Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Bedingungslose Liebe

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: Bedingungslose Liebe

Tristar

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Lieber Herr Dr. Nohr, guten Morgen, "die Liebe zu meiner Tochter (Genau 3 Jahre)ist an keine Bedingung geknüpft" wirklich nie. Wenn Sie Unfug macht und sich weh tut kommt kein Vorwurf "Hab ich dir doch gleich...."etc.Das ganze Woche "klebte" sie an mir, gestern Abend sollte ihr Mama vorlesen, und mich schob sie "grantig" weg. "Dar ich nicht vorlesen" Nein Mama. Ich sagt Ok und bin noch kurz sitzen geblieben und dann zum Essen machen. Nach einer 1/2 Std. kam ich wieder und setzte mich dazu und dagt soll ich weiter lesen. Wieder schob sie mich wieder zur Seite und sagt geh. Ich bin wieder kurz geblieben und dann gegangen, sagte aber nichts. Ich war wirklich traurig, und war dann still auch beim Essen war ich still und habe scheinbar traurig geschaut. ich habe ihr aber keinen Vorwurf gemacht War mein Verhalten ein Fehler im Hinblick auf Bedingungslose Liebe, hätte ich es überspielen sollen oder darf ich autentisch sein oder denkt meine Tochter ich leibe sie nur wenn sie nett ist und mit mir liest??? Vielen Dank und passen Sie auf sich auf christoph


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Lieber Christoph, auf der Erwachsenenebene würde einen ein solches Verhalten sicher kränken. Aber Kinder sind da sehr aufrichtig und machen deutlich, wann wir passend sind und wann nicht. Das sagt überhaupt nichts über deren Liebe zu uns aus, es ist ein Ausdruck eines momentanen Erlebens. Es bedeutet nichts anderes, als dass Ihre Tochter jetzt lieber von der Mutter vorgelesen bekommt und nicht mehr. Sie müssen aber Ihre Enttäuschung nicht überspielen, sondern können das ruhig kommentieren ("Schade, ich hätte jetzt gerne diese Geschichte gelesen" o.ä.). So sieht Ihre Tochter, dass ihr Verhalten etwas bewirkt, ohne dass die Beziehung zu Ihnen gleich belastet wird (denn Sie sollten darvon nicht wirklich gekränkt sein). Auf diese Weise lernen Kinder spielerisch mit den Menschen, denen sie am meisten vertrauen. Und sie erleben ihre eigene Wirkmächtigkeit und die möglichen Folgen. Und das ohne größere Gefahr. Auch die elterliche Liebe ist nicht bedingungslos, wir sind kränkbar und manchmal verletzt. Aber die Kinder leben das mit uns nur, weil sie uns vertrauen, sicher sind, dass wir es als Eltern aushalten. Ich wünsche Ihnen weiterhin genügend schöne Erlebnisse mit Ihrer Tochter. Dr.Ludger Nohr


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