Frage im Expertenforum Babypflege an Katrin Simon:

Gneis / Milchschorf

Katrin Simon

 Katrin Simon
Kinderkrankenschwester, Pflege- und Heilpädagogin

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Frage: Gneis / Milchschorf

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Hallo, ich habe eine Frage: zwischen Gneis und Milchschorf besteht doch ein Unterschied, oder? Worin besteht der genau? Und bedeutet Milchschorf immer auch gleich Allergieneigung beim Kind? Mein erster Sohn hatte Neurodermitis, der Kleine (3 Monate) hat auch viele Schuppen auf dem Kopf, eher trocken, aber nicht richtig braun, sondern heller. Ich habe ein wenig Sorge, dass er auch ND bekommt, auch hinter dem Ohr hat er kleine "Krusten". Welches Öl eignet sich am besten zum Entfernen, Mandelöl? Vielen Dank, Anja


Katrin Simon

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Liebe Anja, ich habe Dir im folgenden einfach mal die Definitionen von Milchschorf und Gneis kopiert und eingestellt. Du hast Recht: es gibt einen gravierenden Unterschied zw. den Hauterscheinungen. Im Volksmund werden beide Formen allerdings meist vermischt; was i.d.R. nicht allzu schlimm ist, weil die Diagnose Neurodermitis oftmals erst nach dem 1. Lebensjahr wirklich definitiv fest steht. Bis dahin wird eine Neigung zur ND genannt oder eben das Seborrhoische Exanthem. Vielleicht helfen Dir folgende Infos schon einmal weiter. Für die Ölkur kannst Du im übrigen prima Mandelöl nehmen oder aber günstiger, gutes natives Olivenöl. Milchschorf aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie Er tritt vor allem in den ersten Lebensmonaten auf und verschwindet ab dem 6. Monat von allein. Der Milchschorf (häufig verwechselt mit dem Kopfgneis (Seborrhoische Dermatitis)) sieht unschön aus, ist aber vollkommen ungefährlich. Allerdings entwickelt ein Teil der betroffenen Kinder später ein atopisches Ekzem (auch Neurodermitis genannt). Milchschorf kann leicht entfernt werden. Hierzu werden die betroffenen Stellen mit Babyöl eingeölt. Nach 30-60 Minuten Einweichen kann der Schorf mit einem feuchten Tuch sanft abgewischt werden. Auch Auskämmen ist möglich. Nach einigen Tagen oder Wochen bildet sich meistens aber wieder neuer Milchschorf. Der Milchschorf hat seinen Namen von seinem Aussehen - es erinnert an verkrustete, angebrannte Milch. Der Genuss von Muttermilch oder Säuglingsmilch hat mit der Entstehung und Namensgebung aber nichts zu tun Seborrhoisches Ekzem aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie Als Seborrhoisches Ekzem oder Seborrhoische Dermatitis wird ein Hautausschlag (Ekzem) bezeichnet, der besonders auf der Kopfhaut und im Gesicht auftritt und meist mit Schuppungen verbunden ist. Die spezielle Form des Ausschlags bei Neugeborenen ist unter dem volkstümlichen Namen Grind oder Kopfgneis bekannt. Der Ausschlag darf nicht mit Milchschorf verwechselt werden. Symptome und Beschwerden Es entsteht ein Hautausschlag (häufig mit gelblichen Schuppen), der die behaarte Kopfhaut (Gneis) und angrenzende Bereiche, die Haut um die Nase, das Kinn, die Augenbrauen, die Augenlider und die Haut um die Ohren betreffen kann. In schweren Fällen kann auch das Brustbein und der Rücken entlang der Wirbelsäule betroffen sein. Ein starker Juckreiz kann auftreten aber auch völlig fehlen. Stress oder Leistungsdruck können die Symptome verstärken. Folgen und Komplikationen [Bearbeiten] Durch Kratzen kann die geschwächte Haut verletzt werden und sich zusätzlich entzünden und bluten. Die betroffenen Stellen können kosmetisch sehr beeinträchtigen, verheilen aber in aller Regel ohne Narbenbildung. Ursachen [Bearbeiten] Die Ursachen sind nicht endgültig geklärt, ein Ansatz geht davon aus, dass die Hautausschläge eine Reaktion auf Stoffwechselprodukte eines Hefe-Pilzes (Pityrosporum ovale bzw. Malassezia furfur) sind. Dieser Pilz komme bei Betroffenen verstärkt vor, da er sich von Talg ernährt. Weiterhin sind antimykotische Präparate oft wirksam gegen die Symptome. Andere Überlegungen gehen dahin, dass die Talgproduktion selbst die Zellablösung stört und so zu sichtbaren Schuppungen führt. Die verstärkte Anwesenheit des Hefepilzes wäre dann einfach eine Folge des höheren Talgangebotes. Offensichtlich ist jedenfalls, dass die betroffenen Hautareale über eine hohe Zahl von Talgdrüsen verfügen. Behandlung [Bearbeiten] Eine Heilung im eigentlichen Sinne ist derzeit nicht möglich, da eine starke genetische Komponente vorliegt, es können jedoch lange symptomfreie Zeiträume erreicht werden. Kortikoide: Cortisonhaltige Salben sind eine Therapieoption, die vor allem bei akuten Problemen schnell Linderung verschafft. Da sie nur kurzzeitig angewendet werden, halten sich die Nebenwirkungen in Grenzen. Rezeptfrei erhältliche cortisonhaltige Salben sind nicht wirksam genug und zögern den Therapieerfolg nur heraus. In jedem Fall muß zur Diagnoseabklärung ein Hautarzt aufgesucht werden. Antimykotika: Am häufigsten werden Mittel gegen Pilzbefall eingesetzt, die auch bei ausgeprägten Symptomen wie Rötungen, Abschuppung und Nässen symptommindernd wirken. Häufig eingesetzte Wirkstoffe sind Ketoconazol, Ciclopirox und Octopirox. Auch Pilzmittel sollten möglichst nicht täglich eingesetzt werden, da sie die weitere Talgproduktion fördern können. Üblich ist eine Anwendung 2-3 mal in der Woche, im akuten Stadium aber auch täglich. Sind die Symptome verschwunden, kann mit einer wöchtenlichen Anwendung eine Wiederauftreten evtl. verhindert werden. Sonstige Wirkstoffe: Haarshampoos mit dem Wirkstoff Selendisulfid sowie sind in vielen Fällen hilfreich. In manchen leichteren Fällen helfen auch pyrithion-haltige Anti-Schuppenshampoos. Die genannten Wirkstoffe wirken auch antimykotisch. Ebenso werden Shampoos mit dem Wirkstoff Salicylsäure empfohlen. Pflege und andere Maßnahmen: Regelmäßige Reinigung der betroffenen Stellen mit Wasser und pH-neutraler Seife, sanftes Peeling (z. B. mit einem Waschlappen) sowie die anschließende Verwendung von Feuchtigkeitscremes können die Beschwerden eindämmen und mildern. Regelmäßige Aufenthalte an der Sonne sind dem Abheilen der Symptome sehr förderlich, auch UV-Strahlung (besonders im Winter) wird von vielen Ärzten empfohlen. Durch einen sehr kurzen Haarschnitt (dadurch kommt mehr Luft und Sonne an die betroffenen Stellen) und durch häufiges Haarewaschen, spätestens alle zwei Tage, können die Symptome in manchen Fällen ebenfalls gelindert oder sogar verhindert werden. Weiterhin kann die Umstellung der Ernährung helfen. Der Verzicht oder die starke Einschränkung von tierischen Eiweißen und die Umstellung auf Gemüse, frisches Obst (keine Zitrusfrüchte) können Abhilfe schaffen. Dies ist jedoch umstritten. Viele Grüße von Katrin


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