Wesensveränderung seit KiGa-Start

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Wesensveränderung seit KiGa-Start

Hallo liebes Team, unsere Tochter (seit Oktober 3) hat im Jan. mit KiGa angefangen. Jetzt Mitte März mußten wir Sie wieder abmelden, da Sie eine totale Wesensveränderung durchgemacht hat. Die 1. Woche war super im KiGa, dann gings 1-2 Wochen morgens nur mit Weinen beim Abschied. Zwischendrin hatten wir wieder ein paar gute Wochen, aber gern ist Sie nie gegangen. Nach Fasching ging's dann gar nicht mehr. Morgens schon 1 Stunde Theater daheim. Im KiGa während "Frühstück" plötzlich ca. halbe Stunde Weinen. Nach dem Abholen Mittags Zu Hause dann Gebrüll und Weinen jeden Tag 2-3 Stunden, und Abends wieder 1 Stunde weinen vor dem Zu-Bett-Gehen. Den halben Nachmittag war Sie nur noch gereitzt, unzufrieden und aufgrund jeder Kleinigkeit in Tränen aufgelöst. Einfach total am Ende. Da half kein Trösten, Reden, Schimpfen... nichts. Hat sich auch nicht mehr in den Arm nehmen und trösten lassen usw. Die letzten 2 Wochen wurde es dann richtig heftig. Mittlerweile geht Sie mir gar nirgends mehr hin. Wird völlig hysterisch wenn Sie (sogar zusammen mit mir) irgendwo hin muss (Geburtstag, Spielplatz, Kaffeeklatsch oder auch in unserer alten Spielgruppe wo Sie alle kennt, in die wir jetzt wieder hingehen...) . Selbst bei Menschen/Kindern die Sie schon ewig kennt, ist Sie total eingeschüchtert, ängstlich und meist auch sogar hysterisch am Schreien wenn wir uns wo Treffen, weil Sie am Liebsten nur weg möchte. Unter Zappeln und schreien muss ich Sie dann aus dem Auto holen. Hilft auch nichts, wenn ich versuche mit Ihr zu reden, weil Sie vor Schreien gar nicht zuhört. Also echt schlimm. Nun hat unsere Kindergärtnerin auch gemeint, dass das keinen Sinn mehr hat. Wir sollen Ihr Zeit geben, weil wir's sonst ggf. nur schlimmer machen. Nun haben wir Sie also rausgenommen, und hoffen im September auf einen besseren Start. Worans liegt.... naja, ein Grund weiß ich sicher, aber ob noch anderes mit dazukam kann ich nicht sagen. Ein gleichaltriger Junge, mit dem Sie seit Sie 10 Mon. sind zusammen ist - so 2-3 x die Woche, der geht voll auf Abstand. Nicht immer, sondern zeitenweise. Also im einen Moment "Hallo" strahlt und läuft schon von Weitem auf Sie zu, und wenn Sie dann aufeinander zugelaufen sind, dann schubst er Sie weg und sagt "du bist nicht mehr meine Freundin" und des hin und her macht Sie echt fertig. Das ist bei uns den ganzen Tag Thema. Letzten sass Sie im Bett und weinte, und sagte immer "einmal sagt er ich bin seine Freundin, und dann sagt er wieder ich bins nicht" "ich kenn mich nimmer aus"... Eigentlich vermute ich ja, dass da noch eine 3. im Kreise (ein Mädchen, dass auch von Anfang an mit dabei war, jedoch immer schon ein wenig geeifert hat) dahinter steckt, weil "ER" auch zu Hause immer sagt "SIE hat gesagt unsere Tochter darf nicht mehr seine Freundin sein". Aber egal, wie's ist oder von wem es kommt, scheinbar ist er sich momentan nicht klar, oder hat Angst eine der beiden zu "verlieren" Hoffe auf Ihre Hilfe. Vielleicht können Sie uns sagen, was hier schiefgelaufen ist, bzw. was man besser machen kann in Sicht auf September, damit nicht das Gleiche wieder von vorne beginnt... Hat unsere Tochter ggf. sogar eine Trauma, oder ist es einfach nur eine Trotzphase oder eine schwierige Zeit der Ablösung für Sie? Vielen Dank für Ihre Geduld! Liebe Grüße

Mitglied inaktiv - 29.03.2010, 22:46



Antwort auf: Wesensveränderung seit KiGa-Start

Hallo Ratsuchende Meiner Ansicht nach hat Ihre Tochter sich bislang noch nicht ausreichend von Ihnen lösen können, sodass sie im Kiga stark unter Verlassensängsten gelitten hat und überfordert war. Diese Ängste treten meist erst nach einer Zeit der Gewöhnung auf, wenn den Kleinen richtig bewußt wird, dass sie nun ihre vertrauteste Bezugsperson nicht mehr ununterbrochen helfend zur Seite haben. In der ersten Zeit ist Alles neu, spannend, besonders und weckt die Neugierde. Der beschriebene Junge muß sich ebenfalls erst einmal umorientieren und hat noch kein altersgerechtes, soziales Verhalten entwickeln können. Statt: "Ich bin nicht mehr dein Freund" meint er genauso gut: "Ich möchte jetzt mal nicht mit dir spielen", was aber die grundsätzliche Zuneigung zueinander nicht mindert. Informieren Sie darum Ihre Tochter tröstend darüber, dass sie immer noch seine Freundin ist, aber dass auch sie deshalb nicht immer nur mit diesem Jungen spielen muß. Schlagen Sie vor, sich noch einen weiteren freund oder Freundin zu suchen, die dann auch mal nach Hause zum Spielen eingeladen werden kann. Um Ihre Tochter nun auf einen erneuten Kiga-Start im September vorzubereiten, geben Sie zunächst einmal ihrem Bedürfnis nach Ihrer Nähe und nach möglichst wenigen Außenkontakten (bis auf die gewohnte Spielgruppe) nach. Erwähnen Sie den Kiga vorerst gar nicht mehr. Besuchen Sie wann immer es möglich ist gemeinsam eine Kindergruppe, wie sie"rein zufällig" auf einem Spielplatz, im Schwimmbad, im Zoo usw. zu finden sind. Hat Ihre Tochter zu ihrer sicheren Orientierung zurückgefunden, wird sie zunehmend auf andere Kinder wieder zugehen, da sie -wie alle Kinder- einen recht großen Bewegungs- und Erfahrungsdrang hat. Gewöhnen Sie sie in Ihrer Nähe an eine weitere Bezugsperson und bleiben Sie dann im September solange als Besuch mit in der Kiga-Gruppe, bis sich Ihre Tochter an die Gruppe, die Erzieherin, den veränderten Tagesablauf gewöhnt hat. Liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 30.03.2010



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