Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Rüdiger Posth:

Anhänglichkeit wie sollten wir uns verhalten?

Anzeige rewe liefer-und abholservice
Frage: Anhänglichkeit wie sollten wir uns verhalten?

Nadine13

Beitrag melden

Guten Tag, unser Sohn (11 Monate) ist derzeit sehr anhänglich, d.h. wenn ich nur kurz aus dem Raum gehe, dann robbt er sofort hinter mir her oder wenn er mit uns im Raum ist, möchte er meist sofort auf den Arm genommen werden, wenn wir uns nicht direkt mit ihm beschäftigen. Das ist auf die Dauer sehr anstrengend bzw. ist es unmöglich ihm den ganzen Tag über (!), die volle Aufmerksamkeit zu geben. Nun lassen wir ihn manchmal weinen, wenn er wieder an unserem Bein "klebt" bzw. reden ruhig zu ihm, dass wir ihn jetzt nicht hochnehmen können. Auch setzen wir ihn manchmal in seinen Laufstall u. erledigen, was zu erledigen ist. Er weint natürlich meist aus Protest. Wie können wir uns hier richtig verhalten ? Kann sich durch o.g. Verhalten, trotzdem eine gute Bindung entwickeln ? Vielen Dank für Ihren Rat !


Dr. med. Rüdiger Posth

Dr. med. Rüdiger Posth

Beitrag melden

Hallo, das ist die Frage mit "wieviel Frustration kann ich meinem Kind zumuten, ohne das Urvertrauen und die Bindung zu gefährden?" Ich spreche da immer gerne vom "Nettoeffekt", denn eine ganz klare Antwort darauf gibt es nicht. Jedes Kind ist ein wenig anders geartet und was das eine Kind noch gut toleriert, ist für das andere schon zu viel. Der Nettoeffekt bedient sich des Bildes einen Kontos. Je mehr eingezahlt worden ist, desto mehr kann auch abgehoben werden, ohne dass ein Minussaldo entsteht. Einzahlen ist Liebe schenken, Zuwendung geben, Befriedigung von Bedürfnissen sichern und gemeinsam Vertrauen entwickeln, Abheben ist Verweigern eines Bedürfnisses, einen Fehler begehen und eine Frustration erzeugen, wobei die einzelnen Beträge auch gewissen Schweregraden entsprechen. Verständlich, dass das Kind mit einem hohen Plus- viel besser dran sind als mit einem geringen oder viel schlimmer einem Minussaldo. Das heißt, einen kleinen Fehler begehen und ein bisschen Frustration zu erzeugen ist im Leben nie zu vermeiden. Wer aber bei seinem Kind für ein hohes Pluskonto gesorgt hat, ist bezüglich unvermeidbarer Frustrationen auf der sicheren Seite. Viele Grüße


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Sehr geehrter Herr Dr. Nohr, ich bitte Sie um Rat betreffend unseres 12-jährigen Sohnes. Kurze Beschreibung: offen, wissbegierig, Angstphasen (in der Nähe wurde eingebrochen), guter Schüler, ehrgeizig, Nachtmensch. Wir haben eine sehr gute Bindung und er erzählt uns (vor allem mir) sehr viel, was ich auch sehr schätze. Wir haben jetzt schon länger ...

Sehr geehrte Frau Henkes, mein Sohn ist 2 Jahre und 4 Monate alt und geht seit 4 Wochen in den Waldkindergarten (2x 4 Stunden und 2x 6 Stunden). Die Eingewöhnung lief gut und ist eigentlich schon abgeschlossen. Er weint mittlerweile morgens nicht mehr beim Abschied und die Rückmeldungen der Erzieherinnen sind durchweg positiv, ab und zu weint e ...

Sehr geehrte Frau Henkes, ich mache mir gerade Gedanken wegen meiner Tochter (4,5 Jahre alt) bzw. meines Verhaltens ihr gegenüber. Sie ist ein sehr aufgewecktes, intelligentes und aktives Kind, wurde mit 10 Monaten in unsere Betriebskita eingewöhnt und ist mit 3 Jahren in den kommunalen Kindergarten gewechselt, den sie idR von 8-16 Uhr besuc ...

Liebe Frau Henkes, mein Sohn (4) fragte heute morgen beim anziehen ab, ob Papa und sein Bruder auch einen Penis hätten. Als er mich ebenfalls fragte, verneinte ich und er fragte, was ich denn hätte, worauf ich ihm erklärte, das Frauen eine Scheide und Männer einen Penis hätten. Daraufhin fragte er mehrfach, ob er meine Scheide mal sehen dürfe. Ich ...

Guten Tag Frau Henkes, unser Sohn wird im August 5 Jahre alt. Im Februar letzten Jahres ist er großer Bruder geworden. Die anfängliche Geschwisterrivalität war im normalen Rahmen und hat auch nicht dazu geführt, dass er den Kleinen ablehnt o.ä., er ist ein toller großer Bruder, der sich mit N.beschäftigt, ihn liebt und beschützen möchte. In ...

Guten Tag,  ich mache mir aktuell etwas Sorgen wegen dem Verhalten meiner Tochter, die im Mai 2 Jahre alt geworden ist. Erstmal das Thema Augenkontakt. Der ist nämlich so gut wie nie vorhanden...wenn sie uns anspricht schaut sie uns an und ab und an beim Spielen...reden wir aber mit ihr oder ansonsten beim Spielen schaut sie uns nie an...ist ...

Guten Abend Frau Dr. Henkes,   wir machen uns wirklich Sorgen und ich mache mir fürchterliche Vorwürfe, dass das Verhalten meines Sohnes (2,5 Jahre) aus meiner Erziehung resultiert (eher ängstlich und wenig Kontakt mit Anderen).  Unser Sohn hat quasi Angst vor anderen Kindern, wobei das Alter keine Rolle spielt. Am Spielplatz geht er andere ...

Liebe Frau Henkes! Ich habe zwei Söhne (5 Jahre und 2 Jahre). Seit Ferienbeginn (vor zirka 3 Wochen) fällt der Große bzw. sein Verhalten negativ auf. Es gibt Momente wo er ganz lieb zu seinem Bruder ist, super miteinander spielen und liebevoll mit ihm uns uns redet, aber es gibt leider auch viele Momente, wo er einfach nur Blödsinn macht und de ...

Hallo Frau Henkes, Das Verhalten von meinem 2,5 jährigen Sohn macht mir große Sorgen. Ich bin mir nicht mehr sicher ob das noch normal ist.  Er war schon immer sehr willenstark. Mit 12 Monaten hat er über 50 Wörter deutlich gesprochen und mit 15 Monaten angefangen 2 Wort Sätze zu machen. Er konnte damals schon erste Gefühle benennen. Mittler ...

Hallo Frau Henkes, Unsere Tochter 4 Jahre hat schon länger das Verhalten, dass sie mir als Mama gegenüber aggressiv ist, sobald sie von Oma und Opa (Schwiegereltern) wieder runter kommt. Wir wohnen im selben Haus. Sie kommt runter, bei Papa ist sie zum Beispiel das bravste Kind, aber sobald sie mich sieht, oder ich dann mit ihr alleine bin, ...