Frage: Ablehnung der Mutter nach Erkrankung (2 jähriger)

Sehr geehrter Hr Dr. Posth, unser Sohn ist 2 Jahre alt und ein fröhliches und pfiffiges Kind. Im 1. Jahr war ich mit ihm zu Hause, seit seinem 1. Geburtstag geht er 4 halbe Tage in die Kita. Zu meinem Mann und seinen Großeltern hat er ein inniges Verhältnis. Nun erwarten wir unser 2. Kind, ich musste wg. hyperemesis gravidarum für 1 Woche ins Krankenhaus und war danach zu Hause aber für mehr als 9 Wochen nicht in der Lage mich um ihn zu kümmern (spielen, wickeln, etc.). In dieser Zeit haben sich die Kita, mein Mann und die Großeltern (hier bei uns) um ihn gekümmert. Jetzt geht es mir besser (17ssw). Mein Sohn spielt gerne mit mir, lehnt mich aber in einigen Situationen extrem ab, er will dann nur zu Papa. Er schlägt und kneift mich, darf ihn nicht wickeln, ins Bett bringen, etc. Ist sein Urvertrauen beschädigt? Handelt es sich um ein normales Verhalten in der beginnenden Trotzphase? Wie soll ich auf die Zurückweisung reagieren? Was kann ich nur tun um die Situation zu verbessern?

von kiki33 am 03.06.2013, 07:02



Antwort auf: Ablehnung der Mutter nach Erkrankung (2 jähriger)

Hallo, vor allem die lange Zeit, in der Sie sich nicht um Ihren Sohn haben kümmern können, hat ihrer Beziehung in gewisser Weise geschadet. Ob das schon eine Beschädigung des Urvertrauens ist oder nur ein Widerstand aus Enttäuschung lässt sich schwer sagen. Es wird jetzt einige Zeit dauern, bis Ihr Sohn aus diesem inneren Widerstand wieder herauskommt. Derweil hat er sich jetzt, ganz egozentrisch wie es seinem Alter entspricht, auf die Pflege durch den Vater oder Ersatzbezugspersonen verlegt. Das darf man einem Kind nicht zum Vorwurf machen. Kinder sind um ihres Überlebens willen so geartet, dass sie sich schnell an neue Gegebenheiten anpassen können, wenn es ihnen notwendig erscheint oder wenn es die Umstände erzwingen. Genau genommen arbeiten wir ja mit dieser Fähigkeit, wenn wir schon 2-jährige in eine Fremdbetreuung verbringen. Nur was einerseits sogar gewünscht ist, kann andererseits nicht falsch sein. Aber je intensiver Sie sich wieder für die Sorge und Pflege Ihres Sohnes einsetzen können, desto schneller wird er das auch wieder annehmen. Mit dem nötigen Verständnis wird Ihnen das gelingen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 03.06.2013



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