Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Rüdiger Posth:

Arbeiten gehen!

Dr. med. Rüdiger Posth

Dr. med. Rüdiger Posth
Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

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Frage: Arbeiten gehen!

Mitglied inaktiv

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Hallo Hr. Dr. Posth, unsere Kleine wird morgen 1 Jahr alt und in 2 Wochen muss ich wieder arbeiten gehen. Leider, muss ich dazu sagen, denn eigentlich wollte ich zu Hause bleiben, zumindest bis sie 2 Jahre alt ist. Jedoch geht es leider nicht und nun habe ich Angst, dass sie dadurch evtl. Schaden nimmt. Jetzt werden bestimmt einige Mütter denken, dass es bei anderen auch geht und dass ich mich blöd anstelle. Es ist jedoch meine Meinung und das soll respektiert werden. Egal was andere Mütter tun. Sie ist ein sehr liebevolles Kind und möchte den ganzen Tag an der Hand laufen. Sie steht auch schon von alleine auf und lässt auch manchmal die Hand los. Wenn ich da bin, ist sie sehr auf mich fixiert. Sie freut sich wenn Papa kommt, jedoch schmusen will sie nicht mit ihm. Sie gibt ihm manchmal Küsse und will auf einmal auf seinen Arm, dieses kommt immer unerwartet. Wir haben es auch schon geschafft, dass mein Mann sie ins Bett bringen kann. Das erste Mal als er es probiert hat, hat sie sofort angefangen zu weinen, da bin ich natürlich sofort hin. Ich streichle sie immer bis sie die Augen zumacht, dass ganze wird mit entspannender Musik unterstützt. Mein Mann war dann einige Male mit im Zimmer nur dabei gestanden, nach ein paar Tagen hat er sie gestreichelt und ich war nur dabeigestanden, bis ich eines Tages nicht mehr mit rein bin und es hat funktioniert. Es gab auch einen Abend, als ich sie zum Schlafen legen wollte und mein Ehemann ins Zimmer kam um ihr einen Gute Nacht Kuss zu geben, auf einmal wollte sie zu ihm auf den Arm und legte dann ihr Köpfchen auf seine Schulter, einfach so. Da war ich ganz erstaunt, vielleicht auch etwas eifersüchtig. Denn sie war immer sehr anhänglich, wollte immer nur zu mir (es war auch eine schwere Geburt), dass dann zu sehen, tat etwas weh, wobei ich mir immer wünschte, dass sie endlich mal etwas loslässt. Das haben aber bestimmt auch schon andere Mütter durchgemacht. Seit einiger Zeit hat sie eine Eigenart. Wenn sie etwas möchte, dann sofort, bekommt sie es nicht, dann ärgert sie sich so, dass sie ihr Gesicht verzerrt und sich richtig verkrampft oder steif macht, sie schlägt dann auch und meckert richtig. Ist das normal für so ein kleines Würmchen. Ich muss dazu sagen, dass ich und mein Mann auch ziemlich stur sind, also kommt es nicht von ungefähr, wenn sie es auch schon ist, oder? Mein Mann ist sehr liebevoll. Er ist ein liebevoller Ehemann und genauso Vater. Er vergöttert die Kleine und ist glücklich über jede Minute, die er mit ihr verbringen kann. Er nimmt sie auch mit und geht mit ihr in die Stadt spazieren, dass ich in Ruhe putzen oder mich ausruhen kann. Wenn er zurückkommt und sie mich sieht, dann freut sie sich sehr, lacht und grunzt und möchte ganz schnell zu mir auf den Arm. Da will sie aber auch dann bleiben, er darf sie dann nicht mehr nehmen. Außer wenn er sie ablenkt und mit ihr Spielzeuge holt. Mein Mann wird auf meine Tochter aufpassen, wenn ich arbeiten gehe. Es sind unter der Woche zwei halbe Nachmittage, d.h. meine Schwiegermutter kommt und passt auf die Kleine 1/2 Stunde auf, dann kommt schon mein Ehemann von der Arbeit. Am Wochenende arbeite ich einen ganzen Tag, wobei ich um 16:30 Uhr wieder zu Hause bin. Sie geht um 19:30 Uhr schlafen. Sie vergöttert meine Schwester (die mir sehr ähnlich sieht) und mit ihr ist sie abends auch ganz einfach eingeschlafen. Das hätte ich nie für möglich gehalten, weil es bei meinem Mann länger dauerte. Sie liebt auch den Sohn meiner Schwester sehr, der nun 2 Jahre ist und er liebt sie auch. Wenn es abends Probleme gäbe, dann würde auch meine Schwester mit dem Kleinen kommen um sie abzulenken. Nun ja, jetzt habe ich genug geschrieben, ich möchte aber auch nichts falsch machen. Wie gesagt, wenn ich nicht arbeiten müsste, würde ich auch nicht gehen. Natürlich freue ich mich auch, aber das Wohl meiner Tochter ist mir sehr wichtig. Was kann ich tun, damit es ihr gut geht, wenn ich arbeite?


Dr. med. Rüdiger Posth

Dr. med. Rüdiger Posth

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Hallo, zunächst einmal ist es ganz normal, daß ein Kind Sympathien für bestimmte Personen entwickelt und ebenso auch Antipathien. Vielleicht ist Ihnen Ihre Schwester tatsächlich recht ähnlich und das spürt Ihre Tochter. Das müssen Sie so hinnehmen. Die Loslösung (s. Teil 2 des Langtextes, link oben rechts), die jetzt einsetzt, geht in der Regel über den Vater als die nächst stehende Vertrauensperson. Theoretisch kann diese Rolle auch eine andere Person des Vertrauens übernehmen, die das Kind kennt und die es mag. Diese Tendenzen erleben Sie ja schon bei Ihrer Tochter mit dem Vater. Daß sie gerade jetzt zu arbeiten anfangen, ist zwar ungünstig, aber wohl nicht mehr zu ändern. Der Weg der Fremdbetreuung (Stichwort), den Sie sich ausgesucht haben, könnte aber so funktionieren. Sie müssen es also auf diese Weise versuchen. Viele Grüße


Mitglied inaktiv

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Habe ganz vergessen zu erwähnen, dass wenn unsere Kleine bei meiner Schwester auf dem Arm ist und mein Mann möchte sie dann nehmen, dann will sie nicht. Auch wenn sie bei meiner Mutter ist, will sie nicht zum Papa. Ich muss dazu sagen, dass meine Schwester, meine Mutter und ich mit der Kleinen auf portugiesisch sprechen und wir sehen uns ähnlich. Mein Mann spricht mit ihr auf italienisch. Liegt es vielleicht daran. Er bemüht sich so sehr, hat viel Geduld, ihm macht es auch nichts aus, das sie so reagiert. Ich wünsche es mir nur so sehr, dass sie ihn mehr akzeptiert. Woran liegt es bloß? Sie lässt sich auch eher von meiner Schwester beruhigen als von meinem Mann, obwohl sie sie nur ca. 3 x in der Woche sieht. Woran liegt es bloß?


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