Hallo Dr.Posth,
unser Sohn ist jetzt 27 Monate alt und wir sind oft ziemlich erstaunt,was für Fragen er uns stellt.Er fragt,ob der liebe Gott eine Zange hat,ob ein Hammer Zitzen hat,was das Wort" sein " oder "geboren" bedeutet usw.Er fragt den ganzen Tag.Vor allem nach Bedeutungen von Worten fragt er.Ich musste mir schon Bestimmungsbücher für Vögel und Pflanzen kaufen,da er jeden Vogel und jede Pflanze genau erklärt haben möchte.Es ist mir peinlich,wenn ich ihm keine Antwort geben kann,wo er doch erst zwei Jahre alt ist.
Was machen wir denn dann in ein oder zwei Jahren? Was wird er dann fragen?
Oder wird das wieder besser?
Ich mache mir Sorgen,dass ich dem großen Wissensdurst meines Sohnes nicht gerecht werden kann.Oder wächst man da rein? Vielen Dank für Ihre Antwort.
LG Andrea
Mitglied inaktiv - 30.06.2004, 07:58
Antwort auf:
Hat der liebe Gott eine Zange?
Liebe Andrea, es ist schon richtig was Sie denken und vielleicht befürchten, aber so liegen die Dinge m.E. nicht. Das Kind möchte zwar, daß seine Eltern alles beantworten können, denn es verschafft ihnen die Sicherheit, gut aufgehoben zu sein. Aber es verlangt nicht, daß Sie im lexikalischen Sinn alles komplett richtig beantworten. Selbst Brockhaus muß für seine Lexikon woanders nachschlagen.
Warum sollte Gott keine Zange besitzen? Vielleicht gibt es ja im Himmel Nägel in der Wand. Und "sein" ist "hier sein" oder eben "Dasein", und daß er selbst da ist, das weiß er doch. Ihr Sohn ist offenbar recht intelligent und wissensdurstig. Das kann anstrengend sein. Aber Pflanzenbestimmungsbücher brauchen Sie einstweilen noch nicht zu kaufen. Erzählen Sie ihm lieber, daß alle Pflanzen Namen haben, wie eben alle Menschen auch. Kennen Sie sie? Natürlich nicht. Kein Mensch kennt alle Namen der menschen. Eine kleine Geschichte ist besser als eine richtige Antwort. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 02.07.2004
Antwort auf:
Hat der liebe Gott eine Zange?
Hallo,
leider kann ich Dir (besser Euch) diese Frage (Betreff) auch nicht beantworten. Aber was ist so schlimmes daran, wenn du nicht auf alles eine Antwort hast und dies Deinen Sohn auch wissen lässt??? Schlag ihm einfach vor, dass ihr GEMEINSAM auf die Suche nach der Antwort geht.
Eine Pflanze: wo wächst sie noch, lauft dann einen neuen Spazierweg, fahrt in den Park, Wir fragen die Oma, den Nachbarn oder oder oder.
Ob der liebe Gott eine Zange hat, vielleicht findet ihr die Antwort bei der Kinderkirchenmitarbeiterin (Buchtipps) oder so.
ICh kann diese "Fragezeit" kaum erwarten - mein Sohn ist 25 Mon alt, redet auch schon viel, stellt aber noch wenig Fragen (Wo "Bruno (Schmusetier) isn??".oder auch mal "Papa kommen?" Aber das war es im allgemeinen schon wieder.
Versuche eine Frage nicht gleich zu beantworten, sondern mach sie zum Thema der Tagesunternehmung (geh mit ihm gemeinsam auf die Suche und versuche es auszuweiten), Stell doch auch ne Frage, Aufgabe dazu, zeig Interesse und zeig ihm ruhig, dass du NICHT ALLWISSEND bist.
Denn:
Bisher hat er (vielleicht) diesen Eindruck von Dir, denn DU MACHST ALLES und RICHTEST alles für ihn aus, Du bist ein "Gott" für ihn (jemand der Grossartig und beschützend und mächtig (du kannst vieles was er noch nicht kann!!!) ist.
LEIDER KANN ICH HIER NICHT ALL MEINE GEDANKEN DAZU SCHREIBEN - es wäre zu lang. Mail mich doch an wenn du noch mehr über das Thema Glauben und Gott in Kindersicht wissen willst!
Liebe Grüsse
Tanja
Mitglied inaktiv - 02.07.2004, 14:02