annikadb
Sehr geehrter Herr Dr. Posth, mein Sohn, 3 Monate alt, kämpft seit 2. Lebensw. extrem mit Bauchschmerzen, z.Z. fast rund um die Uhr. Oft schafft er nicht mal 1/2 Std. ohne Beschwerden am Stück zu schlafen, auch nachts nicht. Die Schmerzen äußern sich durch Stöhnen, Pressen, sich winden, japsen, Beinchen anziehen, überstrecken, jammern und weinen. Das alles findet sowohl im Wachzustand (auch beim Stillen) als auch im Schlaf/Halbschlaf (oder er wird davon geweckt) statt. Insgesamt weint er sehr wenig, im Schnitt sicher weniger als 5-10 Minuten pro Tag. Er lebt praktisch auf bzw. an mir, wird nach Bedarf gestillt, schläft bei uns im Bett und wird nie alleine gelassen während seiner Attacken. In den guten Phasen bzw. wenn er sich ablenken lässt ist er sehr neugierig, aktiv, lacht und kommuniziert gerne. Ich frage mich, ob diese ständigen Schmerzen (ohne Schreien) Auswirkung auf Entwicklung oder Bindung haben können. Oder kann ich durch meine Umgangsart die Schmerzerfahrung relativieren?
Hall, die Frage ist, ob es sich wirklich um Schmerzen handelt oder nur um unangenehme Gefühle. Sicher sollte beides behandelt werden, aber echte Schmerzen wögen schwerer. Grundsätzlich kann man sagen, solange Sie das Beschwerdebild durch Nähe, Anschmiegen, Kuscheln und andere Beruhigungsmethoden beseitigen oder zumindest bessern können, droht der Bindung, die sich ja jetzt erst aufbaut, gar kein Schaden. Im Gegenteil, sie verfestigt sich sogar, durch Ihr erfolgreiches Handeln. Aber versuchen Sie doch einmal Lefax oder sab simplex. Das hat zwar selten durchschlagenden Erfolg, hilft aber doch ein bisschen. Viele Grüße
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