Liebe Frau Schuster! Ich weiß, dass das Thema nicht 100%-ig in Ihr Forum passt, aber Ihre Ratschläge haben mir schon oft geholfen und nun bin ich mit meinem Latein vollkommen am Ende, und weiß auch nicht mehr, an wen ich mich wenden soll? Ich versuche es zu komplex als irgendmöglich zu schreiben. Vor zwei Jahren, wurden aus unseren drei Gruppen, zwei Gruppen gemacht - ab diesem Tag kamen die Probleme, zu uns kam eine Erzieherin in die Gruppe, mit der es schon immer Spannungen gab, auch unter den Kollegen und seitdem funktioniert gar nichts mehr. Diese Erzieherin hat die Hälfte "ihrer" Kinder aus der alten Gruppe mit zu uns gebracht - es ist in zwei Jahren nicht gelungen die Kinder miteinander zu intigrieren - leider. Besonders mein Sohn, stößt vehement auf Ablehnung, was aber auch bekannt ist, man aber irgendwie immer gekonnt unter den Teppich und man sich irgedwie gar nicht erklären kann. Er hatte einen sehr guten Freund, was sich aber seit ca. einem halben Jahr in ein Drama entwickelt. Louis wurde seitdem er in den Kiga geht, immer diesem Freund geschickt, immer mit der Aussage "Geh zu dem, DAS ist deine Liga!" Louis hat sich beinahe krampfhaft an ihn geklammert, ihn als seinen besten Freund bezeichnet, ungeachtet der Dinge, dass er täglich beleidigt und geschlafen wurde. Er kam oft absolut aggressiv nach Hause, war schlecht gelaunt und hat erzählt, was er alles einstecken musste. Seit Monaten bekomme ich zu hören, dass die anderen "ihn hassen würden, und er verschwinden soll, denn sie wollen ihn hier nicht!" Louis nimmt das unheimlich - ich habe schon x-fache Gespräche mit der Gruppenleitung geführt - immer mit dem Ausgang, dass ich mir keine Gedanken machen soll. Mit seinem vermeintlich besten Freund hat es sich mittlerweile so zugespitzt, dass man die beiden nicht mehr unbeaufsichtigt spielen lassen konnte - zwei Erzieherinnen in der Gruppe halten sich immer daran - die eine (vorhin schon erwähnte) widersetzt dich dem allem ganz unverdrossen, denn "sie wird einen Teufel tun und die Kinder gengeln". Letzte Woche Montag ist es dann passiert, trotz ausdrücklicher Bitte, meinerseits und der anderen Mama, hat sie die beiden unbeaufsichtigt in den Nebenraum gelassen, in dem dann alles eskaliert ist. Louis Brille war komplett kaputt, er hatte eine blaues Auge, samt Schramme, er hatte massive Strangulierungen am Hals, seine Rücken war mit blauen Flecken gespickt, weil ihn sein "bester Freund" mit den Füßen getreten hat. Mitbekommen hat von dem ganzen Vorfall angeblich niemand was. Ich bin im Laufe der letzten Woche zur Höchstform aufgelaufen, habe zwei mal mit der KiGa-Leitung jeweils zwei Stunden gesprochen - mit dem Ergebnis das alles verharmlost und unter den Teppich gekehrt wird. Und nun kommt der nächste Schlager - dass die beiden jetzt natürlich am besten nicht mehr miteinander spielen sollten, verstehe ich . aber nun wird Louis regelrecht "geschnitten". Er hat auch noch sehr gerne mit einem anderen Jungen gespielt (welcher schon in der Krippe Verhaltensauffällig war, spricht kein Wort, lacht nicht - eigentlich keine Regung) nun plötzlich ist ihm das verboten worden! Er ist über alle Maßen traurig. Die anderen Kinder lehnen ihn ab, denn "er ist ja nicht ihrem Team, und dort wollen sie ihn auch nicht haben!" und keiner unternimmt was dagegen. Er dürfte jetzt nicht mehr mit anderem Jungen spielen, da Louis angeblich plötzlich massiv Druck auf ihn ausüben würde, und der Kleine sich nun plötzlich selbst schlägt usw. Seit geraumer Zeit mache ich das Kiga Personal immer wieder darauf aufmerksam, wie "schlecht" es Louis geht und wie sehr er sich zum negativen verändert hat. Er schlägt und beleidigt sich selbst, er wäre ein Depp, und ein Idiot und ihn mag niemand usw.... das geht den halben Tag so zu. Mir wurde heute Morgen bestätigt, dass Louis mittlerweile von allem ferngehalten wird, er darf nicht mehr in die Legoecke, er darf nicht mehr in die Leseecke, ja sogar mit in den Hof durfte er letzte Woche nicht mehr mit raus. Das ganze ist jetzt so, dass es nur noch "acht" Wochen sind, und er dann im September in die Schule kommt. Wir wissen nicht mehr, ob wir ihn im Kiga lassen sollen. Es macht auf uns den Eindruck als hätte man einen Sündenbock gefunden. Heute morgen wurde zu ihm in meinem Beisein sehr barsch gesagt, dass er selbst daran Schuld sei, keine Freunde zu haben. Für ihn war das ein Schlag ins Gesicht. Ich verstehe die Probleme nicht, egal wo wir hingehen, Spielplatz, Wirtschaft, etc. Louis findet sofort Anschluss, und spielt mit allen anderen Kindern und das wirklich problemlos Der ganze Kiga-Alltag ist gestört, weil nichts mehr funktionert - die Probleme häufen sich - nun kommen "Doktorspiele" dazu, mit "derben" Bezeichnungen der Geschlechtsteile, mit Aussagen wie "Lutsch meinen Pimmel!" Sie kriegen im Kiga NICHTS mehr in den Griff und die Leiterin will die Probleme nicht sehen und meint immer "Macht einfach und schafft die Probleme aus der Welt!" Ich und mein Mann denken, das es nicht mehr richtig ist, Louis im KiGa zu lassen, mittlerweile hat er sich so verändert, dass wir schon an einen Kinderpsychologen gedacht haben. Die Gruppenleiterin meinte heute morgen auch zu mir, dass Louis bei jeder Bewegung zusammenzuckt, oder sich duckt und versucht sich zu schützen - was sie persönlich ja ganz schlimm anzuschauen findet - und dennoch ist er derjenige, der irgendwie "bestraft'" wird. Ich weiß mir keinen Rat mehr - was meinen Sie sollen wir tun? Es kommt noch ein ständiger Personalmangel dazu.... Gestern z. B. wurden in unsere Gruppe auch noch die Kinder der anderen Gruppe gesteckt, wir waren dann über 35 Kinder - das ist doch nicht mehr tragbar. Abschließend muss ich noch sagen, dass wir schon mit sämtlichen Instanzen gedroht haben, im Sinn von, an den Träger wenden, oder sogar an Erzbistum - wird irgendwie alles mit einem müden Lächeln quittiert. Ich weiß mir keinen Rat mehr! Ich könnte Ihnen noch stundenlang schreiben und sagen was alles schief läuft - aber das würde den Rahmen sprengen! Ich freue mich sehr auf eine Antwort von Ihnen und schicke Ihnen Liebe Grüße Steffi
Mitglied inaktiv - 11.06.2013, 11:01