Guten Frau Ubbens,
ich bin mittlerweile am Verzweifeln. Unser Sohn wird in 2 Monaten 2 Jahre alt. Ich muss sagen , dass es seit der Geburt einen indirekten Druck auf uns gab , da er schon immer sehr schmal war ( 11 kg ) , und ständig jmd uns sagen muss wie dünn er ist , ob es der Kinderarzt oder Verwandte waren.
Vielleicht verspürt er diesen Druck ja, dass ich immer ein Auge darauf hab ob er gut ist !
Das Problem , dass wir seit einigen Monaten haben ist folgendes:
Er hat Hunger , sagt Mama Essen. Ich bereite Esse zu , stelle seinen Teller hin , manchmal decken wir den Tisch zusammen , oder er bringt den Teller hin etc.
Sobald er sitzt geht's das Geschrei los. Er nimmt sogar teilweise den Löffel in die Hand und will starten , da fällt ihm quasi ein : NEIN ich muss ja noch schreien.
Er schreit , will vom Stuhl runter. Ich versuche ihn zu fragen was er denn gerne möchte … bringt nix .
Ich muss ihn rausholen, dann steht er irgendwo in der Ecke und schreit und schreit. Kein Herankommen. Er will dann meist dass ich ihn hole und auf den Arm nehme. Er brauch dann 10 min um sich zu beruhigen , dann kann ich ihn wieder in seinen Stuhl setzten. Wenn ich Glück hab isst er , wenn nicht widerholt sich das ganze noch 2 mal !
Ich gebe zu dass ich in letzter Zeit echt meine Nerven verloren habe und laut geworden bin. Wenn das 3x mal am Tag passiert ist das sehr anstrengend.
Ich habe versucht ruhig zu bleiben und flüsternd auf ihn einzureden.. keine Chance.
ich habe sein Geschrei ignoriert und einfach meinen Teller gegessen. Dann wurde es noch schlimmer .
Sobald wir Gäste haben , die mit uns essen , kommt kein Ton von ihm und er ist fröhlich seinen Teller auf. Bei der Tagesmutter das gleiche , alles kein Problem .
Nur bei mir und Seinem Papa .
Vielleicht haben sie einen Tipp für mich , wie ich diese Situation verbessern kann
Vielen Dank
von
Espinada84
am 24.01.2019, 13:04
Antwort auf:
Probleme beim Essen ...ich weiss keine Lösung
Liebe Espinada84,
ich kann mich den Worten meiner Vorrednerin anschließen und werde diese hier nicht wiederholen. Nur eine kleine Ergänzung: Ihr Sohn sollte nicht vorgeben, wann gegessen wird (Beginn eines Spiels). Sie legen die Zeiten fest. Beispielsweise wird nach dem Aufstehen gefrühstückt, um 12 Uhr gibt es zu Mittag, um 15 Uhr einen Joghurt oder eine Banane o.ä. und um 18 Uhr Abendessen. Führen Sie einen festen Rhythmus ein, ggf. angelehnt an die Essenszeiten bei der Tagesmutter.
Viele Grüße Sylvia
von
Sylvia Ubbens
am 25.01.2019
Antwort auf:
Probleme beim Essen ...ich weiss keine Lösung
Er hat ja offensichtlich kein Problem mit Essen an sich. Nur, wenn du mit ihm alleine bist?
Du sprachst von "Druck" - evt. verbindet er den damaligen Druck, den du als Mutter vermutlich ausüben solltest, eben immer noch mit dir.
Oder aber, er hat gemerkt, wie sehr er dich damit stressen kann. Vergiss nicht, er ist gerade im besten "Trotz"-Alter.
Essen = toll, Mama ist bestimmt wieder sprungbereit. Ich muss nur losschreien und schon wird sie ganz aufgeregt. ;-) Außerdem spürt er natürlich auch deine Anspannung und sie überträgt sich auch auf ihn.
Ich kann verstehen, wie anstrengend das ist. Aber: "am gedeckten Tisch ist noch kein Kind verhungert". Und er ißt ja grundsätzlich.
Ich kann dir nur raten: mach gar nichts. Erkläre ihm vor dem Essen, dass du ihm seinen Teller hinstellst und er gerne essen kann, wenn er Hunger hat. Hat er keinen, kann er es auch lassen, aber dann gibt es erst zum Abendbrot wieder etwas.
Und dann ißt du in Ruhe :-) Wenn er nicht will, darf er aufstehen. Aber fang nicht an zu fragen, was los wäre, ob er etwas anderes möchte oä. Damit bietest du ihm eine tolle Vorlage, nochmal so richtig aufzudrehen.
Hab immer im Kopf: er kann essen. Alles steht dort. Es ist SEINE Entscheidung, dies nicht zu tun. Du hinderst ihn doch nicht daran. Du musst ihn nirgendwo raus holen - er kann selber laufen. Wenn er essen will, kann er selbst kommen. Wenn nicht, dann nicht.
Das wird ganz sicher erst recht riesen Geschrei geben - bisher bist du ja immer so schön gesprungen, wenn er in der Ecke gebrüllt hat ;-)
Versuch das mal ein paar Tage. Er wird nicht verhungern. Es geht ihm nicht schlecht. Essen steht auf dem Tisch. Du bist da. Mach dich mal frei davon, dass du es ihm irgendwie passend machen muss, Hauptasche das Kind isst irgendwann.
von
cube
am 24.01.2019, 14:43