Lucilin
Liebe Katrin, mein Sohn ist genau ein Jahr alt und seit einiger Zeit macht er öfter etwas Komisches: Er haut sich mit seinem kleinen Fäustchen gegen den Kopf. Er sagt dann "bumm". Er macht es richtig fest, man hört es richtig. Wir sagen dann meistens liebevoll nein, halten ihm vorsichtig die Hand fest und zeigen ihm stattdessen, wie z.B. streicheln geht. Aber er macht es immer wieder. In den verschiedensten Situationen. Erst dachte ich, er macht es, wenn er müde ist. Aber ich kann keine bestimmte Situation erkennen, er macht es beim Spielen, beim Essen, wenn er müde ist... Warum macht er das - muss ich mir Sorgen machen? Ich habe Angst, dass er sich weh tut. Hoffe, dass ich hier im Forum richtig damit bin... Danke und viele Grüße, Lucilin
Liebe Lucilin Ihr Sohn zeigt die Faszination von Aktion/ Reaktion. Dh., wenn er sich selbst "haut" sucht er den Spiegel/ die Reaktion seines Tuns im Umfeld. Ihr Sohn spürt ausserdem die körperliche Reaktion ( Schmerz), die er aushalten kann und probiert ggf. sogar noch eine Steigerung. Dies ist eine Phase und wird vorübergehen. Aber- begleiten Sie dieses Verhalten. Leiten Sie die Kraft um. " Ui, Du hast aber viel Kraft. Aber, das macht " AUA"." Nehmen Sie seine Hand weg und/oder pusten, küssen oder streicheln die Stelle und artikulieren Sie, dass dies schöner ist. Nehmen Sie die Hände Ihres Sohnes und geben Sie einen kräftigen Druck ab, so dass Ihr Sohn die Möglichkeit hat, eine Gegenkraft zu erzeugen. Es kann auch helfen, den kleinen spielerisch in den Arm zu nehmen und kräftig zu knuddeln und ein wenig festzuhalten, so dass auch hier die " Befreiung" aus Mamas Armen mit Kraft einhergehen kann. Kinder, die älter sind und sich auch über Kraftimpulse ausdrücken, kann man Aufgaben geben. Wäschekörbe "tragen", schwere Dinge aufheben, etwas wegschieben usw. Damit zeigen Sie Ihrem Kind, wie es sein Kraft gezielt einsetzen kann. Machen Sie sich bitte keine Sorgen- das Verhalten Ihres Sohnes ist normal :). Bis bald und liebe Grüße von Katrin
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