Liebe Frau Uebbens, unser Sohn wird in 4 Wochen 5. Es ist ein eher abwartendes/beobachtendes aber auch impulsives Kind und war als Baby ziemlich anspruchsvoll. Die „Trotz“-Phase war eine echte Herausforderung. Zwar rastete er nur 1-2 mal/Woche aus, dann aber langanhaltend und extrem. Sehr verzweifelt und sich kaum beruhigen könnend/lassend, wurde alles, wessen er habhaft werden konnte, geworfen. Es musste offensichtlich irgendetwas kaputt gehen Aber mit viel Geduld hat er das echt gut geregelt bekommen. Nun ist er aber seit einigen Wochen sehr launisch. Das kann im 10-Min.Takt wechseln und teilweise ist kein Anlass ersichtlich oder es ist eine (für uns zumindest) Nichtigkeit. Bspl.: zu viel Müsli in die Packung zurück zu schütten klappt nicht, es fällt etwas daneben – dann wird wütend alles ausgeschüttet. Versuchen wir das zu unterbinden, ist erst recht der Teufel los. Genauso bei Erklärungen, dass das doch jedem mal passieren kann. Ist er bei einem „Anfall“ in seinem Zimmer, will er alleine sein und wütet dann dort. Ist er jedoch im Wohnbereich, kann ich ihn ja auch nicht einfach machen lassen. Ihn mit kurzer Erklärung „hier nicht“ in sein Zimmer zu verfrachten (und dabei zu bleiben, wenn er es wünscht) ist eher ein Ring-Kampf und offenbar die absolute Höchststrafe. Mein Mann war als Kind wohl auch so und hat seine Schwierigkeiten mit Perfektionismus/Selbstwertgefühl und Impulsivität erst im Erwachsenenalter mit Therapeutenhilfe in den Griff bekommen. Das möchte ich unserem Sohn natürlich ersparen! Nach einem Ausbruch kommt er immer zu mir, Trostsuche als auch wohl Entschuldigung. Über seine Gefühle oder Auslöser zu sprechen kann oder will er nicht. Er wirkt während eines Ausbruchs eher verzweifelt und unglücklich. Spricht man abends über den Tag, findet er grundsätzlich „alles war blöd“. Versucht man, schöne Dinge (an denen er auch ganz offensichtlich Spaß hatte!) herauszustellen oder Dinge, die er gut gemacht hat, wird dies alles vehement verneint. Ist das „nur“ Provokation, normale Phase von 5-jährigen oder seine echte Empfindung? Ich mag ihn schon gar nicht mehr fragen... Mir bereit das Sorge und ich weiß gerade nicht, wie ich ihm am besten helfen kann. Oder interpretiere ich doch zu viel hinein? Ach ja: in der Öffentlichkeit, KiGa oder bei Besuch passiert so etwas nie. Da ist er geduldig, fröhlich, „gut erzogen“ und höchsten mal albern /aufgedreht. Vielen Dank für Ihre Einschätzung und Hilfe!
von cube am 12.06.2017, 11:04