Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Bindung; div. anderes

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Frage: Bindung; div. anderes

Charlotte88

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Sehr geehrte Frau Henkes, unsere To. ist 18 Mo. und war ein Schreibaby. Sie hat mit 6 Monaten stark gefremdelt und war eher ängstlich. Sie ist ein sehr impulsives, willensstarkes, neugieriges und intelligentes Kind. Wir versuchen sie bedürfnisorientiert zu erziehen. Sie wurde viel getragen, schläft im Familienbett und wird noch gestillt (Einschlafhilfe). Bisher wurde sie noch nicht fremdbetreut (voraussichtlich erst mit 3 Jahren). Wir sind sehr viel draußen und an 2-3 Nachmittagen bei den Großeltern, die sie sehr gern hat. Seit 4 Wochen zeigt sie ein völlig neues Verhalten: -sie sagt zu fremden (vor allem Kinder) ständig „nein“. Die Kinder sollen nicht auf die Schaukel, nicht auf die Rutsche usw. Teilweise weint sie auch und sagt mehrmals „nein, nein, nein“. Warum verhält sie sich so? -sie möchte mit fremden Frauen offenbar mitgehen, streckt ihre Hand aus und sagt „mit mir!“. Heute wollte sie sogar getragen werden. Die Frau ist ihrem Wunsch nachgegangen, nach einer Weile wollte sie wieder runter und zurück zu mir. Eine andere Frau gab ihr einen Keks, sie kam schnell zurück zu mir und „versteckte“ sich hinter mir. Ist das normal? Haben wir eine schlechte Bindung? Fehlt meiner Tochter irgendwas? Ich freue mich sehr über Ihre Einschätzung und danke herzlich für Ihre Arbeit hier im Forum. Lieber Gruß C.


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Hallo, aus Ihrem Schreiben kann ich keinen Hinweis auf eine schlechte Bindung erkennen. Das Nein ist ein wichtiger Meilenstein in der Entwicklung der Kinder. Es bedeutet die Möglichkeit zur Abgrenzung und ist wesentlich in der Autonomieentwicklung. Und es ist verunsichernd, wenn das nein nicht wirkt, die "Macht" also doch noch begrenzt ist. Gleichzeitig beginnt der Wunsch Ihrer Tochter, sich auch mehr nach aussen zu orientieren, Fremde sind nicht nur angstmachend (Kinder eher, weil sie nicht wirklich berechenbar sind). Aber immer wieder sind Sie der Schutzraum, die Person, die gesucht wird, die schützend erlebt wird. Ich finde das Verhalten Ihrer Tochter altersgerecht und es zeigt, dass sie auf dem Boden einer hinreichend guten Bindung die Exploration der Welt und auch die ( kurzfristige) Loslösung von Ihnen erprobt. Viel Freude weiterhin miteinander. Dr.Ludger Nohr


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