Trennungskind wird seitens der Familie des Vaters ausgegrenzt. Was tun?

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: Trennungskind wird seitens der Familie des Vaters ausgegrenzt. Was tun?

Ich habe eine Frage zu meinem Sohn. Der Kindsvater hat sich einen Tag vor Heiligabend getrennt, indem er klammheimlig, als ich die Kinder ins Bett gebracht habe, verschwunden ist. Es hatte in der Beziehung schon länger gekriselt, da der Vater dem Alkohol mehr als in normalem Maße zugetan war und jeden Abend betrunken war. Unzählige Gespräche und Bitten, eine Therapie zu machen, trafen auf taube Ohren. Bereits die Schwangerschaft war überschattet von den negativen Gefühlen der Schwiegereltern in Spe. Nicht nur, dass mehr als ein Jahr nach seiner Scheidung der 1. Ehe noch immer Fotos vom ehemals glücklichen Paar in der Wohnung standen, die ich mir dann immer schön anschauen durfte, es ging weiter, als wir von der Schwangerschaft erzählten und seine Familie daraufhin nicht mehr mit mir sprach. Es wurde auch offen zugegeben, man würde sich nicht freuen, aber die Freude käme sicher später (der Ex-Partner hatte bereits 2 Kinder aus 1. Ehe). Nach der Geburt habe ich Fotos übergeben, da im ganzen Haus Bilder der anderen Enkel standen, dachte ich, unser Sohn sollte doch auch irgendwo auftauchen. Doch das ist nicht passiert. Die Bilder verstaubten in der Schublade und ich war tief gekränkt. Seit seinem Auszug ist unser Sohn jedes 2. WE beim Vater, der wieder bei seinen Eltern wohnt. Es gab schon einen Vorfall der Ausgrenzung, als seine Tochter einen Auftritt hatte und der Ex-Partner auch eine Karte für unseren Sohn kaufte. Nach der Trennung war ich davon ausgegangen, dass er trotzdem noch daran teilnimmt und habe eher zufällig erfahren, dass die Oma unseres Sohnes, die Tickets für uns und auch unseren Sohn verkauft hat, weil sie der Meinung war, er habe mit seinen damals 10 Monaten da nichts verloren. Unseren Kinderwagen habe ich dem Kindsvater mitgegeben, da ich von meiner Tochter noch einen Buggy habe und diesen für uns verwende, da ich dachte, es macht vieles leichter, wenn dort ein Buggy ist, der dann am UmgangsWE genutzt werden kann. Nun habe ich erfahren, dass die Oma unsres Sohnes schon Leute angesprochen hat, ob sie den Wagen nicht kaufen wollen, obwohl mein Sohn mir 13 Monaten jetzt gerade erst seine ersten Schritte macht und noch darauf angewiesen ist. Ich frage mich nun natürlich, worin soll er sitzen, wenn sie Ausflüge mit den Enkelkindern machen und bin sehr wütend über dieses Verhalten... des weiteren hatte der Opa kürzlich Geburstag. Ich habe ein Foto im Rahmen, einen Pralinenkasten und eine Karte geschrieben aus der Sicht meines Sohnes an den Opa, überreicht und dann im Laufe des Tages erfahren, dass sie an dem Tag auch gefeiert haben und sämtliche Enkel + die Enkel der Schwester der Oma eingeladen waren. Nur mein Sohn wurde nicht eingeladen. Ich war davon ausgegangen, dass sie wohl nicht feiern, weil mich niemand angesprochen hat, ob ich ihn hin bringe (der Kindsvater war ebenfalls da und hätte die Betreuung übernehmen können). Selbstverständlich hätte ich nichts dagegen gehabt, wenn mein Sohn zum Geburstag des Opas geht! Im Gegenteil! Ja, er ist noch kein und bekommt dieses Verhalten bzw die Ausgrenzung aktuell noch nicht mit, aber erstens wird er größer und es dann sehr wohl mitbekommen und 2. bekommen es ja alle anderen mit und ich habe Angst, dass er im Zuge dessen, von ihnen dann auch ausgegrenzt oder anders behandelt wird. Ich habe eh immer ein schlechtes Gefühl, wenn er dort ist, weil ich um die Alkoholprobleme des Kindsvaters weiß, aber es hat mich beruhigt, zu wissen, dass seine Eltern auch anwesend sind. Nun kommen aber all diese Dinge ans Licht und ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll. Offensichtlich ist er dort verzichtbar und seine Sachen bzw der Wagen, der noch benötigt wird, soll verschachert werden. Haben Sie einen Rat, wie ich mich verhalten soll? Reden bringt bei der Familie leider nichts. Mündlich schon gar nicht und wenn man Nachrichten schreibt, werden diese ignoriert und es wird nicht geantwortet. Vielen Dank schonmal für Ihre Antwort

von Sunny1281 am 01.04.2019, 11:04



Antwort auf: Trennungskind wird seitens der Familie des Vaters ausgegrenzt. Was tun?

Liebe Sunny1281, suchen Sie das Gespräch. Können Sie mit dem Kindsvater sprechen? Ggf. treffen Sie sich mit ihm auf "neutralem Boden". Versuchen Sie, keine Vorwürfe auszusprechen. Fragen Sie "neutral" nach. Vielleicht gibt es im Haushalt der Großeltern/des Kindsvaters einen neuen Buggy (kleiner, handlicher, ...). Ähnlich der Geburtstag des Opas. Es war kein Besuchswochenende und so ist die Familie vielleicht davon ausgegangen, dass Sie einen entsprechenden Besuch nicht gutheißen würden. Womöglich sind es viele kleine Unsicherheiten auf beiden Seiten, die Ihre Sorgen begründen. Die Trennung ist noch recht frisch. Beide Seiten müssen sich noch in ihrer neuen Rolle zurecht finden. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 01.04.2019



Antwort auf: Trennungskind wird seitens der Familie des Vaters ausgegrenzt. Was tun?

Leider sind Gesprächsversuche, wie bereits erwähnt, immer abgeblockt worden. Es kommt dann einfach keine Antwort. Weder von ihm, noch von seinen Eltern! Ein persönliches Gespräch hat auch keinen Sinn! Es wird dann einfach geschwiegen! Besuchs-WE war für seine beiden anderen Kinder aus seiner Ehe auch nicht! Wir haben es so eingerichtet, dass unser Sohn immer zu ihm geht, wenn er auch die anderen 2 hat, damit sich die Geschwister auch sehen und was voneinander haben. Sie wurden aber eingeladen! Wegen dem Wagen werde ich mal nachfragen. Allerdings weiß ich von den beiden anderen Kids (es besteht Kontakt) das kein neuer Wagen da war.

von Sunny1281 am 02.04.2019, 13:03



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