Krissi91
Hallo, ich habe einen 5 und einen 3 jährigen Sohn. Ich habe im ersten Jahr stets alle Bedürfnisse erfüllt. Sie waren Schreibabys und wurden eigentlich rund um die Uhr getragen. Ich habe 1,5 Jahre gestillt. Ich versuche Wutanfälle mit Gelassenheit, Ruhe und Liebe zu begegnen. Werden diese aber zu oft, dann bricht es manchmal uber mich herein und ich verliere mich auch im Schimpfen. Ich arbeite daran und erkenne es. Mit meinem Großen gibt es eigentlich kaum noch Ärger, nur wenn er wirklich Verbotenes tut, reden wir viel. Sie schauen kein fern. Leider hat mich vor einigen Monaten mein Mann verlassen und ich reagierte ungeduldig vor allem beim Kleineren. Da er auch nur Blödsinn im Kopf hat, keinerlei Gefahren einschätzen kann (zB direkt vor Autos springt, uber die Straße rennt, einfach mit seinem Puky von daheim losdüst) gab es in letzter Zeit viel Ärger zu Hause. Er ist ein lebensfroher, willensstarker witziger aber verrückter kleiner Mann. Ich Kuschel auch viel mit ihnen, aber oft merke ich, dass der kleine "übersehen" wird. Der Große beansprucht für sein super Verhalten so viel Aufmerksamkeit, dass der Kleine oft nicht gehört wird. Mittlerweile versuche ich ein Gleichgewicht, aber dann fordern beide immer mehr, um den anderen zu übertrumpfen. Es ist schwer da immer gelassen zu bleiben. Die letzten Tage war ich krank, hatte keinen zur Hilfe und mein Kleiner war auch nicht im Kindergarten und total launisch. Ich konnte ihm da nicht die Mama sein, die ich sein will: ruhig, entspannt. Jetzt plagt mich so ein schlechtes Gewissen und ich habe Angst, durch solche schlechten Phase eine schlechte Bindung zu meinen Kindern später haben zu können. Wenn ich mal blöd reagier, dann entschuldige ich mich und sage, dass es nicht an ihnen lag, sondern ganz allein an mir. Fragen: 1. Kann ich dadurch die Beziehung zu meinen Kindern zerstört haben? Wenn ich in Stresssituationen gestresst reagiere? 2. kann man jetzt noch an der Bindung arbeiten und dies "auslöschen" ? Ich las mal bis 3 Jahre festigt sich eine gute oder schlechte Bindung. Kann man Fehlverhalten bei Mama wieder geraderücken ohne schaden in den Seelen zu hinterlassen? 3. muss man wirklich permanent ruhig bleiben, um die Bindung keinesfalls zu zerstören. 2 Jungs in dem Alter ist ne ziemliche Herausforderung.
Guten Tag, Sie müssen sich keine Sorgen machen, dass Ihr Verhalten unter Stress die Beziehung zu Ihren Söhnen dauerhaft schädigt. Ihre Söhne konnten in den ersten Lebensjahren eine enge und intensive Beziehung zu Ihnen entwickeln. Diese ist recht tragfähig und nicht so leicht zerstörbar. Winnicott, einer der ersten Kindertherapeuten, hat formuliert, dass eine Mutter "gut genug" sein sollte. Das bedeutet, dass sie sich den Umständen entsprechend Mühe geben sollte. Ich denke, das machen Sie. Zwei lebhaften Kindern gerecht zu werden, ist ohnehin eine sehr hohe Anforderung. Wenn man selber aufgrund einer Trennung vermutlich stark belastet ist, steigert das diese Anforderung noch einmal deutlich. Sie versuchen, Ihre Belastung nicht auf die Kinder zu übertragen. Das lässt sich jedoch nicht immer vermeiden. Ihre Kinder werden lernen, damit umzugehen, dass ihre Mutter unter Stress nicht immer freundlich und ausgeglichen sein kann. Ihre Psyche muss dadurch keinen Schaden nehmen. Sie erleben ja, dass Sie sich immer wieder bemühen und ihnen Ihr Verhalten erklären und sich entschuldigen. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
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