut mir so leid. Das mit dem Schnuller ist so, wenn sie kurz vor dem Schlafen ist zieht sie sich den seit einpaar Tagen wieder raus, ist dann hellwach und weint natürlich weil sie eigentlich schlafen will. Mit freundlichen Grüßen, Andrea
Guten Tag, der Schlafmangel im ersten Jahr mit einem Baby ist wirklich anstrengend und kann einen an die Grenzen bringen. Der Bindung schadet es überhaupt nicht, wenn Sie mal "genervt" sind oder nicht sofort auf die Bedürfnisse Ihrer Tochter reagieren. Sie hat schließlich "nur" gequengelt. Wenn sie wirklich Hunger gehabt hätte, hätte sie doch vermutlich geschrieen und Sie hätten schneller reagiert. Solche Situationen kommen ja nicht so oft vor. Ihre Tochter lernt dabei, dass ihre Bedürfnisse nicht immer sofort gestillt werden, sondern dass sie manchmal etwas warten muss. Das ist zunächst nicht so leicht für ein Kind, aber es ist eine wichtige Lernerfahrung. Die Bedürfnisse werden nicht - wie ganz am Anfang - sofort erfüllt, jedoch zuverlässig immer, nur mit kleinen Variationen. Wenn man so erschöpft ist wie Sie, reagiert man manchmal etwas heftiger als gewollt. Wenn das seltene Ausnahmen sind, ist auch das kein Problem. Machen Sie sich aber bitte klar, dass es nichts nutzt, wenn Sie heftiger sind. Ihre Tochter wird sich den Schnuller weiter herausziehen, weil sie das noch gar nicht steuern kann. Schieben Sie ihr den Schnuller sanft wieder in den Mund. Dann erschrickt sie nicht und Sie müssen sich nicht im Nachhinein noch mit einem schlechten Gewissen herumplagen. Suchen Sie sich für diese anstrengende Lebensphase soviel Unterstützung wie möglich. Da Ihre Tochter mit der Flasche gefüttert wird, kann das auch der Vater übernehmen. Fragen Sie Familie und Freunde, ob sie mal eine Stunde mit Ihrer Tochter spazieren gehen, damit Sie schlafen können. Jetzt ist der dauernde Schlafmangel für Sie schwer zu ertragen. Es ist aber sicher, dass es so nicht bleibt. Der Schlafrhythmus ändert sich im Laufe der Entwicklung und die Schlafphasen werden länger. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
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