Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Baby beim Papa

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: Baby beim Papa

Ann-Kristin

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Mein Großer ist fast 3 u. gut entwickelt. Hat zu uns beiden eine gute Beziehung, will aber bei krank/traurig oder Kuscheln nur zu mir. Ich hatte eine traumatische Kindheit, war eingesperrt, war nie draußen außer zur Schule. Darum war ich später nur auf Achse“ , quasi bis zur ersten Wehe nur zum Schlafen daheim. Danach war das entsetzlich, auf einmal an die Wohnung gefesselt, viele Erinnerungen...um es irgendwie auszuhalten, habe ich Milch abgepumpt und bin mal zum Sport, Kino oder so, während der Papa das Baby hütete und die Milch mit der Flasche gab. Meist 2-3x/Woche, selten öfter, manche Woche gar nicht, meist ca 2 Stunden, (längste war ein halber Tag Wanderung mit drei Monaten). Nur mein Mann hat es betreut und hätte mich stets anrufen sollen, falls er weint, meist schlief es. Wenn ich zu Hause war, war ich dann 100% und aus vollem Herzen und mit Freude für ihn da, lange Stillen, schlief bei mir im Bett, mein Mann war oft beruflich unterwegs, da war ich tagelang 24h mit ihm zusammen. Als er älter war, hab ich dann zunehmend hm.Ausflüge mit Baby oder als Familie gemacht.Rückblickend bin ich so seelisch gut über die Runden gekommen, habe ein so schlechtes Gewissen ihm gegenüber. Hat das der Bindung geschadet? Gerade weil es die ersten Monate betraf. Beim 2' Baby wußte ich schon was mich erwartet und war immer da, gerade weil ich das so sehr bereue. Besten Dank für Ihre Antwort! Anni


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Liebe Anni, man kann das von verschiedenen Seiten sehen. Ich glaube aber, dass Sie das Bestmögliche für sie beide aus Ihrer Situation gemacht haben. Wenn Sie immer da gewesen wären, was vielleicht alte Bilder heraufbeschworen hätte, wäre es möglich gewesen, dass ihre Bindung zueinander viel weniger stabil und emotional geworden wäre. Ich rate Müttern oft, auch auf eigene Bedürfnisse und Wünsche zu achten, um dann klarer und eindeutiger mit ihren Kindern sein zu können. "Hinreichend gut" sollen Mütter sein, sagte Winnicott immer, sie müssen nicht ideal, sondern bestmöglich sein, um eine gute Bindung mit den Kindern zu haben. Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Freude mit Ihren Kindern. Dr.Ludger Nohr


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