Sehr geehrte Frau Ubbens, ich habe eine 18monatige Tochter, die in letzter Zeit extrem "ausflippt". Dass Wutanfälle in diesem Alter normal sind, weiss ich, allerdings kann sie sich so enorm hineinsteigern, dass das Ganze schon mal 40 Minuten mit voller Power dauern kann. Ich frage mich, welche Elternreaktion in diesem Alter wohl die beste ist, da sie ja noch nicht sprechen kann. Beispiel: beim Abholen aus der Kita wird sie wild, weil vor dem Rausgehen noch die Sachen angezogen werden müssen. Sie gerät dermassen in Rage, dass man ihr nichts mehr anziehen kann, halte ich sie, stösst sie mich weg, lasse ich sie "links liegen", klammert sie sich am Bein fest, sie schreit nach dem Schnuller, schmeisst ihn dann weg, biegt sie nach hinten durch usw. Ich muss dann immer warten, bis sie damit "durch" ist und zum Kuscheln zu mir kommt. Dann ist das nächste Problem, dass sie nicht in den Autositz möchte, sie macht sich total steif und ich kann sie ja nicht gewaltvoll hineinpressen. Richte ich das Wort an sie, schüttelt sie nur den Kopf und weint noch stärker. Irgendwann nach langer Zeit ist dann bei ihr die Energie weg und sie lenkt ein. Derweil hat der Weg von der Kita nach Hause mit allen Etappen aber locker eine Stunde verschlungen und wir sind beide völlig erschöpft. Wie reagiere ich am besten? Bis jetzt bleibe ich einfach bei ihr sitzen, passe auf, dass sie sich nicht wehtut sage hin und wieder etwas beruhigendes und warte, bis der Anfall durch ist. Missachten oder isolieren wollte ich sie nicht (ist in Kita oder auf dem Parkplatz in der Stadt dann auch schwer), weil sie noch so klein ist. Manche sagen mir "Du musst durchgreifen", aber wie soll das gehen? Ich habe gelesen, dass bei einem Wutanfall das kleine Kind auch emotionale Unterstützung braucht, also bleibe ich dabei, aber gerate ich dann nicht in eine "Aufmerksamkeitsfalle"? Nach dem Motto, wenn ich krise bekomme ich noch mehr Aufmerksamkeit? In der Kita klappt natürlich alles den Tag über super, die Anfälle treten aber auch in den Ferien auf, allerdings kann ich daheim leichter damit umgehen, weil ich mich dann mit Aufräumen beschäftige aber doch in Sichtweite bleiben kann. Ich wäre für Ihren Rat sehr dankbar. Mit freundlichen Grüssen Stephanie
von Blondchen76 am 13.01.2016, 15:11