Mitglied inaktiv
Hallo Herr Dr. Posth! Ich habe gerade Ihre Antwort zum Thema Fremdeln gelesen. Sie schreiben, dass das Trotzalter für die Entwicklung des Selbstbewusstseins wichtig ist. Mein Sohn ist jetzt 22 Monate alt und lässt sich auch von jedem auf den Schoß nehmen und würde wohl auch mit jedem mitgehen. Er versucht oft, Blickkontakt zu fremden Leuten aufzunehmen und liebt es, wenn sie ihn dann beachten und mit ihm schäkern. Das freut mich auf der einen Seite, dass er so ein zugängliches Kind ist, aber andererseits habe ich natürlich auch Bedenken, dass er irgendwann einmal mit der falschen Person mitgeht. Wie kann ich ihn dazu hinführen, dass nicht alle Fremden nette Menschen sind, von denen er z.B. alles nehmen darf? Und dass er nicht ohne mich zu fragen mit jemandem mitgehen darf? Herzlichen Dank für Ihre Antwort!
Sie werfen ein Problem auf, daß man auch im Rahmen der Angst kennt. Es gibt nämlich Untersuchungen darüber, daß Menschen mit zu wenig Angst schneller verunfallen und zu Tode kommen. Kinder, die zu wenig fremdeln, sind vermutlich tatsächlich der von Ihnen geschilderten Gefahr ausgesetzt. Sie können wenig tun, außer auf Ihr Kind gut aufpassen. Denn es macht wenig Sinn, ihm jetzt ständig von bösen Menschen zu berichten. Das kann er, da er selbst keine schlechten Erfahrungen gemacht hat, einstweilen überhaupt nicht verstehen. Später vielleicht schon eher. Viele Grüße
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